War es nur eine Phantomdebatte? Fest steht: Plötzlich ist es wieder sehr still geworden um ein Apple-Auto, das im Februar nach Medienberichten hohe Wellen schlug. Demnach arbeitet eine geheime Unit namens Titan am iCar. Ob daraus etwas wird – Cupertino wird es kaum vor einer möglichen Keynote in ferner Zukunft verkünden. Hoffnung verbreitet nun jedoch der Mitbegründer des Kultkonzerns aus Cupertino: Steve Wozniak glaubt ans iCar!
Wenn Steve Wozniak redet, hört die Techwelt genau hin – der Apple-Mitbegründer muss es schließlich wissen, wenn er über die Zukunft von Apple spekuliert. Nachdem der Weggefährte von Steve Jobs, der den Kultkonzern aus Cupertino 1976 buchstäblich in der Garage mitgegründet hatte, jüngst erklärte, er glaube an den Erfolg der Apple Watch, folgte gestern in der australischen Financial Review ein kleiner Dämpfer: „Woz“ wolle sich nur das günstigste Modell der Apple-Uhr – die Sport-Variante, die bekanntlich ab 399 Euro zu haben ist – umschnallen, war zu lesen.
Interessanter noch im selben Interview: Der 64-Jährige äußerte sich ebenfalls zu Zukunftsplänen des Kultkonzerns aus Cupertino und teilt die Hoffnung von Apple-Fans: Ein iCar sollte Realität werden, findet „Woz“. Das liege allein schon an der schieren Größe, die Apple erreicht habe: Um auch in Zukunft weiter wachsen zu können, braucht ein Unternehmen von Apples Größe schlicht neue Industrien, in die es vordringen könne. Das wäre bei der Autobranche der Fall.
"Es gibt zurzeit jede Menge Unternehmen, die mit Elektroautos experimentieren – und noch mehr, die es mit selbstfahrenden Autos tun. Das ist die Zukunft, und sie könnte große Chancen bieten. Es gibt so viele Möglichkeiten hier, dass es das beste und perfekte Territorium für ein Unternehmen wie Apple wäre", findet Steve Wozniak.
Gleichzeitig räumt der Mitbegründer, der immer noch auf freier Basis – z.B. als Redner – für Apple tätig ist, dass die Geheimunit "Titan", über die seit Februar spekuliert wird, auch nur Softwarelösungen für Fahrzeuge entwickeln könnte. "Ich weiß natürlich nicht, ob Apple tatsächlich an einem Auto arbeitet oder nur an Apps für CarPlay , aber es scheint, dass sie gerade viele Leute einstellen, die wirklich ein Auto bauen könnten", erklärt Woz.
Cantor Fitzgerald: Automarkt mit enormem Potenzial
Das wäre auch nach Meinung von Brian White nötig, wenn Apple in den kommenden Jahren weiter wachsen wolle. Der Analyst von Cantor Fitzgerald erklärte heute in einer Kurzmitteilung, allein der Automarkt in den USA stelle "eine 549-Milliarden-Dollar-Gelegenheit" nach Umsätzen dar.
Vor einem Monat äußerte sich White nach den aufkommenden iCar-Gerüchten unisono: "Ein Apple-Auto wäre das iPhone der Zukunft". Apple habe weitaus größere Ambitionen als nur CarPlay. Entsprechend gut aufgestellt sieht der Cantor Fitzgerald-Analyst Apple dann auch für die Zukunft.
Analyst sieht Apple auf dem Weg zur Billionen-Bewertung
Mit der Apple Watch betritt Apple endlich die erste neue Produktkategorie seit fünf Jahren, die bald einen nicht unwesentlichen Teil zur Geschäftsentwicklung beitragen werde. Im nächsten Geschäftsjahr, das im Oktober beginnt, hält White einen Verkauf von 25 Millionen Einheiten bereits für realistisch.
Auch das anhaltende iPhone-Wachstum in China wirke sich entsprechend positiv auf die Geschäftsentwicklung aus, und dann wären da noch die Aussichten für den Einstieg in den TV-Markt im kommenden Jahr. White hebt daher sein Kursziel für die Apple-Aktie von 160 auf 180 Dollar an und prognostiziert damit den Durchbruch durch die Bewertungsgrenze von 1 Billion Dollar.