Mit Hilfe der Amazon Smart Plug könnt ihr die Kaffeemaschine, Standlampe und Co. per Sprache ein- und ausschalten. Lebensretter oder Tinneff? Ein Test.
Wer sein Zuhause mit smarter Beleuchtung ausstatten will, der muss mittlerweile nur in den nächsten Ikea gehen und sich das Starter-Set der Tradfri-Serie besorgen. Lampen eindrehen und mit dem Internet verbinden, schon ist es möglich, die Beleuchtung über die Sprachassistenten Siri, Alexa oder den Google Assistant zu steuern. Praktisch. Wenn man Lampen hat, in die die Leuchtmittel aus dem schwedischen Möbelhaus passen.
Eine Steckdose für die Steckdose
Meine Tochter hat allerdings ein Nachtlicht, das nach dem Aufstehen gerne vergessen wird und ohne elterliche Kontrolle manchmal den ganzen Tag lang brennt. Eine passende Lampe, die sich aus der Ferne per App abschalten ließe, gibt es zwar – nicht aber beim lokalen Ikea. Der Versand und die Modelle der Konkurrenz sind mir zu teuer. Eine Lösung kommt von Amazon.
Mit der Smart Plug hat der Versandhändler eine Steckdose im Angebot, die ihr mit dem Internet und Amazons Sprachassistenz Alexa verbinden könnt. Dazu steckt ihr sie einfach in eine vorhandene Steckdose und schließt dann das Gerät, das ihr aus der Ferne ein- und ausschalten wollt, daran an. Nach einem sehr einfach gehaltenen Einrichtungsprozess über die Alexa-App (für Android und iOS) könnt ihr die Steckdose steuern – vorzugsweise per Sprache über einen Echo-Lautsprecher von Amazon. Um es einfacher zu machen, dürft ihr dem Gerät auch einen Namen geben. Das kann "Standlampe", "Kaffeemaschine" oder "Lichterkette" sein, in meinem Fall war es "Mond".
Über das Kommando "Alexa, schalte Mond aus", kann ich das Nachtlicht nun über meinen Amazon Echo ausschalten, wenn der Nachwuchs mal wieder vergisst, das Licht von sich aus abzuschalten. Alternativ kann man in der Alexa-App auch nachsehen, ob es nicht auch mal Zeit für ein Lob ist, weil das Nachtlicht ohne eigenes (beziehungsweise Alexas) Zutun bereits abgeschaltet wurde.
"Alexa, koch Kaffee!"
Neben dem Nachtlicht gibt es noch ein paar weitere sinnvolle Anwendungsbeispiele für die smarte Steckdose. So könnt ihr etwa eine Filterkaffeemaschine mit der Steckdose verbinden und euch per Sprachbefehl frischen Kaffee aufbrühen lassen – wenn ihr die Maschine vorher entsprechend mit Wasser, Kaffeepulver und Filter präpariert habt. Alternativ verwandelt ihr die Smart Plug über die App in eine Zeitschaltuhr, sodass der Kaffee auf Wunsch morgens frisch auf euch wartet. Praktisch!
Weniger praktisch ist der Formfaktor der Steckdose. Das Gehäuse, in dem die Technik und ein manueller Ein- und Ausschalter untergebracht sind, ist ziemlich klobig, sodass ihr die Smart Plug am besten mit einer freien Wandsteckdose benutzt. Beim Einsatz in einer Mehrfachsteckdose werdet ihr um mindestens einen weiteren freien Steckplatz gebracht.
Fazit: Eingeschränkt hilfreich
Ein Lebensretter ist die Amazon Smart Plug nicht, dafür aber ein Gadget, das mein Leben (und mich) etwas bequemer gemacht und mir Zeit erspart hat. Einrichtung und Bedienung sind quasi selbsterklärend. So finden sich auch Einsteiger fix zurecht. Aber: Abseits vom Nachtlicht und anderen Lampen müsste ich lange nach einem Problem suchen, dass die smarte Steckdose für mich lösen könnte.
Wer weiß, welches Gerät er mit Hilfe der Steckdose steuern möchte, sollte sich vor dem Kauf außerdem klarmachen, dass die Smart Plug nur in Verbindung mit Amazon Alexa funktioniert. Eine Anbindung für den Google Assistant oder Siri (per HomeKit), gibt es nicht. Preislich bewegt sich die Smart Plug mit 29,99 Euro im Rahmen. Konkurrenzgeräte gibt es zwischen 20 und 25 Euro zu kaufen. Diese brauchen in der Regel aber noch ein zusätzliches Gerät für die Verbindung ins Internet. Das kann man sich bei der Amazon Smart Plug sparen.