Fossil Q Founder im Test: die Fash-Tech-Watch

Fossil Q Founder
Fossil Q Founder (© 2016 CURVED )
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Die Zeit der Computer-Uhren ist längst abgelaufen. Smartwatches sehen mittlerweile wie Schmuckstücke aus. Was passiert aber, wenn ein Fashion-Unternehmen eine Smartwatch baut? Der Test.

Erst hat Technik auf Fashion gemacht, jetzt wird der Spieß umgedreht. Nach Tag Heuer bringt Fossil mit der Q Founder die nächste Android-Wear-Uhr auf den Markt, die nicht von einem etablierten Technik-Unternehmen kommt. Ums Gehäuse muss man sich also keine Sorgen machen. Das hat jemand gemacht, der sich damit auskennt. Es besteht aus Edelstahl, ist top verarbeitet und nach dem IP67-Standard wasser- und staubdicht. Die matten Ränder der Uhr gefallen ebenso wie die glänzenden Einfassungen.

Das ebenfalls gut verarbeitete, aber schwere Gliederarmband aus Edelstahl trägt seines dazu bei, dass die Uhr nicht ganz leicht am Handgelenk liegt. Schade: Man kann das Armband zwar enger machen, Werkzeug zum Entfernen der Glieder liegt der Verpackung aber nicht bei. Ihr könnt das Armband aber einfach durch jedes beliebige 22-Millimeter-Band ersetzen - oder einen Uhrmacher aufsuchen.

Plattfuß am Arm

Wie die Apple Watch hat auch die Fossil Q Founder eine Krone an der rechten Seite. Darin versteckt sich der Einschalter. Die Krone selbst bleibt ohne Funktion. Für eine Smartwatch ist die Q Founder ziemlich dick. Das Display misst  1,5 Zoll. Beim Ambilight-Sensor am unteren Bildschirmrand darf man geteilter Meinung sein: Einerseits kommt die automatische Regelung der Helligkeit der Akkulaufzeit entgegen. Anderseits sieht es so aus, als hätte das runde Display einen "Platten." Die Moto-Uhren haben das gleiche "Problem".

Die Auflösung des 1,5 Zoll großen LC-Displays liegt bei 360 x 326 Pixeln. Damit bewegt sich die Q Founder auf Augenhöhe mit der Moto 360 (2015). Im Innern hat Fossils digitales Zeiteisen aber mehr zu bieten als die meisten Konkurrenten. Statt des üblichen Snapdagron 400 taktet ein "Intel Atom"-Prozessor in der Uhr, der Arbeitsspeicher ist mit ein Gigabyte doppelt so groß wie bei anderen Android-Wear-Uhren. Beides im Zusammenspiel sorgt für ein hohes Tempo.

Fossil Q Founder
Intel Inside: Der Prozessor werkelt flott, einen Herzschlagsensor gibt es nicht. (© 2016 CURVED )

Keine Ausreißer bei Akku und System

Für ausreichend Strom sorgt ein 400 mAh großer Akku. Dessen Leistung reicht für einen Tag Betrieb. Deaktiviert Ihr die Display-Einstellung "Immer an", sind noch ein paar Stunden mehr drin. Ist die Batterie einmal leer, geht's auf die mitgelieferte Induktionsladestation. Die sieht nicht so gut aus wie die von Motorola, erspart aber lästiges Gefummel mit Kabeln. Das einzige, was die Q Founder fehlt, ist ein Herzschlagsensor. Wer die Uhr mit dem mitgelieferten Armband tragen möchte, wird sie aber wahrscheinlich eh nicht zum Sport tragen. Beide zusammen wiegen rund 170 Gramm. Zum Vergleich: Ein iPhone 6s wiegt nur 143 Gramm.

Wie immer bleibt Android Wear als Betriebssystem unverändert. Fossil gibt Euch ein paar schicke Watchfaces an die Hand, das war’s auch schon. Ihr könnt zusätzlich noch die Q-App des Unternehmens herunterladen und auf dem Smartphone installieren. Sie bietet aber keinen echten Mehrwert. Wie immer gilt, dass Ihr ein Android-Smartphone mit Android 4.3 oder mindestens ein iPhone ab dem iPhone 5 mit iOS 8.2 zum Koppeln braucht. Bei Apple-Geräten ist der Funktionsumfang zudem deutlich eingeschränkt.

Fazit: schick, smart, günstig

Für die nächste Version wäre ein AMOLED-Display nicht verkehrt. Das sollte die Akkulaufzeit noch etwas erhöhen. Ansonsten bietet die Fossil Q Founder eine Top-Verarbeitung und eine gute Ausstattung zu einem vernünftigen Preis. Mit 299 Euro ist sie günstiger als die Huawei Watch (399 Euro UVP) und die 46-Millimeter-Version der aktuellen Motorola Moto 360 (349 Euro UVP). Dabei ist die Uhr besser ausgestattet als viele Modelle der Konkurrenz. Ihr fehlt lediglich ein Herzschlagsensor. Wer beim Smartwatch-Kauf darauf verzichten kann, macht mit der Fossil Q Founder nichts verkehrt.

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