Smarte Körperanalyse-Waagen sind besonders sinnvoll, wenn ihr nicht nur abnehmen oder euer Gewicht im Auge behalten wollen, sondern auch wissen wollt, wie gut euer Muskeltraining anschlägt. Die smarte Index-Waage von Garmin ist die Ergänzung zu den GPS-Sportuhren, kann aber auch separat genutzt werden. Wir haben sie getestet.
Die Einrichtung der Garmin Index-Waage funktioniert denkbar einfach und schnell: Die vier mitgelieferten AA-Batterien einlegen und schon kann man die Waage über die Garmin Connect App mit dem Smartphone einrichten und mit einem Wi‑Fi Router verbinden, damit die gesammelten Körperdaten auch auf dem Handy landen. Alternativ lässt sich die Waage auch über die Webseite garminconnect.com/indexscale und einen WPS-fähigen Wi‑Fi Router einrichten. Wer Teppichboden zuhause hat, sollte allerdings noch die vier kleinen Plastikfüßchen unter die Waage montieren. Über einen Schieber unten am Gerät kann man die Maßeinheit Pfund, Kilo oder englische Stone bestimmen. Einfach barfuß mittig auf die Waage stellen und schon zeigt sie mein Körpergewicht und dann meinen BMI an.
Noch ein paar Sekunden still gestanden und dann wechselt die Anzeige zwischen Körperfett, Muskelmasse, Körperwasser und Knochenmasse. Dafür setzt Garmin auf das gängige Verfahren der bioelektrischer Impedanz, wobei ein schwacher, nicht spürbaren Strom durch die Beine geschickt wird. Weil Wasser, Fett- und Muskelgewebe unterschiedlich leitfähig sind, kann die Waage elektrische Signale deuten und Rückschlüsse auf die Körperzusammensetzung ziehen.
Die Smart-Waage erkennt bis zu 16 Personen anhand ihres Gewichtes und kann deren Messdaten automatisch im jeweiligen Garmin Connect-Konto hochladen. Garmin empfiehlt, dass sich Nutzer unter denselben Bedingungen und zur selben Tageszeit wiegen. Außerdem sollten zwei Stunden Wiege-Abstand zu Aktivitäten, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen können, liegen – etwa Mahlzeiten, Training oder Saunabesuche.
Die Ergebnisse der Index-Waage
Wenn man diese Tipps beachtet, liefert die Garmin-Waage sehr zuverlässige Ergebnisse. Zum Vergleich habe ich mein Körpergewicht über mehrere Tage mit einer anderen Personenwaage überprüft. Natürliche Schwankungen von einem Tag auf den anderen nimmt die Index wahr, bleibt dem Ergebnis aber bei mehreren Testmessungen direkt hintereinander treu, was für Präzision spricht. Auch die Übertragung der Werte in die App funktioniert einwandfrei: Auf dem Smartphone sehe ich nicht mehr oder weniger als auf dem Display der Waage selbst. Schön wäre hier vielleicht der Schritt in Richtung Coaching und Motivation, indem die Garmin-App mit konkreten Tipps und Erinnerungen dabei hilft, die Körperziele zu erreichen, so wie es bei Nokia oder Fitbit der Fall ist. Die Body+ von Nokia wiegt ebenso zuverlässig und kostet aktuell mit knapp 100 Euro (gesehen bei Amazon) deutlich weniger als die Garmin-Waage, die derzeit ab rund 130 Euro verfügbar ist (169 Euro UVP). Bei Nokia bekommt man mit dem Wiegen sogar noch die aktuelle Wettervorhersage aufs Display: Sehr hilfreich für die Morgenroutine aufstehen, wiegen, duschen, anziehen.
Abweichungen zwischen verschiedenen Messmethoden sind ganz normal – entscheidet euch für eine
"Schwere Knochen" habe ich leider nicht: Das diese nur ein Mythos sind, weiß ich spätestens seit der Bio-Impedanz-Analyse beim Heilpraktiker, der mir auch verlässliche Vergleichswerte für die Tests verschiedener Körperanalyse-Tools mit an die Hand geben konnte. Seither weiß ich, dass mein Körperfettanteil etwa bei 24 Prozent liegt, während die Garmin-Waage von 29 Prozent ausgeht und diverse Körperfett-Apps mit bestimmten Rechenformeln der US-Navy mir 20 Prozent Körperfett bescheinigen: Dass verschiedene Messinstrumente zu abweichenden Ergebnissen von bis zu fünf Prozentpunkten kommen, ist aber ganz normal. Entscheidend ist, dass man sich für eines dieser Tools entscheidet und immer zur selben Tageszeit unter ähnlichen Bedingungen misst – so lassen sich körperliche Veränderungen über einen längeren Zeitraum dann doch valide dokumentieren. Außerdem haben alle Methoden zur Körperfett-Bestimmung ihre Tücken: Bei der sogenannten Kaliper (einer Messzange, mit der man die Dicke von Hautfalten misst) wie auch bei den Körperfett-Apps muss man mit dem Maßband immer an genau derselben Stelle messen. Waagen ermitteln die Werte real nur bis zur Hüfte und schätzen die Zusammensetzung im Rumpf, während professionelle Messungen mit teuren Geräten beim Arzt Planung erfordern und nicht ganz günstig sind.
Fazit: Mit der smarten Garmin-Waage behaltet ihr eure Körperwerte immer im Blick
Insgesamt überzeugt die smarte Wage von Garmin durch unkompliziertes Handhabung, zuverlässige Messung und beste Verarbeitung. Sie ist in schwarz und weiß erhältlich und kann auch alleine oder unabhängig von anderen Fitnessuhren und Wearables genutzt werden. Schade ist nämlich, dass die Garmin Connect App nichts weiter tut, als die gewonnen Körperdaten aufzulisten. Der Schritt in Richtung Coaching zum persönlichen Körperziel fehlt noch. Andere Companion Apps sind hier schon etwas weiter. Insgesamt ist die Garmin Index aber ein verlässliches, schickes Gadget fürs Badezimmer.