Auf dem Presseevent in München im September hat Huawei neben der Mate-30-Serie auch die neue Smartwatch Huawei Watch GT 2 vorgestellt. Die kommt mit einigen spannenden Features – Gesundheit und Fitness stehen dabei selbstverständlich im Vordergrund. Wir haben uns die neue Smartwatch direkt geschnappt – wie mein Huawei Watch GT 2 Test ablief, erfahrt ihr hier.
Ich bin offen gestanden kein Verfechter des ausgeweiteten Fitnesstrackings. Trotzdem habe ich nach meinem Test der Huawei Watch GT 2 aus den Analysen der Daten einige interessante Erkenntnisse gewonnen. Und außerdem ist die GT 2 ja auch weit mehr als ein simpler Fitnesstracker.
Die Smartwatch kommt wie der Vorgänger in zwei Versionen. Einer kleineren Variante mit 42 mm Durchmesser und einer etwas größeren mit 46 mm Durchmesser. Klar ist: Wer sich für die kleinere Alternative entscheidet, muss vor allem bei der Akkuleistung mit ein paar Abstrichen rechnen, weil für eine Batterie schlichtweg weniger Platz verfügbar ist. Für diesen Test habe ich die 46-mm-Variante unter die Lupe genommen.
Die Huawei Watch GT 2 kam am 16. Oktober in Deutschland auf den Markt und kostet derzeit zwischen 199 und 280 Euro.
Die Huawei Watch GT 2 kennenlernen
Was bei unserem Huawei Watch GT 2 Test im Vergleich zum Beispiel zur Apple Watch sofort auffiel, war das Design. Schlank, klassisch und elegant kommt die neue Uhr daher. Huawei hat sich bewusst gegen einen futuristischen Look entschieden und vermischt moderne und klassische Elemente auf raffinierte Weise.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und steht dem Vorgänger designtechnisch in nichts nach. Die GT 2 ist schlicht, ausgestattet mit einer schmalen Lünette für ein größtmögliches Display von 1,39 Zoll mit einer Auflösung von 454x454 Pixeln. An der rechten Seiten finden sich zwei Kronen, mit denen man die Uhr zwar nicht aufziehen, aber durch das Menu navigieren kann.
Mitgeliefert gab es zwei Armbänder: eins aus Leder und das andere Silikon. Das Lederband hat mir auf Anhieb besser gefallen als das aus Silikon, weil es einen alltagstauglicheren Eindruck macht und etwas eleganter aussieht.
Das Band bietet jeden Komfort, den ein Armband bieten sollte und hält die etwas schwere Uhr (41 Gramm) zuverlässig an Ort und Stelle. Mit knapp 1,25 Zentimeter Höhe ist sie allerdings etwas hoch, aber irgendwo muss der starke Akku ja unterkommen. Wir wollen uns aber nicht zu lange mit Oberflächlichkeiten aufhalten, denn die inneren Werte zählen bekanntlich sowieso viel mehr.
Die Huawei Watch GT 2 im Test erleben
Vor allem die Akkuleistung der Smartwatch ist beeindruckend. Bis zu zwei Wochen soll die 46-mm-Version mit einer Akkuladung auskommen – selbst wenn diese Angabe das absolute Maximum Laufzeit bei Minimalbenutzung widerspiegelt, reicht eine Akkuladung eine gefühlte Ewigkeit. Circa ein mal pro Woche musste ich das Gerät laden. Und das trotz zweimaligem Training und obwohl die Huawei Watch GT 2 zwischenzeitlich auch immer wieder per Bluetooth mit meinem Handy verbunden war. Schon das Vorgängermodell wurde wegen seiner langen Laufzeit sehr geschätzt. An dieser Stelle wollte Huawei wohl anknüpfen – und tut das auch mit Erfolg.
Die Huawei Watch GT 2 ist als erste Smartwatch überhaupt mit dem Kirin A1 Chip ausgestattet, der die Uhr noch energiesparender und ausdauernder macht. Das Stichwort lautet Effizienz. Denn obwohl die Uhr mehr Features mitbringt als der Vorgänger, kommt sie bei gleicher Akkuleistung (je 420 mAh) länger ohne Aufladung aus. Die kleinere Version der Uhr hält mit knapp einer Woche (nur bei Minimalnutzung ohne GPS-Tracking und dergleichen) etwas weniger lang durch.
Die Watch GT 2: Ein Multitalent mit Fokus auf Fitness
Die Bedienung der Watch GT 2 ist intuitiv und ich fand mich nach fünf Minuten gut im Menü zurecht. Durch einen einfachen Knopfdruck kommt man ins App-Menü beziehungsweise in den Sportmodus – wenn ihr das wollt, denn den unteren Taster könnt ihr anpassen. Mit einfachen Swipes nach links, rechts, oben und unten kann man leicht einen Schritt zurück gehen oder die Ansichten der verschiedenen Trackingoptionen durchblättern - und davon gibt es so einige.
Was mein Kollegen beim Test der Huawei Watch GT bemängelte, war ein Defizit an verfügbaren Funktionen. Mit diesem Manko räumt der Nachfolger gehörig auf. Die Smartwatch kommt mit einem eingebauten GPS-Modul, das beim Sport die Position und die zurückgelegte Strecke misst. Außerdem verfügt die GT 2 über einen Lautsprecher und ein Mikrofon zum Telefonieren über Bluetooth, einen Messaging-Funktion, mit der man Nachrichten empfangen kann und einen Musikplayer.
Darüber hinaus lassen sich die Schlafphasen, sowie die Herzfrequenz und das Stresslevel messen. Die gesammelten Daten kann man direkt auf der Uhr oder detailliert in der zugehörigen App einsehen und auswerten. Auch ein Barometer ist verbaut, das zurückgelegte Höhenmeter misst. Über einen Mangel an Features konnte ich definitiv nicht klagen, auch wenn der ein oder andere vielleicht eine Bezahlfunktion oder einen Sprachassistenten im Menu vergeblich sucht.
Der Sportmodus der Huawei Watch GT 2 bietet ebenfalls eine Vielzahl an Funktionen. Ob Sprint, Ausdauerlauf, Klettersteig, Wanderung, Triathlon, Crosstrainer oder Rudermaschine: Die Smartwatch hat für jedes Training ein vorinstalliertes Programm. Dabei warnt die Watch den Nutzer vor zu hoher Herzfrequenz (mehr als 100 Schläge pro Minute) und meldet auch zu niedrige Schlagzahlen (unter 50 Schläge pro Minute).
Die Specs der GT 2 auf einen Blick
- Display: AMOLED, 35.306 mm Durchmesser, 1.39 Zoll, 454 x 454 px, 326 ppi (42 mm: 30.48 mm, 1.2 Zoll, 390 x 390 px, 326 ppi)
- Betriebssystem: LiteOS
- CPU: Kirin A1
- Konnektivität: ab Android 4.4, ab iOS 9.0
- Speicher: 4 GB ROM, 32 MB RAM (42 mm: 16 MB)
- Sensoren: Beschleunigung, Gyroskop, Magnetometer, optische Herzfrequenz, Umgebungslicht, Barometer
- GPS: ja
- Akku: 455 mAh (42 mm: 215 mAh)
- Gewicht: 41 g ohne Armband (42 mm: 29 g)
- Sonstiges: wasserdicht bis 5 ATM, MP3-Player
Fazit: Die perfekte Wahl für Fitness-Freunde
Alles in allem ist die Huawei GT 2 eine schicke Smartwatch mit schönem Design und spannenden Features – und geht so auf die Kritikpunkte ein, die wir beim Vorgänger hatten. Allerdings gibt es weiterhin keine Option für WLAN oder LTE. Weitere Apps lassen sich ebenfalls nicht installieren.
Ob ihr tatsächlich alle davon brauchen werdet, kann ich nicht garantieren, aber so macht Huawei immerhin noch mehr Leute glücklich. Mir persönlich waren es beinahe schon zu viele Funktionen, aber ich bin auch zugegebenermaßen nicht der vielseitigste Sportler.
Wer gern viel Sport treibt, greift zur Huawei Watch GT 2, alle anderen werden das volle Potenzial der Smartwatch kaum ausschöpfen können – denjenigen kann ich die Huawei Watch GT wärmstens empfehlen.