Für nur 150 Euro kommt das Huawei Y6 (2018) in die Läden. Verlockend wenig Geld für ein Smartphone mit großem Display und Android Oreo. Ob ihr der Verlockung ohne schlechtes Gewissen nachgehen könnt, erfahrt ihr in unserem Test.
Zumindest rein äußerlich macht das Smartphone einen guten Eindruck: Mit seinem schlichten Gehäuse aus Kunststoff liegt das Huawei Y6 (2018) angenehm und gut in der Hand. Die Tasten an der Seite erreicht man problemlos, zur Bedienung des gesamten Displays benötigt man aber oft beide Hände. Trotz des vergleichsweise breiten Rahmens unter- und oberhalb des Bildschirms verzichtet Huawei auf Sensortasten. Die Bedienung erfolgt stattdessen über sogenannte Onscreen-Buttons, die auf dem Touchscreen erscheinen.
Reicht die Leistung aus?
Der Touchscreen des Huawei Y6 (2018) ist 5,7 Zoll groß und bei maximaler Helligkeit auch bei Sonnenschein noch gut zu erkennen – zumindest solange die Sonne nicht direkt drauf scheint. Die Farben erstrahlen hell und kraftvoll, die Auflösung von 1440 x 720 Pixeln ist allerdings nur ausreichend. Man kann alle nötigen Details erkennen, erhält aber nicht so eine gestochen scharfe Darstellung wie bei einer höheren Auflösung.
Die Hardware-Ausstattung des Huawei Y6 (2018) ist mit dem Snapdragon 425 und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher alltagstauglich. Sprich: Die Nutzeroberfläche läuft flüssig, die meisten Apps lassen sich problemlos nutzen. Allerdings sind die Ladezeiten etwas länger, was aber nur auffällt, wenn man sich zuvor an das Tempo von einem Top-Smartphone gewöhnt hat oder eines direkt daneben liegen hat. Selbst Spiele wie das aktuell beliebte PUBG Mobile lassen sich spielen – allerdings nur in der schlechtesten Grafikqualität. Für AR- und VR-Anwendungen sollte man das Y6 aber nicht einplanen.
Wie sehen die Fotos aus?
Die Hauptkamera des Huawei Y6 (2018) liefert Fotos mit einer Auflösung von 13 Megapixeln. Die sind allerdings nur als Schnappschüsse brauchbar. Die Detailgenauigkeit ist ausreichend, die Farben wirken blass und bei starken Kontrasten neigt sie selbst bei aktiven HDR-Modus dazu, helle Bereiche überzubelichten oder dunkle Bereiche unterzubelichten. Nachts bzw. bei wenig Licht verschlechtert sich nicht nur erwartungsgemäß die Bildqualität, sondern die Kamera holt aus dem zur Verfügung stehenden Licht auch deutlich weniger heraus. Bei Panorama-Aufnahmen sind deutliche Schnittkanten der Einzelbilder zu erkennen.
Die Frontkamera nimmt Selfies mit fünf Megapixeln auf. Die sind aber weder besonders detailreich, noch wirken sie farblich natürlich. Dafür gibt es immerhin etwas Spielkram: Man kann sich wie bei Snapchat Masken auf das Gesicht setzen. Auf einen HDR-Modus müsst ihr bei Selfies aber verzichten. Das führt bei unserem Beispielbild zu einem völlig überbelichteten Himmel, der eigentlich strahlend blau war.
Das müsst ihr noch wissen
Das Huawei Y6 (2018) hat keinen Fingerabdrucksensor. Zum Entsperren muss man aber nicht zwangsweise seinen Entsperrcode eingeben. Alternativ kann man die Gesichtserkennung aktivieren und so das Smartphone bequem mit einem Blick entsperren. Das funktioniert bei ausreichender Helligkeit zuverlässig, ist aber selbst Huawei zufolge nicht so sicher wie ein Fingerabdrucksensor. Sprich: Es ist nicht ausgeschlossen, dass andere das Smartphone mit einem Foto entsperren können. Das habe ich hier nicht geschafft, aber beim teureren Huawei P20 Lite ist es mir gelungen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, deaktiviert die Gesichtserkennung einfach.
Der interne Speicher des Huawei Y6 (2018) ist mit 16 Gigabyte nicht sonderlich groß. Vor allem ist davon bereits ab Werk mehr als die Hälfte belegt, sodass für die eigenen Daten nur noch rund sieben Gigabyte zur Verfügung stehen. Die sind mit einigen größeren Apps und Fotos spätestens nach einem Jahr voll. Immerhin lässt sich die Speicherkapazität mit einer microSD-Karte erweitern. Um diese aber richtig zu nutzen und Daten auf sie auszulagern, sind mehr Nutzeraktionen und Entscheidungen nötig als bei größerem internen Speicher. Vor allem unsichere Nutzer dürften sich damit nicht wohl fühlen.
Als Betriebssystem installiert Huawei Android 8.0 Oreo auf dem Y6 (2018). Damit befindet sich das Smartphone auf der Höhe der Zeit. Und falls euch die Nutzeroberfläche "EMUI" nicht gefällt, finden sich im Play Store zahlreiche Launcher, die dem Display eine andere Optik verpassen. Etwas zusätzlichen Speicherplatz könnt ihr erhalten, wenn ihr die vorinstallierten Apps und Spiele von Drittanbietern deinstalliert. Die Anwendungen von Huawei lassen sich dagegen nicht so einfach entfernen.
Der Akku des Huawei Y6 (2018) verfügt über eine Kapazität von 3000 mAh. Damit hält das Smartphone bei typischer Nutzung problemlos einen Tag lang durch. Wenn ihr es nicht in Dauerbenutzung habt, könnten es sogar zwei werden. Aufgeladen wird die Batterie über den Micro-USB-Anschluss unten im Rahmen. Oben im Gehäuse befindet sich noch ein 3,5mm-Anschluss für Kopfhörerkabel.
Fazit
Mit dem Huawei Y6 (2018) erhaltet ihr für eine unverbindliche Preisempfehlung von 149 Euro ein Smartphone, das Grundbedürfnisse befriedigt. Abstriche muss man bei dem Preis vor allem beim Speicherplatz und der Bildqualität machen. Also eher etwas für alle, denen das Smartphone nicht superwichtig ist. Wer bereit ist, ein bisschen mehr auszugeben, bekommt mit dem Huawei P Smart und Nokia 6 gute Alternativen an die Hand.
Testwertung: Huawei Y6 (2018)
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BetriebssystemAndroid 8.0 Oreo
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Prozessor: NameSnapdragon 425
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Prozessor: Taktung4 x 1.4 Ghz
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Prozessor: Anzahl Kerne4
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Speicherkapazität16 GB
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Arbeitsspeicher2 GB
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Kamera-Auflösung: Back13 Megapixel
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Kamera-Auflösung: Front5 Megapixel
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Bildschirmdiagonale5.7 Zoll
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Auflösung Höhe1440 Pixel
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Auflösung Breite720 Pixel
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GrafikchipAdreno 308
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Display Pixeldichte282 ppi
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Schnittstellen/AnschlüsseMicro-USB
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Feature: Bluetooth
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Feature: WLAN
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Feature: NFC
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Feature: GPS
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Feature: GPRS/EDGE
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Feature: UMTS
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Feature: LTE
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Feature: Erweiterbarer Speicher
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Akkuleistung3000 mAh
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Höhe152.4 mm
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Breite73 mm
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Tiefe7.8 mm
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Gewicht150 g
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StatusErhältlich