Die LG Watch W7 ist eine Smartwatch in der zusätzlich ein analoges Uhrwerk eingebaut ist. Was nach einer guten Idee klingt, um die Akkulaufzeit zu verlängern, erweist sich im Test als kapitale Fehlentscheidung.
Zusammen mit dem LG V40 ThinQ bringt LG wieder eine Smartwatch nach Deutschland. Der Clou der W7 soll ihr analoges Uhrwerk sein, dass eine Akkulaufzeit von bis zu 100 Tagen ermöglicht. Allerdings gilt dieses Versprechen nur, wenn ihr euch nur die Uhrzeit anzeigen lasst. Nutzt ihr die Smartwatch mit Wear OS ohne Einschränkung, verringert sich die Lebensdauer der Akkuladung auf zwei Tage.
Zeiger über den Touchscreen
Der Funktionsumfang von Wear OS ist bei der LG Watch W7 fast komplett identisch mit anderen Smartwatches mit dem Betriebssystem. Die einzige Anpassung von LG ist eine App namens "Master Tools". Sie vereint Kompass, Stoppuhr, Barometer, Höhenmessung und einen Timer. Mit dem Smartphone steht die W7 per Bluetooth in Verbindung und zeigt Benachrichtigungen an. Je nach App kann man teilweise auch direkt antworten. Außerdem könnt ihr die Musikwiedergabe auf dem Smartphone über die Uhr kontrollieren und auch einige Apps ohne aktive Verbindung zum Smartphone nutzen. Die Watch W7 kann sich auch direkt in ein WLAN einklinken, muss allerdings von euch zuvor über die Wear-OS-App auf dem Smartphone die Zugangsdaten erhalten.
Will man jedoch seinen Fitness-Status bei Google Fit überprüfen, eine Nachricht lesen oder auf eine E-Mail reagieren, wird das große Problem der LG Watch W7 schnell deutlich. Die Zeiger sind nicht digital, sondern echt und liegen über dem 1,2 Zoll großen LCD-Bildschirm. Das ist zwar beim Tippen auf dem Touchscreen kein Problem, aber beim Betrachten des Inhalts. Dieser wird von einem schwarzen Kreis in der Mitte des Displays und den Zeigern verdeckt. Das stört so massiv, dass die Smartwatch in meinen Augen unbrauchbar ist. Da hilft es auch nicht, dass man mit einer Taste an der Seite der Uhr die Zeiger 90 Grad nach rechts und links ausrichtet sowie den Bildschirminhalt nach oben schiebt, damit man ihn sehen kann. Spätestens als diese Taste nötig wurde, hätte jemand bei der Entwicklung stutzig werden müssen.
Die LG Watch W7 ist zudem nicht für Sportler geeignet: Wer mit ihr Joggen geht, muss auf die Pulsmessung und die Streckenvermessung per GPS verzichten. Zusätzlich hat sich LG entschieden keinen NFC-Chip zu verbauen. Damit eignet sich die Smartwatch nicht für mobiles Bezahlen – und dass nachdem im Juni 2018 endlich Google Pay in Deutschland gestartet ist.
Dass sich die Armbänder fix und ohne Werkzeug wechseln lassen, die Ladeschale per USB-C-Kabel mit Strom versorgt wird und das Edelstahl-Gehäuse nach IP68 wasserdicht ist, spielt angesichts der großen Mängel der LG Watch W7 keine wichtige Rolle.
Fazit
Angesichts von Smartwatches wie der Apple Watch, die gar nicht mit einem Android-Smartphone zusammen arbeitet, fast besser investiert.