Den Einkauf schnell und bequem mit Google Pay zahlen, ohne das Portemonnaie aus der Tasche zu kramen. Wir erklären euch, wie mit der Android-App bargeldloses Bezahlen funktioniert. Zudem gehen wir Schritt für Schritt mit euch durch, wie ihr euer Konto und PayPal mit Google Pay verknüpft.
Auch wenn nicht abschließend geklärt ist, inwiefern in Geldscheinen und Münzen ein Infektionsrisiko (Stichwort: Corona-Krise) liegt, wünschen sich immer mehr Geschäfte bargeldloses, kontaktloses oder mobiles Bezahlen. Der Handel folgt damit der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Insbesondere das Zahlen per Smartphone und Google Pay ist komfortabel. Ihr habt euer Handy meist schnell griff- und einsatzbereit und müsst es nicht aus der Hosen- oder Handtasche fummeln wie die Geldbörse. Um den Google-Dienst zu nutzen, sind mehrere Voraussetzungen nötig.
Bei diesen Banken funktioniert Google Pay
Google Pay gibt es in Deutschland seit Juni 2018. Um die Bezahlvariante auf eurem Android-Gerät zu nutzen, braucht es die nötige Soft- und Hardware – und ein passendes Bankkonto. Nicht alle Banken unterstützten das Google-Angebot, dazu zählen auch die Volks- und Sparkassen, die jeweils eigene Apps anbieten.
Wer mit dem Suchmaschinenriesen zusammenarbeitet, führt Google in einer Liste auf, die stetig wächst. Zudem ist bei den meisten Anbietern eine Kreditkarte nötig. Die Direktbank N26 ist einer der wenigen Partner, die auch eine Debitkarte unterstützen.
PayPal öffnet Google Pay für Jeden
In anderen Ländern haben Nutzer eine größere Auswahl an Banken, zudem können zum Beispiel in den USA auch Debitkarten hinterlegt werden. In Deutschland ist das über einen Umweg auch möglich – und der hat auch noch einen Vorteil.
Ihr könnt in Google Pay euer PayPal-Konto hinterlegen. In der App wird euch dann eine virtuelle Kreditkarte erstellt und ihr nutzt den Bezahldienst genauso, als hättet ihr eine richtige Kreditkarte. Zahlungen belasten dann euren PayPal-Account beziehungsweise das mit diesem verknüpfte Girokonto. Praktisch: Ihr zahlt mit der Kombination Google Pay und PayPal weltweit gebührenfrei, während ihr bei Banken für Zahlungen im Ausland mitunter Gebühren zahlen müsst.
Mobiles Zahlen geht mit diesen Geräten
Auf eurem Smartphone muss mindestens die Android-Version Lollipop (5.0) installiert sein. Das dürfte bei den meisten der Fall sein. Seid ihr euch unsicher, schaut in den Telefoneinstellungen nach; meist "Über das Telefon" oder "Telefoninfo".
Um mit Google Pay mobil zu zahlen, muss die Near Field Communication (NFC) an Bord sein. Das trifft mittlerweile auf die meisten Geräte der Oberklasse zu, darunter das Galaxy S20. Immer häufiger bieten auch Modelle der Mittelklasse NFC-Support, wie etwa das Pixel 5.
Das Feature ist allerdings längst kein Standard – insbesondere bei Xiaomi. Der Hersteller lässt die Funktion mitunter selbst bei eigentlich sehr gut ausgestatteten Handys noch immer einfach weg. Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro zählt zum Glück nicht dazu und ist Google-Pay-ready.
Bankkarte oder PayPal mit Google Pay verbinden
Um eine Bankkarte bei Google Pay hinzuzufügen, geht ihr wie folgt vor:
- Ladet Google Pay im Google Play Store herunter.
- Öffnet die Anwendung.
- Meldet euch mit eurem Google-Account an.
- Tippt unten auf das Plus-Icon.
- Wählt "Zahlungsmethode" aus.
- Tippt auf "Kredit- oder Debitkarte".
- Die App aktiviert eure Kamera.
- Haltet euer Handy so, dass die Kreditkarte in den eingeblendeten Ausschnitt passt (oder tippt auf "Informationen manuell eingeben").
- Google Pay scannt die Karte automatisch
- Gebt im nächsten Feld eure Rechnungsadresse und den CVC ein (drei Ziffern auf der Rückseite der Karte).
Die Verknüpfung eines PayPal-Accounts funktioniert sehr ähnlich. Dafür wählt ihr als Zahlungsmethode "PayPal" statt "Kredit- oder Debitkarte" aus. Im nächsten Schritt loggt ihr euch mit eurem PayPal-Account ein. Die Zahlung via PayPal ist danach sofort möglich.
Wenn ihr mehrere Bezahlmöglichkeiten in Google Pay hinterlegt, ist eine (virtuelle) Karte eure Standard-Karte. Wischt ihr in der App nach rechts, könnt ihr eine andere Karte für euren jeweiligen Kauf auswählen. Tippt ihr auf eine Karte, erhaltet ihr zu dieser weitere Informationen, könnt einen Spitznamen vergeben und die Karte als neuen Standard festlegen.
Mit Google Pay könnt ihr zudem Geschenk- und Gutscheinkarten oder Treuepunkteprogramme wie Payback, MediaMarkt oder Ikea einpflegen. Ihr müsst jene Karten dann nicht in eurem Portemonnaie dabei haben, sondern nutzt an der Kasse auch dafür euer Smartphone.
- In Google Pay findet ihr nun auch gekaufte Tickets und Kundenkarten
Google Pay auf der Smartwatch
Auch mit einer smarten Uhr lässt sich Google Pay nutzen, dafür müssen jedoch ebenfalls einige Bedingungen erfüllt sein. Ihr müsst dafür eine Smartwatch mit WearOS tragen, auf der die Google Pay App schon vorinstalliert ist. Dazu muss eine Displaysperre eingerichtet sein.
Die Einrichtung der App ist ansonsten identisch mit der Smartphone-Version, nur könnt ihr auf der Uhr leider keinen PayPal-Account hinterlegen. Auch Kunden- oder Prämienkarten werden auf eurer Smartwatch noch nicht unterstützt.
So zahlt ihr an der Kasse mit Google Pay
Überall wo die kontaktlose Zahlung an der Kasse möglich ist, könnt ihr auch Google Pay einsetzen. Dies ist inzwischen bei den allermeisten Kartenlesegeräten der Fall. Das Bezahlen im Supermarkt oder im Restaurant geht dann ganz einfach:
- Entsperrt euer Smartphone und haltet es ans Terminal.
- Google Pay muss nicht geöffnet sein.
- Wartet kurz bis euer Gerät vibriert.
- Auf dem Display taucht ein Häkchen auf.
- Der Bezahlvorgang ist abgeschlossen.
Ab Beträgen von mehr als 50 Euro kann es vorkommen, dass ihr euch nach dem ersten Vibrieren authentifizieren müsst. Nehmt das Handy dann vom NFC-Terminal und gebt die PIN eures Zahlungsmittels ein. Alternativ funktioniert auch der Fingerabdruck. Anschließend präsentiert ihr dem Terminal erneut euer Gerät und schließt den Bezahlvorgang ab.
In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass das Handy zwar vibriert, dann aber ein rotes Ausrufezeichen auf dem Bildschirm auftaucht und die App bemängelt, dass ihr euch zu ruckartig bewegt habt. Nehmt euer Smartphone dann einmal vom Lesegerät und unternehmt einen zweiten Versuch.
Wie steht es um die Sicherheit?
Wichtig ist bei einem Bezahldienst natürlich nicht nur Komfort, sondern auch die Sicherheit. Neben der 50-Euro-Grenze hat sich Google mit den Partnern deswegen einiges ausgedacht. So teilt Google den Geschäften beim Bezahlen nicht eure echte Kartennummer mit. Stattdessen funktioniert das System über sogenannte Token, also Kartennummern, die fest ans jeweilige Smartphone gekoppelt sind. Diese sind zudem mit einem Sicherheitscode verknüpft, der sich bei jeder Zahlung verändert.
Natürlich werden bei jeder Transaktion trotzdem Daten ausgetauscht. Was damit passiert, ist schnell erklärt. Google nutzt die Daten für einen Grund: die Rechnung anzeigen. Die findet ihr in der App, sie beinhaltet Informationen darüber, was ihr wann wo für welchen Betrag gekauft hat. Auch zwischen den Banken und Google findet kein Datenaustausch statt. Thorsten Daennert von der Commerzbank bestätigt das: Die Daten der Kunden gebe die Bank nicht heraus, auch nicht an Google. "Aus unserer Sicht ist Google Pay ein ordentliches Modell", so Daennert kurz nach dem Marktstart 2018.
Für den Fall, dass das Smartphone mal abhanden kommt, bewirbt Google außerdem die Funktion "Mein Gerät finden". Mit der könnt ihr euer verlorenes Gerät nicht nur orten, sondern auch aus der Ferne alle Daten löschen. Zahlungsinformationen in der Google-Pay-App inklusive.
Geld versenden mit Google Pay
Neben physischen Geschäften kann Google Pay auch zur Zahlung bei Online-Diensten genutzt werden. Unterstützt werden hier Google-Dienste wie Fotos oder Play, aber inzwischen könnt ihr auch auf vielen Websites und in Apps mit Google Pay bezahlen. Google hat hier alle Partner für euch aufgelistet.
Was in Deutschland noch nicht möglich ist (mit PayPal hingegen schon): Ihr könnt noch nicht schnell und unkompliziert Geld an Freunde und Familie versenden. Diese Funktion wird leider in Google Pay bislang nur in den USA unterstützt. Möglicherweise steht das Feature in der Zukunft auch auf deutschen Geräten zur Verfügung. Wir halten euch auf dem Laufenden.
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