Parrot Mambo FPV im Test: Durch die Augen der Drohne

Parrot Mambo FPV
Parrot Mambo FPV (© 2017 CURVED )
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Parrot erweitert die Mambo um eine Kamera und eine Brille. Damit kann der Pilot das Geschehen aus Sicht der Drohne erleben. Wir machten den Testflug.

Einmal Pilot sein, diesen Traum erfüllen Drohnen-Hersteller Hobby-Flugkünstlern schon seit langem. Allerdings könnt Ihr mit einer normalen Drohne das Geschehen nur vom Boden aus verfolgen; seid also nicht wirklich live dabei, wenn es durch die Lüfte geht. Parrot möchte Euch diesen mehr oder weniger exklusiven Blick nun ermöglichen. Dazu bringt der Hersteller die bereits von uns getestete Mambo als FPV-Edition in den Handel.

FPV-Racing für Neueinsteiger

Das bedeutet: Der Drohne liegt nun ein Kamera-Modul zum Aufstecken und eine Brille mit Smartphone-Einschub bei. Die Idee dahinter: Das Kamerasignal soll per WLAN ans Smartphone im Headset übertragen werden. Der Pilot sitzt durch diese dann quasi im Cockpit. Neu ist die Idee nicht. Mittlerweile hat sich sogenanntes "FPV Racing" als Nischensportart etabliert und wird sogar im Fernsehen übertragen.

Auch dort sehen die Piloten die Action über eine Brille, wenn sie ihre Drohnen durch einen Parcours steuern. Denn FPV steht für "First Person View". Entsprechende Racing-Drohnen gibt es ab 300 Euro zu kaufen. Für den Einstieg ist das ganz schön teuer. Die Parrot Mambo FPV ist mit 179 Euro deutlich günstiger und eignet sich auch für den kurzen Rundflug im Garten. Auch der Hersteller selbst bewirbt die Mambo quasi als Einstiegsdrohne.

Und so fällt auch der Start sehr leicht: Erst ladet Ihr Euch die App "FreeFlight Mini" herunter. Dann wird die Drohne per WLAN, der mit gelieferte Controller via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. In der App wählt Ihr dann noch den Brillen-Modus aus und legt das Telefon in die Brille. Per Knopfdruck erhebt sich die Mambo in die Lüfte. Über den Controller steuert Ihr die Drohne oder lasst sie Kunststücke wie Loopings ausführen. Wollt Ihr landen, drückt Ihr wieder auf den Startknopf und die Drohne sinkt selbstständig.

Einfache Handhabung, kurze Flugzeit

In der App könnt Ihr noch allerhand justieren: So zum Beispiel die Steuerung. Im Modus "Normal" stabilisiert sich die Drohne selbstständig nach jedem Manöver, im Modus "Drift" bietet sie nur Höhenstabilisierung. Wer es wirklich wissen möchte, schaltet auf "Race" und steuert komplett alleine. Außerdem könnt Ihr einstellen, welche Informationen Ihr sehen wollt, wenn Ihr mit der Drohne fliegt und in welcher Auflösung sie Videos aufnehmen soll. Das Maximum sind 720p.

Klar: Für Fans von anspruchsvollen Drohnen-Kahmerfahrten à la Casey Neistat ist das nichts. Tatsächlich sehe dich die Möglichkeit der Videoaufnahme auch eher als ein Gimmick. In erster Linie soll man ja durch die Kamera die Action erleben. Und das funktioniert tatsächlich sehr gut. Die Übertragung von der Kamera zum Smartphone funktionierte im Test tadellos, und die Steuerung ging einfach von der Hand. Im Race-Modus war sie etwas anspruchsvoller, aber nicht zu fordernd.

Parrot Mambo FPV
Die Brille der Parrot Mambo FPV sitzt bequem auf der Nase. (© 2017 CURVED )

Schade: Schon nach wenigen Minuten ist der Spaß vorbei. Der Akku hält mit aufgesteckter Kamera knappe zehn Minuten durch, eher weniger. Danach geht es für eine gute halbe Stunde an die Steckdose. Wer sich länger auf dem Pilotensessel versuchen will, sollte sich mit zusätzlichen Akkus eindecken. Die sind einzeln mit knapp 14 Euro nicht zu teuer. Wollt Ihr noch ein Ladegerät dazu, erhaltet Ihr das zusammen mit einem Akku für 22,99 Euro.

Noch ein Wort zum Headset: Das lässt sich einfach justieren und bequem tragen. Auch die Linsen sind einstellbar. Trotzdem wurde mir beim Fliegen leicht schwummrig. Stichwort: Motion Sickness. Das passiert mir aber auch regelmäßig beim Testen der HTC Vive oder Oculus Rift. Dabei reagiert der Körper auf das Missverhältnis, dass Eure Augen Bewegungen wahrnehmen, während Euer Körper sich nicht bewegt. Darauf reagieren eine Menschen stärker, andere schwächer.

Fazit: für kurze Zeit ein ganz großer Spaß

Mit der Mambo FPV hat Parrot die Drohne nicht neu erfunden, aber um eine spaßige Komponente erweitert. Das Fliegen aus der Ego-Perspektive macht sehr viel Spaß. Auch den Preis für das Gadget finde ich mit 179 Euro gemessen am Spaßfaktor in Ordnung. Nur die Akkulaufzeit hätte länger ausfallen können. Das ist bei so einem kleinen Gerät aber zugegebenermaßen schwierig zu realisieren. So sorgte die Mambo FPV bei mir für kurze Zeit für großen Spaß.

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Testwertung: Parrot Mambo

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