In der Originaltrilogie von Star Wars ist der Todesstern die ultimative Waffe. Ist der Star Wars Death Star von Plox also der ultimative Bluetooth-Speaker? Immerhin kann er schweben. Aber: Auch die Vorlage hatte Schwächen. Der Test.
In der gar nicht so weit entfernten Galaxie von Disney's Marketingmaschinerie hat man verstanden, was Star-Wars-Fans glücklich macht: Merchandise. Googelt man nach "Death Star Bluetooth Speaker", könnte man meinen, die Baupläne wären nie gestohlen worden. Immerhin ist der "Star Wars Death Star Bluetooth Leviating Speaker" von Plox aber ein offiziell lizenziertes Star-Wars-Produkt. Und – das ist sogar nahezu einzigartig – er kann schweben. Zumindest ein bisschen.
Der Aufbau
Um den Miniatur-Todesstern über seiner Plattform schweben zu lassen – ohne die tut er das freilich nicht – braucht es Geduld und Fingerspitzengefühl. Die handliche, aber durchaus schwere Kugel muss exakt mittig über dem Plateau platziert werden. Bei jedem Millimeter Abweichung kracht der Todesstern, früher als dem Imperium lieb sein könnte, laut und wuchtig zu Boden. Plox liefert deshalb eine Art Trichter mit, in den man den Speaker langsam hineinrutschen lässt, sodass er automatisch richtig positioniert wird. 100 prozentigen Erfolg verspricht aber auch diese Methode nicht.
In der Luft gehalten wird der dabei unentwegt rotierende Todesstern durch ein Magnet in der Basis, die deshalb auch permanent mit Strom versorgt werden muss. Die fest verbaute Batterie im als Todesstern getarnten Bluetooth-Speaker reicht bei voller Ladung für etwa fünf Stunden Musikwiedergabe bei mittlerer Lautstärke. Anschließend muss auch sie für zwei Stunden an das micro-USB-Kabel. Dessen Anschluss befindet sich zum Glück seitlich, sodass der Todesstern auch im Schwebezustand geladen werden kann.
Der Klang
Plox' Death Star kann aber nicht nur schweben, sondern eben auch Musik wiedergeben. Dafür hat der Hersteller statt eines Superlasers einen 5-Watt-Speaker in den Todesstern gebaut. Dieser beschallt durch vier löchrige Blenden in 360 Grad den Raum. Allerdings nur, wenn man nah genug dran steht. Selbst auf maximaler Lautstärke kann ich mich problemlos mit meinem Gegenüber unterhalten – sogar wenn der Speaker zwischen uns steht, pardon, schwebt. Oder ich ihn gar in der Hand halte, da der Speaker auch ohne Basis funktioniert. Die Kugel selbst ist etwas größer als ein Tennisball bei einem Durchmesser von 9,5 cm.
Es hat durchaus seinen Charme, das Star-Wars-Haupthema von John Williams über den Mini-Todesstern wiederzugeben. Erwartet aber bitte keinen brillanten Sound. Die Höhen klingen oft kratzig und Bass ist im Grunde nicht existent. Von Songs wie "A Milli" von Lil Wayne, die nahezu nur aus tiefen Tönen bestehen, bleiben nur traurig blechern scheppernde Reste übrig. Von John Frusciantes "Murdereres" will ich gar nicht erst anfangen – so unsauber hat John sicherlich noch nie gespielt.
Fazit
Ich gebe zu: Der Death Star von Plox hat auch bei mir anfangs den "Will haben"-Nerv gekitzelt. Aber leider wirkt der Mini-Todesstern ähnlich unausgereift wie die erste Version der großen Vorlage. Über die Optik lässt sich sicherlich streiten; mir gefällt der Plastiklook mit den vier metallenen Blenden trotz guter Verarbeitung schlichtweg nicht. Da hilft auch der Umstand nicht, dass die Öffnungen ein Zugeständnis an den verbauten Lautsprecher sind. Erst recht nicht, wenn ich die enttäuschende Soundqualität in die Rechnung mit einbeziehe. Zu guter Letzt ärgert es mich, dass es auf der Verpackung aussieht, als würde der Speaker mehrere Zentimeter über der Basis kreisen; tatsächlich ist es aber maximal einer. Ein Finger passt da nicht mal im Ansatz drunter.
Auch wenn die Macht, äh, die Versuchung groß in Euch sein sollte: Wartet wenigstens, bis der Speaker im Preis fällt. 180 Euro sind eindeutig zu viel für ein mäßiges Merchandise-Produkt. Vielleicht braucht es einfach erst einen zweiten Anlauf. Wie beim Imperium.