Die Polaroid Snap Touch ist eine Mischung aus Sofortbildkamera und Fotodrucker für Euer Smartphone. Wie gut diese Mischung funktioniert, erfahrt Ihr im Test.
Polaroid war von der Bildfläche verschwunden, ist als Marke wieder da und versucht die Sofortbildkamera ins digitale Zeitalter zu retten. Im ersten Moment hört sich die Polaroid Snap Touch als Kombination aus Sofortbildkamera und Fotodrucker nach einer guten Idee an. Mit ihrem schlichten Design und dem schmückenden Regenbogenstreifen versprüht sie Retro-Charme.
Touchscreen-Sofortbildkamera und Fotodrucker
An der Polaroid Snap Touch finden sich nette Ideen: So ist das ausklappbare Blitzlicht der Einschaltknopf. Neben ihm befindet sich ein Selfie-Spiegel. Der ist zwar klein, erlaubt aber eine ungefähre Einschätzung des Bildausschnitts bei Selbstporträts. Ebenfalls gut gefällt mir der magnetische Objektivdeckel. Allerdings gibt es viele Dinge, die die Kamera billig wirken lassen. Der 3,5 Zoll große Touchscreen hat eine niedrige Auflösung, ist sehr pixelig und hat kleine Blickwinkel. Zusätzlich ist die Hard- und Software bei der Bedienung mir persönlich zu träge. Zudem fühlt sich das Kunststoffgehäuse in der Hand klobig an. Das im geschlossenen Zustand nicht bündig sitzende Blitzlicht lässt die Verarbeitung schlecht wirken.
Die Kamera nimmt Fotos mit einer Auflösung von 13 Megapixeln auf. Zehn Stück davon finden auf dem internen Speicher Platz. Für mehr Bilder und Full-HD-Videos müsst Ihr eine microSD-Karte einlegen. Vor dem Ausdrucken könnt Ihr die Fotos noch bearbeiten und mit Rahmen, Filtern oder Stickern versehen. Das könnt Ihr natürlich auch mit den Fotos auf Eurem Smartphone machen, die Ihr ebenfalls über die Polaroid Touch Snap ausdrucken könnt. Dazu braucht Ihr nur die "Polaroid Print App - SnapTouch". Sie lässt Euch vorhandene Bilder auswählen oder neue Aufnahmen anfertigen und zeigt dabei gleich das Bildformat an, das gedruckt wird. Unpassend wirkt auf mich der Versuch das Ausdrucken von Fotos mit Pokalen zu "gamifizieren", also viele Ausdrucke virtuell zu belohnen.
Die Ausdrucke verlassen die Polaroid Snap Touch nach etwa 10 bis 15 Sekunden auf 2 x 3 Zoll großem ZINK-Papier. Die Abkürzung steht für Zero Ink. Also Druckerpapier ohne Tinte, bei dem Chemikalien durch Hitze in Farben umgewandelt werden. Das Ergebnis erinnert stark an die alten Sofortbilder, die man mehrere Minuten lang trocknen lassen musste – und das ist nicht positiv gemeint. Es lohnt sich nicht, die Bildqualität der Kamera zu bewerten. Nur so viel: Hell sollte es sein. Ansonsten braucht Ihr eigentlich nicht mühsam einen Filter auswählen, der wird schon beim Ausdruck durch die chemische Reaktion drübergelegt. Sprich: Der Ausdruck hat mit dem Bild auf dem Display farblich wenig zu tun. Das gilt genauso, wenn Ihr Bilder vom Smartphone über die App ausdruckt.
Fazit: ein teurer Spaß
Die Polaroid Snap Touch ist ein nettes Spielzeug zum Ausdrucken von Fotos, die nebenbei auch Aufkleber sind. Allerdings ist sie weder eine gute Kamera noch ein hochwertiger Fotodrucker. Und dafür sind 200 Euro ein stolzer Preis. Zudem müsst Ihr ja noch das Fotopapier kaufen. Die gibt es in Paketen mit unterschiedlichen Stückzahlen. Der Preis pro Abzug wird günstiger, je größer das Paket ist. Zwei Beispiele: 20 Blatt kosten 12,99 Euro und 50 Blatt 28,99 Euro. Aber immerhin ist die Snap Touch nicht so unhandlich wie die Polaroid Socialmatic. So langsam beschleicht mich das Gefühl, der Hersteller sollte lieber mehr Actionkameras bauen.