Xiaomi Mi5s im Test: der Preis-Leistung-Überraschungshit

Xiaomi Mi5s
Xiaomi Mi5s (© 2016 CURVED )
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Während andere Hersteller ihre Flaggschiffe im Jahresryhtmus vorstellen, ist Xiaomi schneller. Mit dem Xiaomi Mi5s folgt bereits ein halbes Jahr nach dem Mi5 das nächste Topmodell des chinesischen Herstellers. Im Test gefiel uns nicht nur der Wechsel von Glas zu Metall als Gehäusematerial.

  • Xiaomi Mi5s Plus im Test: Darf's ein bisschen größer sein? [mit Video]

Hier in der Redaktion hält man viele Smartphones in der Hand, die ordentlich verarbeitet sind und bei denen man denkt: Jepp, geht absolut in Ordnung. Doch nur bei wenigen stellt sich noch ein Wow-Effekt ein, der immer einhergeht mit diesem "Will-ich-haben"-Gefühl. Das ist bei mir und dem neuen Xiaomi-Flaggschiff ganz klar der Fall.

Metall-Unibody und 5,15-Zoll-Display

Das Xiaomi Mi5s hat die perfekte Größe. Sein Unibody-Metallgehäuse mit abgerundeten Kanten schmiegt sich perfekt in meine Hand. Ich will es gar nicht mehr hergeben. Da stören weder die Antennenstreifen, noch das Gefühl kein einzigartiges Design in der Hand zu halten. Da kann man sich nur über Details wie die Tasten and der rechten Seite ärgern. Wenn man von vorne nach hinten über sie streicht, bleiben die Finger an ihren Kanten hängen. Das passt nicht ganz zum ansonsten schmeidigen Gehäuse.

Das Display ist mit 5,15 Zoll deutlich kleiner als beim Xiaomi Mi5s Plus mit seinen 5,7 Zoll großen Touchscreen. Da sorgt die Full-HD-Auflösung für ein knackig scharfes Bild. Die Blickwinkel fallen sehr groß aus, die Farben sind angenehm kräftig und gleichzeitig natürlich. Da will ich meinen Blick gar nicht mehr von lösen.

Hardware vom Feinsten

Die Hardware in dem schicken Unibody-Gehäuse des Mi5s muss sich ebenfalls nicht verstecken. Mit dem Snapdragon 821 kommt Qualcomms aktueller Spitzen-Chipsatz zum Einsatz. Seine vier Rechenkerne sind mit jeweils 2,15 Gigahertz getaktet und damit etwas langsamer als beim Mi5s Plus. Das und der je nach Variante drei oder vier Gigabyte große Arbeitsspeicher machen sich zwar in niedrigeren Benchmark-Ergebnissen – Antutu: ca. 127.000 Punkte, Geekbench: 1504 und 392 Punkte – aber nicht im Alltag bemerkbar. Da laufen Betriebssystem, Nutzeroberfläche und Apps flüssig, haben extrem kurze Ladezeiten. Zocken kann man auch ohne Probleme.

Den internen Speicher des Xiaomi Mi5s könnt Ihr nicht erweitern. Bei 64 oder 128 Gigabyte ist das aber gar nicht unbedingt notwendig. Bei unserem Testgerät, der besser ausgestatteten Variante mit vier Gigabyte RAM und 128 Gigabyte ROM, waren nach dem Einschalten noch 118 Gigabyte Speicherplatz frei. In den Kartenschacht könnt Ihr trotzdem zwei Karten einlegen, aber nur Nano-SIM-Karten.

Xiaomi stattet das Mi5s noch mit einem Kopfhöreranschluss aus und verwendet zum Aufladen des Akkus einen USB-C-Anschluss. Die Batterie hat eine Kapazität von 3200 mAh und hält problemlos einen Tag durch. Für eine zweite 24-Stunden-Schicht langt es aber nicht mehr. Dank Quick Charge 3.0 müsst Ihr das Smartphone nicht die gesamte Nacht an die Steckdose hängen. Was mir im Vergleich zum größeren Mi5s Plus fehlt, ist der Infrarot-Sender, der das Smartphone zu einer Universalfernbedienung gemacht hätte. Lasst Euch nicht von der fälschlicherweise installierten App täuschen.

Zwölf Megapixel sind genug

Für das Mi5s reicht Xiaomi eine herkömmliche Kamera. Die Dual-Kamera bleibt der Plus-Version vorbehalten. So schießt das Smartphone mit dem Sony-Sensor IMX 378 die Fotos mit einer Auflösung von zwölf Megapixeln. Mich überzeugen die Aufnahmen mit einer hohen Detailgenauigkeit und satten, kräftigen und trotzdem natürlichen Farben. Selbst bei Makro-Aufnahmen sind sehr viele Details zu erkennen. Mit starken Kontrasten kommt die Kamera in der Automatik gut zurecht. Trotzdem lohnt es sich, der HDR-Modus zu aktivieren, der die dunklen Bereich aufhellt und die Farben noch etwas strahlender macht. Steht allerdings kein Tageslicht mehr zur Verfügung, nimmt die Bildqualität deutlich ab. Das Rauschen macht die Bilder selbst in der Nacht auf der Straße nicht unbrauchbar, aber die Qualität ist doch weit von der eines Samsung Galaxy S7 entfernt.

Keine Selbstverständlichkeit und auch mit dem Mi5s Plus nicht möglich ist die Aufnahme von Bildern im RAW-Format. Doch das Xiaomi Mi5s liefert Euch auf Wunsch Fotos in den Rohdaten. Die meisten Galerie-Apps zeigen die DNG-Dateien aber nicht an. Ihr findet sie allerdings mit einem Dateiexplorer im Kamera-Ordner oder mit einer Bildbearbeitungs-App, die RAW unterstützt.

Die Frontkamera verfügt über eine Auflösung von vier Megapixeln, was inzwischen schon wenig für Selfies ist. Das Ergebnis ist aber trotzdem vorzeigbar. Die Farben könnten zwar kräftiger sein. Die Detailgenauigkeit ist ausreichend. Das der Hintergrund unscharf wird, stört bei Selfies nicht.

Android mit MIUI

Mit den Nutzeroberflächen von Android ist das ja so eine Sache. Entweder man mag sie oder nicht. Mir persönlich gefällt die MIUI, mit der Xiaomi Android 6.0 Marshmallow beim Mi5s versieht gut. Tradingshenzen, die uns das Testgerät freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben, versehen das Smartphone mit der internationalen ROM. Das bedeutet, Ihr könnt Deutsch als Sprache auswählen und müsst den Play Store nicht nachträglich selbst installieren.

Hervorheben möchte ich das Zweitprofil, dass Euch ein komplettes zweites Nutzerkonto auf dem Mi5s ermöglicht und die Klon-Funktion für Apps. Sie sorgt dafür, dass Ihr eine App zweimal auf dem Smartphone installieren könnt und so zum Beispiel WhatsApp mit zwei SIM-Karten im Dual-SIM-Smartphone nutzen könnt.

Fazit: unerwartet eines der besten Smartphones des Jahres

Ich bin bisher mit meinem OnePlus 3 hat kein so großes "Will-ich-haben"-Gefühl ausgelöst bei mir ausgelöst wie das Xiaomi Mi5s. Erstmals hege ich ernsthafte Gedanken, mir ein neues Smartphone zuzulegen. Für mich definitiv eines der Smartphone-Highlights des Jahres. Schönes Design, hochwertige Materialen und Verarbeitung, gutes Display, flotte und aktuelle Hardware sowie eine sehr gute Kamera und mal eine andere Nutzeroberfläche. Und das alles zu einem attraktiven Preis.

Unser Testgeräte-Verleiher Tradingshenzen verkauft das Xiaomi Mi5s derzeit für 307 bzw. 357 Euro. Je nachdem, ob Ihr die Variante mit drei und 64 oder mit vier und 128 Gigabyte haben wollt. Dazu kommen zwar noch Versandkosten und evtl. Steuern und Zollgebühren, aber an den Preis des sehr ähnlich ausgestatteten Google Pixel kommt ihr nicht bei weitem nicht heran.

In diesem Artikel

Testwertung: Xiaomi Mi5s

5.9
Curved Score
Top
  • Display
  • Unibody-Metallgehäuse
  • Kamera
  • Android 6.0 mit MIUI
  • Preis-Leistung-Verhältnis
Flop
  • Frontkamera mit vier Megapixeln.
  • Tasten mit harten Kanten.
Design
Display
Kamera
Performance
Software & Apps
Akku
Innovation

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Feature Tabelle
  • Betriebssystem
    Android 6.0 Marshmallow mit MIUI 8
  • Prozessor: Name
    Qualcomm Snapdragon 821
  • Prozessor: Taktung
    2.15 Ghz
  • Prozessor: Anzahl Kerne
    4
  • Speicherkapazität
    128 GB
  • Arbeitsspeicher
    4 GB
  • Kamera-Auflösung: Back
    12 Megapixel
  • Kamera-Auflösung: Front
    4 Megapixel
  • Bildschirmdiagonale
    5.15 Zoll
  • Auflösung Höhe
    1920 Pixel
  • Auflösung Breite
    1080 Pixel
  • Grafikchip
    Adreno 530
  • Schnittstellen/Anschlüsse
    USB-C
  • Feature: Bluetooth
  • Feature: WLAN
  • Feature: NFC
  • Feature: GPS
  • Feature: GPRS/EDGE
  • Feature: UMTS
  • Feature: LTE
  • Feature: Dual-SIM
  • Feature: Fingerabdruckscanner
  • Akkuleistung
    3200 mAh
  • Höhe
    145.6 mm
  • Breite
    70.3 mm
  • Tiefe
    8.25 mm
  • Gewicht
    145 g
  • Status
    Ausverkauft
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