Samsung Galaxy S21+ im Test: Liebe auf den zweiten Blick?

Samsung Galaxy S21 Plus im Test
Samsung Galaxy S21 Plus Test 1 (© 2021 CURVED )
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Das Samsung Galaxy S21+ im Test: Ist es den happigen Aufpreis gegenüber dem Standardmodell wert? In die Waagschale wirft es unter anderem ein Riesen-Display und ein hochwertigeres Gehäuse.

Zwischen dem Standard- und dem Ultra-Modell hat Samsung das Galaxy S21+ positioniert. Die goldene Mitte also? Das wird unser Test zeigen. Einges kann ich aber schon vorab verraten: Mit dem S21 hat es deutlich mehr gemein als mit dem S21 Ultra. Offiziell heißt unser Test-Gerät übrigens Galaxy S21+ 5G – da es wie alle neuen Modelle der Reihe den schnellen Mobilfunkstandard unterstützt.

Inhaltsverzeichnis:

Galaxy S21+: Günstiger als der Vorgänger

Das Galaxy S21+ 5G ist mit einem Preis ab 1049 Euro 50 Euro günstiger als das S20+ 5G zum Release. Eine Version ohne 5G gibt es dieses Jahr allerdings nicht – und damit auch kein Plus-Modell unter 1000 Euro. Bemerkenswert ist zudem, dass sich der Preisunterschied zum Standardmodell gegenüber 2020 verdoppelt hat: von 100 Euro auf 200 Euro.

Grund dafür ist, dass der Hersteller das kleinere S21 erstaunlich günstig anbietet – dafür dort aber auch ein paar Features mehr gestrichen hat als beim Galaxy S21+. Apropos gestrichen: Sowohl Netzteil als auch Kopfhörer hat Samsung dieses Jahr weggelassen. Lediglich ein USB-C-Ladekabel liegt bei.

Verzichten müsst ihr übrigens auch auf einen microSD-Slot. Ohne Support für Speicherkarten seid ihr auf den internen Speicher angewiesen, den euer Gerät ab Werk mitbringt. Das solltet ihr bei der Wahl der Konfiguration berücksichtigen. Glücklicherweise bringt bereits die Einstiegsvariante 128 GB Speicherplatz mit, was für die meisten vollkommen ausreichen dürfte:

Galaxy S21+: Preise

  • 8 GB RAM / 128 GB interner Speicher: 1049 Euro
  • 8 GB RAM / 256 GB interner Speicher: 1099 Euro

Angesichts des geringen Preisunterschieds ergibt es jedoch Sinn, auf Nummer sicher zu gehen, und sich den doppelten Speicherplatz zu sichern. Denn eine nachträgliche Aufstockung ist nicht möglich.

Design: Eigentlich doch richtig schick

Als langjähriger iPhone-Nutzer bin ich im ersten Moment meist etwas ernüchtert, wenn ich ein Android-Flaggschiff in die Hand bekomme. Die hervorragende Haptik, die Apples Geräte auszeichnet, ist im Android-Bereich nur selten zu finden. Vor dem Test des Samsung Galaxy S21(+) war ich aber guter Dinge: Die offiziellen Pressebilder haben meinen Geschmack getroffen. Und: Das Test-Gerät erreichte mich erfreulicherweise genau in der von mir bevorzugten Farbvariante.

Samsung Galaxy S21+ Kamera Rückseite
Schick, oder? Das Samsung Galaxy S21+ in "Phantom Violet" (© 2021 CURVED )

Mein Interesse besonders geweckt hatte die Ausführung in "Phantom Violet" unter anderem aufgrund des farblichen Kontrastes zwischen Kamera-Modul und Gehäuse. Das sieht tatsächlich sehr schick aus, zumal Samsung anders als beim Standardmodell eine Glasrückseite verbaut. Auch die Entscheidung, das Kamera-Modul als Design-Element einzusetzen, ist meiner Meinung nach aufgegangen. Die Kamera ist nun kein Störfaktor mehr wie noch beim S20+, sondern eine optische Bereicherung.

Vom Hocker gehauen hat mich das Galaxy S21+ direkt nach dem Auspacken jedoch ehrlich gesagt nicht. Das liegt an dem Alu-Rahmen, der nicht ganz so hochwertig wirkt wie der Edelstahlrahmen, der Apples Pro-iPhones auszeichnet. Das fiel mir zum einen deshalb direkt auf, weil ich die Handys des kalifornischen Herstellers seit langem privat nutze. Zum anderen aber auch, weil der Rahmen des S21+ in einer anderen Farbe gehalten ist als das restliche Gehäuse und so die Blicke auf sich zieht.

Galaxy S21+ Rahmen aus Alu
Das Samsung Galaxy S21+ hat einen Alu-Rahmen (© 2021 CURVED )

Aber: Im Verlauf des Tests ist mir das Design des Galaxy S21+ zunehmend ans Herz gewachsen. Mittlerweile gefällt mir das Flaggschiff richtig gut und um einiges besser als noch im Hands-on. Auch mit dem zuvor bemängelten Rahmen habe ich mich inzwischen angefreundet. Wenn ihr von einem anderen Gerät kommt als von einem über 1000 Euro teuren iPhone werdet ihr die leichte Kritik vermutlich überhaupt nicht nachvollziehen können.

Auch auf der Vorderseite hat sich im Vergleich zum Galaxy S20+ etwas verändert. Das AMOLED-Display hat seine Kurven verloren und schmiegt sich nun nicht mehr um die Kanten. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, daran scheiden sich die Geister. Manch einer wünscht sich den gebogenen Bildschirm zurück, der in der Galaxy-S-Reihe lange Zeit üblich war. Ich für meinen Teil begrüße den Wechsel auf ein Flat Display aus praktischen Gründen.

Display: 120 Hz, aber ...

Die verschwundenen Rundungen sind nicht der einzige Unterschied zum OLED-Display des Vorgängermodells: Kurioserweise hat Samsung die Auflösung gegenüber dem S20+ reduziert – von 3200 x 1440 auf 2400 x 1080 Pixel. Das mag sich beim Standardmodell kaum bemerkbar machen. Beim riesigen 6,7-Zoll-Display des S21+ fällt der Schärfe-Unterschied meiner Meinung nach doch auf. Auch wenn manch ein Kollege das anders sieht, meine ich, gerade bei der Darstellung von Text einen Unterschied zu erkennen: Während Buchstaben in QHD wie gedruckt aussehen, sind sie in FHD einfach "nur" scharf.

Samsung Galaxy S21+ Display
Das Display des Galaxy S21+: Groß, randlos, aber nicht so scharf wie beim S20+ (© 2021 CURVED )

In Zahlen ausgedrückt: Die Punktdichte fällt von 525 ppi auf 394 ppi – von einem Premium-Gerät für rund 1000 Euro darf man mehr erwarten. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sich um einen unscharfen oder gar schlechten Bildschirm handelt. Nur wenigen fällt der Unterschied zwischen QHD und FHD+ vermutlich überhaupt auf. Und auch dann nur, wenn ihr bislang die höhere Auflösung gewohnt seid – etwa weil ihr vom Galaxy S20(+) kommt.

Farbdarstellung, Kontrast und Schwarzwerte befinden sich auf Top-Niveau – wie wir das von Samsungs OLED-Displays gewohnt sind. Und auch die hohe Bildwiederholrate macht Freude: Das 120-Hz-Display sorgt für geschmeidige Animationen beim Scrollen auf Webseiten, bei der Navigation durch One UI und beim Zocken unterstützer Mobile Games. Dabei passt sich die Bildwiederholrate – anders als noch beim S20+ – dynamisch den Anforderungen an: Nur wenn es nötig ist, stehen die vollen 120 Hz bereit. Das verringert den Energiebedarf und verlängert die Akku-Laufzeit.

Galaxy S21 Plus 120 Hz Display
Galaxy S21 Plus: Die vollen 120 Hz kommen nur bei Bedarf zum Einsatz (© 2021 CURVED )

Die Front-Kamera in einem Punch-Hole unterzubringen, ist eine bewährte, aber hervorragende Lösung. Denn so bleibt mehr Platz für die eigentlich Bildfläche. Für meinen Geschmack wäre das Kamera-Loch in einer der Ecken allerdings besser aufgehoben als zentral. Zum einen, weil mir das optisch besser gefällt. Zum anderen, weil ich im Test beim Zocken ein ums andere Mal mit dem Finger auf dem Punch Hole gelandet bin.

Für den hat Samsung übrigens einen Fingerabdrucksensor im Bildschirm untergebracht, über den ihr das Galaxy S21+ flott und komfortabel entsperren könnt. Insgesamt handelt es sich um ein sehr gutes Display, das es mir nicht nur,  aber vor allem wegen seiner großen Bildfläche angetan hat.

Ist das Samsung Galaxy S21+ zu groß?

Galaxy S21 vergleich
Das Galaxy S21+ (Mitte) im Größenvergleich mit dem S21 (re.) und S21 Ultra (li.) (© 2021 CURVED )

Das Riesen-Display ist eines der Hauptargumente für das Galaxy S21+. Manch einer könnte deswegen aber auch Bedenken haben: Ist das Samsung-Smartphone womöglich zu groß? Ich finde die Abmessungen genau richtig, allerdings müsst ihr das Gerät in vielen Situationen mit beiden Händen bedienen. Halten konnte ich es im Test zwar noch recht komfortabel in einer Hand und auch das Scrollen auf Webseiten stellt so kein Problem dar.

Allerdings dürfte es kaum jemandem gelingen, die Adresszeile des Browsers oder Icons in der obersten Reihe zu erreichen, ohne die zweite Hand hinzuzunehmen. In eine handelsübliche Hosentasche passt das Galaxy S21+ aber erstaunlich gut. Hier die Abmessungen des Gehäuses, samt Gewicht:

  • Galaxy S21+: 75,6 mm x 161,4 mm x 7,8 mm. 200 g

Für seine Größe ist das Samsung Galaxy S21+ 5G relativ leicht. Jedenfalls wiegt es um einiges weniger als etwa das iPhone 12 Pro Max mit seinem Edelstahl-Rahmen.

Galaxy S21+: Die Kamera im ersten Test

Samsung Galaxy S21 Plus Kamera
Nicht so neu, wie sie aussieht: die Triple-Kamera des Galaxy S21+ (© 2021 CURVED )

Auch wenn das neu gestaltete Kamera-Modul etwas anderes vermuten lässt: Die Triple-Kamera des Samsung Galaxy S21+ ist nicht so neu, wie sie aussieht. Samsung stellt euch für Fotos beziehungsweise Videos folgende Linsen zur Verfügung:

  • 12 MP Hauptobjektiv
  • 12 MP Ultraweitwinkel
  • 64 MP Tele
  • 10 MP Frontkamera

Das kommt euch bekannt vor? Kein Wunder: Das S20+ bietet fast das gleiche Setup – und hat dem neuen Modell sogar einen Tiefensensor voraus. Beibehalten hat der Hersteller das Tele-Objektiv, das leider keinen echten optischen Zoom bietet. Stattdessen erfolgt die Vergrößerung weitgehend digital via Cropping. Doch der Reihe nach ...

Standardlinse, Zoom und Ultraweitwinkel im Test

Für die meisten Fotos solltet ihr wie bei allen Smartphone das Standardobjektiv einsetzen. Es bietet die beste Bildqualität und hat im Test in vielen Belangen überzeugt. Die Hauplinse des Galaxy S21 produzierte so gut wie immer tolle Bilder. Und zwar auf Knopfdruck, ohne weitere Einstellungen. Das liegt daran, dass Samsungs Kamera-Software einen hervorragenden Job macht und zuverlässig die richtigen Anpassungen vornimmt. Anders als bei der Kamera-Hardware hat Samsung hier eindeutig nachgebessert.

Ein Manko früherer Jahre hat der Hersteller inzwischen adressiert: Samsung-Smartphones neigten in der Vergangenheit oft zu knalligen Farben und übersättigten Auto-HDR-Fotos. Das ist beim Galaxy S21+ kaum noch der Fall. Die Bilder wirken in der Regel natürlich. Zwar leuchten die Farben immer noch stärker als etwa beim Google Pixel 5 oder 4a, aber nicht zu sehr. Für meinen Geschmack hat Samsung hier genau das richtige Maß gefunden. Auch wenn die Welt durch Samsungs HDR-Brille schon noch einen Tick bunter aussieht als in der Realität.

Gut gefallen hat mir auch auch der Dynamikumfang: Im Kamera-Test hat mir das Galaxy S21+ selten dramatisch über- oder unterbelichtete Bereiche aufgetischt. Allerdings sind ausgebrannte Highlights oder Detailverluste in schattigen Bereichen vor allem an sehr sonnigen Tagen ein verbreitetes Phänomen. Damit kann Hamburg – erst recht zu dieser Jahreszeit – leider nur selten dienen.

Wenn es wider Erwarten bei großen Helligkeitsunterschieden doch mal zu einer Über- oder Unterbelichtung kommt, lässt sich das Problem im Sucher direkt erkennen und meist einfach beheben: indem ihr per Fingertipp auf einen Bildbereich einen neuen Weißabgleich startet. Nichts zu bemängeln gibt es zudem an Detailgrad und Schärfe der Hauptlinse. Hier erwartet euch Flaggschiff-Standard.

Galaxy S21+ Kamera Test Details
Die Kamera des Galaxy S21+ lieferte im Test viele Details (© 2021 CURVED )

Achtung: Damit das Galaxy S21+ die Standardlinse für Fotos verwendet, müsst ihr den 64-MP-Modus ablehnen, den euch das Kamera-Interface automatisch anbietet. Sonst nämlich knipst ihr mit der Tele-Linse. Die bietet euch zwar eine deutlich höhere Auflösung. Dafür ist aber der Fokus nicht so zuverlässig wie beim Hauptobjektiv. Das kann in der Praxis paradoxerweise zu unscharfen Bildern führen – da eben das Motiv nicht korrekt scharfgestellt ist.

Daher empfiehlt es sich, das Tele-Objektiv und seine 64 MP nur für den Einsatzbereich zu nutzen, für den es seiner Bezeichnung nach vorgesehen ist: zum Zoomen. Zwar müsst ihr beim Galaxy S21+ auf einen optischen Zoom verzichten und mit einer weitgehend digitalen Vergrößerung vorliebnehmen. Durch die enorm hohe Auflösung macht sich der Unterschied aber nicht allzu sehr bemerkbar. Allerdings gilt das nur für die niedrigeren Vergrößerungsstufen.

Beim 30x Space Zoom geht die Bildqualität doch arg runter, sodass er sich bestenfalls für Schnappschüsse oder als digitales Fernrohr anbietet. Wer die Bilder später auch am Computer betrachten möchte, sollte die 10-fache Vergrößerungsstufe nicht überschreiten. Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt maximal den 3x-Zoom. Weiter vergrößern könnt ihr zur Not auch nachträglich noch via Cropping.

Zwischen den Objektiven wechselt ihr im Kamera-Interface übrigens über drei Icons, die jeweils einen (Tele), zwei (Standard) oder drei Bäume (Ultraweitwinkel) zeigen:

Samsung Galaxy S21+ Kamera UI
Das Kamera-Interface des Samsung Galaxy S21+ (© 2021 CURVED )

Noch nicht angesprochen habe ich bislang das Ultraweitwinkel-Objektiv. Es bietet sich vor allem dann an, wenn möglichst viel auf einem Bild Platz finden soll. Etwa bei Landschafts- und Architekturaufnahmen oder Gruppen-Fotos. Darüber hinaus könnt ihr es aber auch verwenden, um mit der Perspektive zu spielen und die linsentypische Verzerrung gezielt einzusetzen.

Galaxy S21+: Der Nachtmodus im Test

Bei guten Lichtverhältnissen können viele Kameras glänzen, doch wie verhält es sich im Dunkeln? Auch der Nachtmodus des Samsung Galaxy S21+ hat im Test überzeugt. Selbst bei fast vollkommener Dunkelheit hellt die Kamera-Software eure Aufnahmen effektiv auf. Welchen Unterschied der Nachtmodus macht, zeigen die folgenden beiden Beispiele:

Seine Stärken voll ausspielen kann der Nachtmodus in Gegenden, wo auch zu später Stunde noch etwas los ist. Denn in Kombination mit Umgebungsbeleuchtung ermöglicht er besonders stimmungsvolle Aufnahmen. Eigentlich ideal für Party-Pics, wenn Feiern denn gerade möglich wäre. Da diese Zeiten hoffentlich irgendwann zurückkehren, bin ich für euch mit dem Galaxy S21+ durch einige derzeit verlassene Hamburger Party-Meilen geschlendert und habe ein paar Fotos geknipst:

Galaxy S21+: Porträts, Bokeh und Selfies

Eine Disziplin, in der jede gute Smartphone-Kamera überzeugen sollte, ist der Bokeh-Effekt. Der sorgt etwa bei Porträt-Fotos für den verschwommenen Hintergrund, sodass die fotografierte Person klar im Mittelpunkt steht. Dieses Feature findet ihr nun übrigens auch bei Samsung im Porträt-Modus. Bis vor kurzem noch setzte der Hersteller stattdessen auf die Bezeichnung "Live-Fokus". Wie gut ist es denn nun aber, das Bokeh der Galaxy-S21+-Kamera? Gut, finde ich – so wie man es von einer Flaggschiff-Kamera erwarten darf. Nicht mehr, nicht weniger.

Wie schön der Bokeh-Effekt wird, hängt zum Teil natürlich auch vom Wetter ab. An sonnigen Tagen ist einiges mehr möglich als an dem tristen Wintertag, an dem ich diese Statuen fotografiert habe:

Auch Bokeh-Selfies sind übrigens möglich. Und zwar, indem ihr im Porträt-Modus auf die Frontkamera wechselt. Auch Selbstporträts beherrscht das Galaxy S21+ gut. Mit etwas Kreativität bei der Auswahl des Hintergrunds lassen sich sehenswerte Ergebnisse erzielen:

Galaxy S21+ Selfie Test
Eine beleuchtete Metropole bei Nacht ist ein guter Hintergrund für ein Selfie (© 2021 CURVED )

Leistung: Der Exynos 2100 hat alles im Griff

Hier gibt es keine Überraschungen. Das Smartphone läuft in jeder Situation absolut flüssig. Selbst grafisch anspruchsvolle Spiele wie "Call of Duty: Mobile" oder "Ashpalt 9: Legends" stellten das Galaxy S21+ im Test vor keinerlei Probleme. Das gilt erst recht für alltägliche Anwendungsszenarien wie etwa das Surfen im Internet oder das Navigieren durch die Benutzeroberfläche One UI 3.1. All das flutscht richtig gut – auch dank des 120-Hz-Displays.

Ähnliches kann auch bereits der Vorgänger von sich behaupten. Aber: Der im Galaxy S21+ verbaute Exynos 2100 soll für einen ordentlichen Energiemanagement- und Leistungsschub sorgen. Geekbench 5 lieferte im Test folgende Performance-Werte für das S21+:

Galaxy S21+ im Benchmark

  • Single-Core: 1072
  • Multi-Core: 3401

Demnach ist die Leistung um einiges höher als beim Vorgängermodell, aber auch noch ein Stück entfernt von der Performance des iPhone 12 (Pro), das in dieser Disziplin derzeit den Ton angibt.

Interessanter ist aber eigentlich, ob der Exynos 2100 im Galaxy S21+ schneller ist als der Qualcomm Snapdragon 888. Der steckt nämlich 2021 in fast allen anderen Android-Flaggschiffen und in der US-Version des Geräts. Einen ersten Vergleich ziehen können wir erst, wenn uns das Xiaomi Mi 11 erreicht. Gegenüberstellungen dieser Art spielen für die Praxis aber nur eine untergeordnete Rolle. Das Samsung Galaxy S21+ bietet für alle Anwendungsszenarien mehr als genug Rechenleistung.

Großer Akku, lange Laufzeit?

Nicht nur das Display des Galaxy S21+ ist größer als beim Standardmodell. Auch der Akku hat mehr zu bieten. Genauer gesagt eine stattliche Kapazität von 4800 mAh, die mich im Test zuverlässig über den Tag brachte. Maßgeblich dazu beigetragen haben wohl auch die adaptive Bildwiederholrate des 120-Hz-Displays, der effizient arbeitende Exynos-2100-Chipsatz und Android 11, das unter der Benutzeroberfläche One UI liegt.

Samsung Galaxy S21 Plus Test Akku
Hier steht's: Die Akku-Kapazität des S21+ beträgt 4800 mAh (© 2021 CURVED )

Aufladen lässt sich das Smartphone wie alle Modelle der Reihe mit maximal 25 Watt. Das geht ziemlich flott, allerdings benötigt ihr dafür ein separat erhältliches Schnellladegerät. Kabelloses Aufladen ist mit bis zu 15 Watt möglich. Darüber hinaus kann das S21+ via Wireless Power Share andere Geräte aufladen – zum Beispiel eine Galaxy Watch oder kabellose In-Ears.

Mein Test-Fazit zum Galaxy S21+

Wie ich bereits im Hands-on schrieb, war ich direkt nach dem Auspacken wenig beeindruckt, doch die anfängliche Skepsis ist schnell gewichen. Einmal eingeschaltet, hat mich das Samsung Galaxy S21+ im Test nach und nach immer mehr überzeugt.

Vor allem das große OLED-Display hat es mir angetan: Mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass mir mein eigenes iPhone X (5,8 Zoll) zu klein vorkommt und ich mich nach einem neuen Handy sehne. Das Galaxy S21+ könnte ich mir durchaus für den privaten Gebrauch vorstellen, wenn ich nicht tief in Apples Öko-System verwurzelt wäre.

Samsung Galaxy S21 Plus TripleKamera
Die Triple-Kamera des Galaxy S21 Plus hat im Test gut performt (© 2021 CURVED )

Gut gefallen hat mir auch die Triple-Kamera, besonders den Nachtmodus werde ich vermissen. Abgesehen von der Leistung und dem schicken neuen Design halten sich die Fortschritte gegenüber dem Vorgänger allerdings in Grenzen. In manchen Bereichen bekommt ihr sogar weniger geboten als beim S20+. Ein Upgrade ergibt für Besitzer des Vorjahresmodells also wenig Sinn. Und auch Galaxy-S-Neulingen kann ich das Plus-Modell nur bedingt empfehlen.

Das liegt nicht am Gerät selbst. Das Samsung Galaxy S21+ hat mir im Test viel Freude bereitet. Das Problem ist vielmehr der doch recht hohe Preis von knapp über 1000 Euro, der meiner Meinung nach nicht wirklich gerechtfertigt ist. Wer so viel Geld ausgibt, darf mehr erwarten als ein sehr gutes Smartphone, das abgesehen vom Chipsatz weitgehend Technik aus dem Vorjahr bietet.

Beim Standardmodell sind die geringen Fortschritte eher zu verschmerzen, da das S21 deutlich günstiger ist als sein direkter Vorgänger. Das S21+ kostet aber nur 50 Euro weniger als das S20+ zum Release und satte 200 Euro mehr als das S21.

Samsung Galaxy S21 Front
Das kleinere Galaxy S21 ist für mich die bessere Wahl (© 2021 CURVED )

Das hochwertigere Gehäuse ist den Aufpreis meiner Meinung nach nicht wert, sondern eher ein netter Bonus. Das einzig wirkliche Argument für das Galaxy S21+ ist der enorm große Bildschirm, der mir wie bereits erwähnt auch ans Herz gewachsen ist. Den gibt es in besserer Form auch beim Galaxy S21 Ultra. Das kostet zwar noch mal 200 Euro mehr, bietet darüber hinaus aber S-Pen-Support und eine deutlich fortschrittlichere Kamera.

Womit wir bei der anfangs gestellten Frage angekommen wären: Ist das Galaxy S21+ die goldene Mitte? Leider nicht. Zwar befindet es sich preislich tatsächlich exakt zwischen den beiden anderen Varianten. Die punkten beide aber mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis: das S21, weil es deutlich günstiger ist – das S21 Ultra , weil es für 200 Euro mehr einfach auch deutlich mehr bietet als das Plus-Modell.

 Das S21 Ultra ist ein deutliches Upgrade gegenüber dem S21+
Das S21 Ultra ist ein deutliches Upgrade gegenüber dem S21+ (© 2021 CURVED )

So gerne ich das Galaxy S21+ nach dem Test auch behalten würde: Hier sollten nur diejenigen zuschlagen, die unbedingt ein Riesen-Display wollen, sich das S21 Ultra aber nicht leisten können.

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In diesem Artikel

Testwertung: Samsung Galaxy S21 Plus

8.8
Curved Score
Top
  • Riesiges OLED-Display
  • 120 Hz
  • Gute Kamera
  • Top-Leistung
  • Schickes Design
Flop
  • Nur FHD+
  • Wenig Neues
  • Teuer
Design
Display
Kamera
Performance
Software & Apps
Akku
Preis/Leistungsverhältnis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Feature Tabelle
  • Betriebssystem
    Android 11
  • Prozessor: Name
    Exynos 2100
  • Prozessor: Taktung
    1 x 2.9 + 3 x 2.8 + 4 x 2.2 Ghz
  • Prozessor: Anzahl Kerne
    8
  • Speicherkapazität
    256 GB
  • Arbeitsspeicher
    8 GB
  • Kamera-Auflösung: Back
    12 (Weitwinkel) + 64 (Telefoto) + 12 (Ultraweitwinkel) Megapixel
  • Kamera-Auflösung: Front
    10 Megapixel
  • Bildschirmdiagonale
    6.7 Zoll
  • Auflösung Höhe
    2400 Pixel
  • Auflösung Breite
    1080 Pixel
  • Grafikchip
    Mali-G78 MP14
  • Display Technologie
    AMOLED
  • Display Pixeldichte
    394 ppi
  • Schnittstellen/Anschlüsse
    USB-C
  • Feature: Bluetooth
  • Feature: WLAN
  • Feature: NFC
  • Feature: GPS
  • Feature: GPRS/EDGE
  • Feature: UMTS
  • Feature: LTE
  • Feature: Dual-SIM
  • Feature: Fingerabdruckscanner
  • Akkuleistung
    4800 mAh
  • Höhe
    161.5 mm
  • Breite
    75.6 mm
  • Tiefe
    7.8 mm
  • Gewicht
    200 g
  • Status
    Erhältlich
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