Viel Smartphone für nur 200 Euro: Das bieten euch derzeit das Xiaomi Redmi Note 9 Pro und das brandneue Poco X3. Beide stammen prinzipiell vom Hersteller Xiaomi (beziehungsweise von einer Tochter-Marke), doch welches Modell lohnt sich für wen? Unser Vergleich hilft euch bei der Entscheidung.
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Tipp der Redaktion: Das Xiaomi Redmi Note 9 Pro ist einer unserer Bestseller. Ihr könnt euch die 128-GB-Version direkt im CURVED-Shop sichern. Mit dabei sind kostenlose kabellose Kopfhörer (im Wert von rund 40 Euro) und gleich 7 GB mobiles Datenvolumen. Hier erfahrt ihr mehr:
Technische Daten im Vergleich
Xiaomi Redmi Note 9 Pro vs. Poco X3: Die beiden Smartphones sind sich nicht nur preislich ähnlich, sondern kommen größtenteils auch mit vergleichbarer Hardware daher. Werfen wir zuerst einen Blick auf die rohen Daten. Ihr solltet hier besonders auf Display, RAM, Speicher, Akku und Aufbau der Kamera achten.
Xiaomi Redmi Note 9 Pro
- Display: 6,67 Zoll LCD, löst in Full HD+ auf (2400 x 1080 Pixel)
- Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 720G
- RAM: 6 GB Arbeitsspeicher
- Speicherplatz: 64 GB / 128 GB
- Vierfach-Kamera: Weitwinkel (64 MP), Ultraweitwinkel (8 MP), Makro-Linse (5 MP), Tiefensensor (2 MP)
- Frontkamera: Weitwinkel (16 MP)
- Akku: 5020 mAh
- Betriebssystem: MIUI 11 mit Android 10 ab Werk vorinstalliert
- Anschlüsse: USB-C und Kopfhöreranschluss
- Dual-SIM: Vorhanden (4G)
- Fingerabdrucksensor: Im Rahmen integriert
- Extras: Infrarot-Blaster (kann Fernbedienungen ersetzen)
- Verfügbare Farben: Weiß, Grau, Grün
Xiaomi Poco X3
- Display: 6,67 Zoll LCD, löst in Full HD+ auf und bietet 120 Hz
- Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 732G
- RAM: 6 GB Arbeitsspeicher
- Speicherplatz: 64 GB oder 128 GB interner Speicher
- Vierfach-Kamera: Weitwinkel (64 MP), Ultraweitwinkel (13 MP), Makro-Linse (2 MP), Tiefensensor (2 MP)
- Frontkamera: Weitwinkel (20 MP)
- Akku: 5160 mAh
- Betriebssystem: MIUI 12 mit Android 10 ab Werk vorinstalliert
- Anschlüsse: USB-C, Kopfhöreranschluss
- Dual-SIM: Vorhanden (4G)
- Fingerabdrucksensor: Im Rahmen integriert
- Extras: Infrarot-Blaster (kann Fernbedienungen ersetzen), Stereo-Lautsprecher
- Verfügbare Farben: Dunkelgrau, Blau
Design: Glas vs. Kunststoff
Das Poco X3 als auch das Redmi Note 9 Pro sind nicht nur nahezu gleich groß, sondern auch beide schick. Optisch überzeugt das Pocophone mit einer stylischen Kamera-Aussparung und dem schicken Streifen mitsamt Logo auf der Rückseite. Allerdings handelt es sich hier nur um Kunststoff. Das Redmi Note 9 Pro liefert eine wertigere Glasrückseite, die vor Kratzern geschützt ist.
Dafür steht beim Redmi-Modell die Vierfach-Kamera etwas aus dem Gehäuse hervor. Beim Poco X3 ist das zwar auch der Fall, doch das Design des Kamera-Moduls lässt dies weniger störend wirken.
Display: Vorteil durch 120 Hz
Optisch geben sich die beiden Smartphones auf der Vorderseite nicht viel: Beide verfügen über ein LC-Display, das nahezu die gesamte Vorderseite einnimmt. Die Frontkamera befindet sich jeweils in einem kleinen Loch im Bildschirm oben in der Mitte. Beide Aussparungen sind sehr klein und stören daher nicht. Poco zufolge ist das runde Punch-Hole des X3 aber sehr klein – vermutlich sogar das aktuell kleinste Kamera-Loch bei einem Smartphone.
Den Unterschied macht hier aber ein Feature des Poco X3 aus: Verbaut ist ein Bildschirm mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz. Dadurch wirken Bewegungen auf dem Display deutlich flüssiger. Etwa beim Scrollen macht sich das bereits bemerkbar. Beeindruckend hieran ist, dass 120-Hz-Screens bislang eher den Premium-Smartphones vorbehalten waren. So eine Komfort-Funktion fehlt dem Redmi Note 9 Pro.
Technik: Schnell trifft einen Tick schneller
Technisch liegen Redmi Note 9 Pro und das Poco X3 sehr nah beieinander. Beide Handys gibt es mit 64 GB oder 128 GB internem Speicher sowie 6 GB RAM. Das Note 9 Pro setzt zudem auf einen Snapdragon 720G und das Poco X3 auf den neueren Snapdragon 732G. Benchmarks zufolge ist der 732G seinem Vorgänger zumindest etwas überlegen. Während die Leistung der CPU bei herkömmlichen Rechenaufgaben (etwa beim Bearbeiten von Fotos oder der Nutzung aufwendiger Apps) nahezu identisch ist, soll die Grafik-Power des neuen Chips für ein spürbares Plus sorgen. Etwa bei 3D-Games.
In der Praxis dürfte sich die Geschwindigkeit der beiden Smartphones also nahezu identisch anfühlen, solltet ihr nicht auf eine maximale Bildrate bei Spielen setzen wollen. Flüssig dürften Mobile Games so oder so auf beiden Handys über den Bildschirm laufen.
Kamera: Welches Handy macht bessere Fotos?
Weitwinkel, Ultra-Weitwinkel, Makro-Linse (für Nahaufnahmen) und Tiefensensor (für Bokeh-Effekt): Der Kamera-Aufbau ist bei beiden Handys sehr identisch. Das Poco X3 hat jedoch eine höher auflösende Ultra-Weitwinkel-Linse (8 MP vs 13 MP), während das Makro-Objektiv (5 MP vs. 2 MP) beim Redmi Note 9 Pro auf dem Papier besser ist. Und schon letztgenanntes Handy liefert gute Fotos, wie die für unseren Test aufgenommenen Bilder zeigen:
Leider konnten wir das Poco X3 noch nicht testen. Deshalb habe ich mir ein paar Samples aus dem Netz angesehen. Offenbar hat das Pocophone hier die Nase etwas vorne, wenn es um die Details der Aufnahmen geht. Dabei bewegt sich die Qualität meiner Meinung nach aber immer noch auf Mittelklasse-Niveau. Gerade bei Nacht gehen schnell Details verloren – und spätestens bei sehr wenig Licht hilft auch der Nachtmodus nicht mehr. Einen guten Eindruck vermittelt der Test von YouTuber TechTablets:
Aus dem Clip geht auch hervor, dass es der Makro-Linse an Qualität fehlt. Klar: Mit lediglich 2 MP können Aufnahmen schnell matschig und detailarm wirken. Hier schneidet das Redmi Note 9 Pro besser ab.
Akku: Vorteil Redmi Note 9 Pro?
Wie wir bereits gesehen haben, ist die Kapazität der beiden Smartphones nahezu identisch. Da sie auch ein identisch großes Display bieten, dürfte es hier in Sachen Laufzeit kaum einen Unterschied geben. Zur Erinnerung: Das Note 9 Pro hält knapp 1,5 Tage oder länger mit einer Ladung durch und ist auch schnell wieder aufgeladen.
Zumindest gibt es fast keinen Unterschied: Der 120-Hz-Modus des Poco X3 dürfte mehr Energie beanspruchen, weshalb das Redmi Note 9 Pro im Vergleich theoretisch eine längere Akkulaufzeit besitzt (sofern ihr die hohe Bildwiederholrate beim Pocophone auch nutzt).
Der Hersteller hat während der Präsentation jedoch klargemacht, dass die 120 Hz adaptiv zum Einsatz kommen. Betrachtet ihr etwa ein Standbild oder Text, ohne zu scrollen, senkt sich die Bildwiederholrate automatisch ab. So kommen die 120 Hz nur dann zum Einsatz, wenn ihr diese auch braucht und einen positiven Effekt davon habt. Das soll den Akkuverbrauch des Features reduzieren. Wie viel Energie das in der Praxis einspart, bleibt aber noch offen.
Xiaomi Redmi Note 9 Pro vs. Poco X3: Der Sound
Ein entscheidender Vorteil des Poco X3 sind dessen Stereo-Lautsprecher. Damit dürfte das Handy im Vergleich für einen deutlich besseren Ton sorgen. Schlecht klingt der Speaker des Note 9 Pro zwar nicht, das Feature sorgt allerdings für ein deutlich räumlicheres Hörvergnügen.
Ein Kopfhöreranschluss gehört wiederum zu beiden Smartphones. Nur an Audio-Features zur Klangoptimierung dürfte es den Geräten aus Erfahrung etwas mangeln.
Fazit: Die Extras machen den Unterschied
Insgesamt dürften euch das Redmi Note 9 Pro und das Poco X3 in vielen Bereichen die gleiche Erfahrung für rund 200 Euro bieten. Den Unterschied machen der 120-Hz-Modus und die Stereo-Lautsprecher des Pocophones. Dafür gibt's dann aber keine schicke Glasrückseite und eine etwas schlechtere Makro-Linse.
Wenn ihr auf die genannten Sonderfunktionen verzichten könnt, ist auch das Redmi Note 9 Pro noch eine gute Wahl. Es ist erst ein paar Monate alt und die 128-GB-Variante gibt's bei einigen Händlern günstiger als das entsprechende Poco X3. Ihr könnt je nach Angebot zwischen 20 und 50 Euro sparen.
Wer auf 120 Hz und Stereo für wenig Geld wert legt und sich nicht an etwas Plastik stört, sollte hingegen das Poco X3 vorziehen. Das kostet regulär 269,90 Euro im Handel. Die Variante mit 64 GB ist 40 Euro günstiger – doch wir raten euch definitiv zur 128-GB-Version.