Abteilung Attacke: Samsungs Anti-Apple-Kampagne wirkt

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Interessanter Nebenschauplatz des neuerlichen Patentprozesses zwischen Samsung und Apple: Marketingchef Phil Schiller reagierte höchst angefressen auf Samsungs aggressive Werbe-Attacke vor dem iPhone 5-Launch. Im zweiten Prozess zwischen den beiden Tech-Giganten geht es um Patentrechtsverletzungen von Apples mobilem Betriebssystem iOS.

Die 14 Milliarden Dollar sind offenbar gut investiert. So hoch ist tatsächlich Samsungs Marketingbudget, das u.a. für die denkbar großflächigsten Anzeigen rund um den Globus eingesetzt wird. Und für spitze Video-Clips, wie Apple immer wieder erfahren musste.

Mit „The next big Thing is already here“ feuerte Samsung im September 2012 wenige Tage vor dem hochgehypten iPhone 5-Lauch eine Breitseite gegen Apple ab, die man getrost als Wirkungstreffer verbuchen kann, wie Samsungs Anwälte herausstellen. Mit der Attacke ging Samsung Apple frontal an: Das iPhone 5  würde klein gegen das Galaxy S3 aussehen, Nutzer benötigen zudem einen neuen Adapter.

Vor allem jedoch wäre es ein Smartphone für die Eltern, stellte der bissige 90-Sekünder heraus, der Apple-Fans in der Schlange zeigt, die stundenlang auf den Launch des vermeintlich neuen Kultprodukts warteten. Samsung traf Apple damit am empfindlichsten Punkt: Die kultische Verehrung des Erfolgskonzerns aus Cupertino drohte entzaubert zu werden.

Hat Apple seine Coolness verloren?“, fragte wenig später darauf das Wall Street Journal. Es sollte der Wendepunkt eines beispiellosen Börsenhöhenflugs werden – die Apple-Aktie stürzte in der Folge nach dem nicht ganz so überwältigenden Erfolg des iPhone 5 krachend ab. „Wir haben viel Arbeit vor uns, um das herumzudrehen“, schickte Marketingchef Phil Schiller in einer ersten konsternierten Reaktion auf das Werbevideo eine E-Mail an sein Team, wie The Verge berichtete.

Wie die Mail in die Hände von Samsungs Anwälten kam - unklar. Fest scheint zumindest zu stehen: So unbeeindruckt, wie sich Apple gerne in der Öffentlichkeit gibt, geht es beim Kultkonzern aus Cupertino hinter verschlossenen Toren wohl auch nicht zu…

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