Android 7.0 Nougat: die Neuheiten des Systems im Überblick [mit Video]

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(© 2016 CURVED )

Nach fünf Vorschauversionen hat Google endlich die finale Version von Android 7.0 Nougat zum Download freigeben. Was neu ist, zeigen wir Euch hier.

In diesem Jahr hat Google vieles anders gemacht. Die erste Preview zu Android N(ougat) gab es bereits im März 2016. Entwickler sollten schon sehr früh Zugriff aufs System bekommen. Dafür spielte das System auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im Mai nur noch eine untergeordnete Rolle. "Android Nougat ist bis jetzt unsere süßeste Veröffentlichung", schreibt Google selbst über das neue Betriebssystem. Das klingt nach großen Veränderungen. Aber was ist wirklich neu in Android 7.0 Nougat?

Um Euch einen Vorgeschmack zu geben, wie das neue OS auf Eurem Smartphone ausschaut, haben wir einen Rundgang durch die neuen Features im Hochformat gedreht. Also: einfach Video abspielen, hochkant drehen und den Vollbildmodus aktivieren.

Abgesehen davon: Optisch hat sich erstmal fast gar nichts getan. Der Homescreen sieht auf unserem Test-Nexus nicht anders aus als der von Android 6.0 Marshmallow. Das liegt daran, dass Google nach wie vor auf Material Design setzt und auch langfristig setzen wird. Das hatten die Entwickler in einem "Ask me anything" auf Reddit bereits angekündigt. Wenn man genauer hinsieht, haben sich aber natürlich doch ein paar Sachen geändert. Die Animationen beim Öffnen der Mitteilungszentrale und den Schnelleinstellungen sehen nun viel besser und flüssiger aus.

Neues Design bei Einstellungen und Schnelleinstellungen

Außerdem müsst Ihr nun nicht mehr zweimal scrollen, um an wichtige Schnelleinstellungen zu kommen. Oberhalb der Mitteilungszentrale gibt es fünf Plätze, auf denen Ihr zum Beispiel die Shortcuts für WLAN, Bluetooth, die Taschenlampe oder den Energiesparmodus legen könnt. Auch das ausgeklappte Menü für die Schnelleinstellungen lässt sich nun besser an Eure Wünsche anpassen. Nicht gebrauchte Shortcuts könnt Ihr über den Bearbeiten-Button entfernen.

Für eingehende Nachrichten habt Ihr jetzt mehre Optionen in der Mitteilungszentrale. Wischt Ihr über eine Nachricht nach links oder rechts, könnt Ihr schon dort auswählen, ob Euch die App in Zukunft mit einem Ton, stumm oder gar nicht mehr benachrichtigen soll. Über neue Shortcuts unter den Einträgen könnt Ihr direkt aus der Mitteilungszentrale auf Nachrichten antworten, ohne dass Android die App öffnen muss. Außerdem haben die Entwickler den Look der Mitteilungen leicht verändert.

Diese Einfachheit setzt sich auch in den Einstellungen fort. Unter jedem Menüpunkt seht Ihr nun passende Informationen. So habt Ihr sofort im Blick, mit welchem WLAN oder mit welchem Bluetooth-Gerät Ihr gerade verbunden seid. Befindet Ihr Euch ein paar Ebenen tiefer in den Einstellungen und wollt in ein anderes Menü wechseln, wischt einfach von links nach rechts. Es erscheint ein Reiter mit Shortcuts für jedes Einstellungsmenü.

Endlich besseres Multitasking

Komplett neu ist der Splitscreen-Modus. Über den könnt Ihr zwei Apps parallel laufen lassen. Dazu öffnet Ihr die Multitasking-Ansicht, haltet Euren Finger auf eine der Apps gedrückt, zieht sie nach oben und wählt für die untere Bildschirmhälfte eine zweite Anwendung aus. Das Ganze funktioniert natürlich auch im Querformat. Auf diese Weise könnt Ihr zum Beispiel gleichzeitig CURVED lesen und Videos auf unserem YouTube-Kanal ansehen. Auch den Wechsel zwischen zwei Apps hat Google erleichtert. Befindet Ihr Euch in einer App und tippt zweimal kurz auf den Multitasking-Button, landet Ihr in der zuvor geöffneten Anwendung. Das klappt schnell und reibungslos.

CURVED lesen und sehen gleichzeitig: Der Splitscreen-Modus macht es möglich. (© 2016 CURVED) - https://curved.de

Neben allen offensichtlichen Änderungen hat Google auch unter der Haube an Android gearbeitet. So haben die Entwickler zum Beispiel den Doze-Modus überarbeitet. Das Feature sorgte schon in Android Marshmallow dafür, dass das System automatisch Strom spart, sobald es erkennt, dass das Smartphone auf dem Tisch liegt. In Nougat soll das auch funktionieren, wenn Ihr Euer Smartphone in der Hosentasche tragt. Wie viel Strom Android auf diese Weise spart, kann aber erst ein ausführlicher Test zeigen.

Neu ist auch die Funktion "Seamless Update". Darüber lädt Android Updates fürs Betriebsystem im Hintergrund herunter. Das funktioniert aber nicht auf allen Geräten. Google spricht von neuen ausgewählten Geräten. Gemeint ist wahrscheinlich erstmal das LG V20, das erste Smartphone mit vorinstalliertem Android 7.0 Nougat. Auch an der Verschlüsselung hat man gearbeitet: Nougat verschlüsselt Daten nun nicht mehr auf Block- sondern auf Dateiebene. Darüber hinaus freuen sich Gamer über die Unterstützung der Grafikschnittstelle Vulkan und Chatter über 72 neue Unicode-9-Emojis.

Was fehlt in Android 7.0 Nougat?

Auf der Google I/O hatte Googles VR-Chef Clay Bavor ZTE Axon 7. Und selbst wenn Ihr Euch dieses Gerät jetzt zulegt, habt Ihr bis zum Herbst wenig davon. Denn kompatible Hardware, wie die auf der I/O gezeigte Brille und der Controller, wird nicht vor Oktober erwartet.

In der fertigen Version ebenfalls nicht enthalten sind der Google Assistant. Auch das hat seine Gründe. Der Google Assistant wird sehr wahrscheinlich Teil der Google-App sein, die bereits Google Now beherbergt. Auch Allo ist eine eigenständige App. Denn Google selbst weiß natürlich auch um die Fragmentierung auf dem Android-Markt und möchte so vielen Nutzern wie möglich Zugriff auf die Features des Google Assistent geben.

Android 7.0 Nougat gibt es aktuell nur für die Geräte In diesem Artikel haben wir für Euch festgehalten, bei welchen anderen Geräten Ihr mit einem Nougat-Update rechnen könnt. Und weil wir wissen, dass das durchaus länger dauern kann, haben wir das oben stehende Video mit Absicht im Hochformat gedreht, damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie Android 7.0 Nougat auf dem Smartphone aussieht.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!