Ein teurer Deal: Apple hat die Modem-Sparte von Intel für eine Milliarde Dollar aufgekauft, wie beide Unternehmen verkündet haben. Nun ist die Frage, ob und was sich dadurch für euch verändert. Könnten Android-Smartphones sogar teurer werden?
Apple hat einen Großteil der Moden-Sparte von Intel übernommen. Sprich: Den Teil, der die Modems für Smartphones herstellt. 2200 Mitarbeiter wechseln samt Equipment zum iPhone-Hersteller. Für Computer, IoT-Geräte (Internet of Things) und Co. produziert Intel die Komponente noch selbst. Damit dürfte es ein Unternehmen weniger geben, das neben Qualcomm Android-Smartphones mit Modems beliefern könnte. Steigt dadurch die Nachfrage bei Qualcomm und die Komponente wird teurer?
Android-Hersteller nutzen andere Zulieferer
Wenn ihr nun selbst zu dem Schluss kommt, dass Android-Smartphones durch teurere Modems auch für euch in der Anschaffung mehr Geld kosten, liegt ihr wohl nicht richtig. Intel belieferte zuletzt nahezu ausschließlich Apple mit der Komponente. Android-Hersteller setzen stattdessen größtenteils auf Qualcomms oder selbst entwickelte Lösungen.
Selbst für iPhone-Fans dürfte der große Deal in naher Zukunft keine Änderung hervorbringen. Laut Analysten benötigt Apple noch mindestens drei Jahre, bis eigene Modems in Apple-Smartphones zum Einsatz kommen, berichtet Bloomberg. Offen bleibt, ob der Deal mit Intel diese Wartezeit womöglich verkürzen könnte.
Bis Apple selbst so weit ist, dürfte das Unternehmen auf Qualcomm als Lieferanten setzen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die beiden Hersteller in dieser Zeit auch vertragen. In der Vergangenheit kam es bereits zu Auseinandersetzungen. Und die Kalifornier sind auf Qualcomm wohl angewiesen, wenn die für 2020 geplanten iPhones 5G unterstützen sollen.
Welche Vorteile hat Apple?
Durch den Kauf der Intel-Abteilung könnte Apple Modems noch besser auf iPhones abstimmen. Künftig dürfte dies stabilere Verbindungen und höhere Übertragungsraten für euch bedeuten – sofern es euer Empfang zulässt. Zudem ist es für Apple langfristig wohl günstiger, die Chips selbst herzustellen. Womöglich benötigt die Komponente durch Optimierungen in Zukunft auch noch weniger Energie, was die Akkulaufzeit verbessern könnte.
Vieles spricht auch dafür, dass Apple ein eigenes 5G-Modem entwickeln sollte. Zumindest die ersten Smartphones mit dem neuen Standard sollen sich sehr schnell erhitzen, sobald das schnelle Internet aktiv ist. Hier ist wohl noch einiges an Arbeit nötig. Allerdings steckt 5G noch in den Kinderschuhen. Da sind Probleme nicht ungewöhnlich.