Cupertino meets Walldorf: Apple will künftig mit dem deutschen Softwareunternehmen SAP zusammenarbeiten. Das gibt der kalifornische Branchenriese per Pressemitteilung bekannt. Geplant ist demnach ein spezielles SDK, das Geschäftskunden die Entwicklung von spezialisierten iOS-Apps erlaubt – Schnittstelle zur Analyse-Software SAP S/4HANA inklusive.
Entwickler sollen zudem Zugriff auf iPhone- und iPad-eigene Features erhalten, etwa Touch ID, Standortermittlung und Benachrichtigungen. Dabei soll die Programmiersprache SAP Fiori in einer für iOS angepassten Version zum Einsatz kommen. SAP selbst werde aber auch eigene Business-Apps anbieten, die mit Apples hauseigener Programmiersprache Swift entstehen sollen.
Mit IBM und SAP gegen Microsoft
Der Vorteil für Kunden liegt auf der Hand: Wichtige Unternehmensprozesse ließen sich mit den iOS-Apps auch dann von unterwegs einsehen, wenn ein Laptop gerade zu unpraktisch wäre. Das Beispiel zeigt auch, was Apples Motivation hinter der Zusammenarbeit mit SAP sein könnte, nämlich Microsofts Business-Einfluss abzugraben. SAPs Dienste selbst würden von kleinen und großen Unternehmen gleichermaßen in Anspruch genommen.
Der Launch der Entwicklersoftware soll noch vor Ende 2016 erfolgen. Parallel dazu wollen die Partner im Rahmen einer sogenannten "SAP Akademie für iOS" Schulungen anbieten, um den Einstieg in das SDK zu erleichtern. Die Allianz mit SAP ist nicht Apples erster Schritt dieser Art: Seit 2014 arbeitet Cupertino bereits mit IBM zusammen, um Business-Lösungen bereitzustellen. Kein Wunder, denn der Smartphone-Markt bietet kaum noch nennenswerte Wachstumschancen, sodass wir von derartigen Kooperationen in Zukunft vielleicht noch öfter hören werden.