Hat Facebook mit seiner Studie geltendes EU-Recht verletzt? In Großbritannien laufen derzeit Untersuchungen, ob das soziale Netzwerk mit seiner Studie zur Übertragung von emotionalen Zuständen gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen hat.
Ein Sprecher der irischen Datenschutzkommission sagte, dass man sich wegen der Sache sowohl mit Facebook als auch mit der Datenschutzbehörde zusammensetzen werde, um etwaige Rechtsverletzungen zu prüfen. Das berichtet die Huffington Post unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Es sei aber noch zu früh, um sagen zu können, ob Facebook gegen Gesetze verstoßen habe. Das europäische Hauptquartier von Facebook befindet sich in Irland, weshalb die dortigen Behörden verantwortlich sind.
Facebook sieht sich im Recht
Ein Sprecher von Facebook sagte, dass "es klar ist, dass Menschen wegen der Studie wütend sind. Wir übernehmen die Verantwortung dafür." Demnach sei die Studie mit einem angemessenen Schutz für die Daten über die Beteiligten durchgeführt worden. Zudem sei Facebook "glücklich, jegliche Fragen zu beantworten, die die Behörde haben könnte."
Auch die Worte der leitenden Geschäftsführerin Sheryl Sandberg klingen nicht so, als ob das Unternehmen Facebook in diesem Fall ein schlechtes Gewissen hätte. "Es war Teil einer andauernden Studie, die Firmen durchführen, um unterschiedliche Produkte zu testen – und das war es", wird sie von Business Insider zitiert. "Es wurde schlecht kommuniziert. Und für die Kommunikation entschuldigen wir uns."
Facebook hatte zu Beginn des Jahres 2012 die Nachrichten von annähernd 700.000 Nutzern manipuliert – nach eigener Aussage, um zu testen, inwieweit Stimmungen ansteckend seien. Im Mai desselben Jahres hatte das Unternehmen dann seine Datenschutzrichtlinien angepasst, um das Vorgehen nachträglich rechtlich abzusichern.