Pokémon-Go-Entwickler Niantic hat im Rahmen einer Finanzierungsrunde 200 Millionen Dollar von Investoren erhalten – eine Menge Geld, das in die Erschließung neuer strategischer Chancen gesteckt werden soll. Die Aussagen des CEOs Joe Hanke deuten daraufhin, dass das Unternehmen diese in anderen Bereichen sieht als bisher.
"Wir freuen uns mit NetEase, Spark und unseren anderen neuen Investoren zusammenzuarbeiten", dankte Hanke laut VentureBeat in einer E-Mail den Geldgebern. Darin ließ er außerdem durchblicken, was sein Unternehmen mit den Millionen vorhat: "Diese Runde eröffnet uns strategische Gelegenheiten und verbessert unsere Fähigkeit, langfristig in Augmented Reality und die Niantic Real-World-Plattform zu investieren."
Pokémon Go bald auf AR-Headsets?
Die Webseite VRODO folgert daraus, dass Niantic in Zukunft ins Hardware-Geschäft einsteigen und eine AR-Brille entwickeln könnte. Joe Hanke sei schließlich ein großer Verfechter der erweiterten Realität. Zwar seien 200 Millionen Euro nicht ausreichend, um ein serienreifes Headset anzubieten, für einen Protyp könnte es nach Ansicht der Webseite aber genügen. Dafür spreche außerdem, dass der Investor Spark Capital zu den ersten Geldgebern von Oculus gehört habe. Außerdem gehöre der Direktor von Spark Capital auch dem Aufsichtsrat von Oculus an.
Doch warum sollte ein Software-Entwickler auf einmal zum Hardware-Anbieter werden? Viel wahrscheinlicher ist, dass Niantic die von Hanke angesprochenen Investitionen auf andere Weise nutzen wird. Dabei könnte es um eine sogenannte "AR-Cloud" gehen, die das Erlebnis der erweiterten Realität noch einmal verbessern soll. Im Jahr 2018 soll zumindest erst einmal das Augmented-Reality-Spiel "Harry Potter: Wizards Unite" erscheinen.