Google Glass zeigt seinen Nutzen. Gab es bisher vor allem Bedenken gegen das neue Wearable des Internetriesen, so ist es jetzt in England Gegenstand medizinischer Forschungen. Die smarte Brille soll Parkinson-Patienten helfen.
Von wegen "Glasshole": Google Glass hat schon vor dem offiziellen Marktstart mit Vorurteilen zu kämpfen. Doch die Nachricht, die jetzt aus England kommt, stellt die Datenbrille in besseres Licht. Mediziner der Universität Newcastle haben Google Glass eingesetzt, um Parkinson-Patienten im Alltag zu unterstützen. Mit Erfolg. So erinnert eine Pop-Up-Nachricht im Display der Brille die Patienten daran, ihre Medizin pünktlich zu nehmen. Außerdem vereinfacht die Sprachsteuerung den Kontakt mit Freunden oder Angehörigen. Statt eine Telefontastatur zu bedienen, kann einfach der Name des Kontaktes genannt werden und Google Glass wählt automatisch.
Etwa 400.000 Parkinson-Patienten in Deutschland
In Großbritannien leiden etwa 127.000 Menschen an Parkinson, in Deutschland sollen es etwa 400.000 sein. Betroffene haben vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit selbst mit einfachsten Bewegungen Probleme. Die Krankheit gilt als unheilbar, lediglich Symptome können – vor allem medikamentös – behandelt werden.
Google Glass befindet sich derzeit in einer Testphase und soll voraussichtlich noch diesen Jahr in den USA erhältlich sein. Bisher gab es vor allem Kritik an dem Wearable. Datenschützer befürchten Eingriffe in die Privatsphäre Dritter. Google ist ständig bemüht, die Vorurteile zu widerlegen und weitere sinnvolle Anwendungsbereiche vorzustellen. Ein medizinischer Nutzen wie die Unterstützung von Parkinson-Patienten kann dabei nur hilfreich sein.