Soll es HTCs neues One M9 sein? Oder doch lieber das Galaxy S6 von Samsung? Tatsächlich unterscheiden sich die Flaggschiffe aus Korea und Taiwan in diesem Jahr deutlicher voneinander — und das nicht nur hinsichtlich des Designs, sondern vor allem auch durch die verbaute Hardware. Wir vergleichen für Euch Display, Chipsatz, Speicher, Kamera und Features des One M9 und des S6.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, und auch wenn dies in den Kommentaren unter Artikeln und den diversen Social Media-Plattformen doch immer wieder intensiv getan wird, wollen wir das Samsung Galaxy S6 und das HTC One M9 einmal ungeachtet ihrer Optik und Haptik gegenüberstellen — welches der beiden Smartphones besser gefällt, muss schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden.
Die harten Fakten unter der Haube haben aber glücklicherweise weniger mit Geschmack zu tun, sondern eher mit den Bedürfnissen die ein jeder Nutzer an sein Smartphone hat. Und da unterscheiden sich das neue One und die sechste Generation des Galaxy S teils erheblich. Schauen wir uns die einzelnen Aspekte der mobilen Edel-Begleiter als Komponente für Komponente an:
Display: WHQD oder Full HD
Was die Größe ihrer jeweiligen Displays angeht, sind sich S6 und M9 mit 5,1 Zoll zu 5,0 Zoll noch recht ähnlich, bei der Auflösung allerdings trennen die Smartphones (Marketing-) Welten: Das HTC-Gerät setzt auf eher konservative aber im Alltag völlig ausreichende 1080p, Samsung verpasst dem Galaxy S6 aufmerksamkeitsträchtige 2560 x 1440 Super AMOLED-Pixel. Unsere Meinung: Trotz geringerer Pixelanzahl ist der Screen des One M9 per se nicht schlecht, tatsächlich strahlt das Display des Galaxy S6 nach unserem Empfinden aber merklich brillanter und wirkt noch eine Spur schärfer als das des Konkurrenten.
Chipsatz: Snapdragon oder Exynos
Wie schon in den Vorjahren wird das HTC-Modell von einem Snapdragon-Chipsatz aus dem Hause Qualcomm befeuert, 2015 ist das der Snapdragon 810. Der verspricht dank acht Rechenkernen und 2,0 GHz-Systemtakt sehr ordentliche Leistung.
Noch mehr Power allerdings dürfte im Galaxy S6 stecken: Der Exynos 7420 kommt ebenfalls mit acht Kernen, taktet mit 2,1 GHz minimal höher, wurde aber als erster mobiler Prozessor überhaupt im 14 nm-Verfahren gefertigt und sollte so noch leistungsfähiger und gleichzeitig energiesparender sein — in ersten Benchmarks hat das SoC bereits erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Unsere Meinung: Langsam ist weder das One M9 noch das Galaxy S6. Wer jedoch Wert darauf legt, das theoretisch schnellere Smartphone zu besitzen, der greift wohl eher zum koreanischen Wettbewerber.
Kamera: 20 MP oder 16 MP
Beim One M9 hat HTC sein Ultrapixel-Abenteuer aufgegeben, wenigstens bei der rückseitigen Kamera: Die löst nun mit 20 „gewöhnlichen“ Megapixeln auf. Das Galaxy S6 hält mit nur 16 MP dagegen, die aber von einem optischen Bildstabilisator unterstützt werden. Vorne verbaut HTC beim M9 nun das 4 MP-Ultrapixel-Modul, das das M8 noch auf dem Rücken trug, während Samsung hier auf reguläre 5 MP setzt.
Unsere Meinung: In einer ersten Probe aufs Exempel gefielen uns die mit Samsungs Flaggschiff geschossenen Bilder etwas besser, mit dem Verzicht auf die Ultrapixel und der nun vorhandenen 20 MP-Knipse bleibt HTC mit dem One M9 aber dicht dran.
Speicher: Verkehrte Welt
Das HTC One M9 kommt mit 32 GB internem Speicher - und obwohl es ein metallenes Uni-Body-Gehäuse besitzt, mit micro-SD-Karten-Slot, über den sich weitere 128 GB nutzen lassen. Samsung hingegen verzichtet erstmalig auf diese Möglichkeit der Speichererweiterung durch den Nutzer und bietet lediglich die je nach Modell vorhandenen 32 GB, 64 GB oder 128 GB — klingt ein wenig nach Apple und dürfte zahlreiche langjährige Samsung-Nutzer enttäuschen.
Unsere Meinung: Mit mindestens 32 GB internem Speicher ist der Verlust des micro-SD-Slots zwar nicht mehr ganz so dramatisch; Samsung bricht aber dennoch mit einer Tradition. Nutzer, die gerne Daten über die micro-SD-Karte hin- und herschieben jedenfalls, greifen besser zum HTC One M9.
Akku: Wenig oder etwas mehr
Samsung knausert auf den ersten Blick beim Akku: Nur 2.550 mAh hat das Galaxy S6 unter der Haube, das sind immerhin knapp 300 mAh weniger als beim One M9. Abzuwarten bleibt, wie stromsparend der Exynos 7420 und Samsungs neues, verschlanktes TouchWiz-UI sind.
Unsere Meinung: Entweder hat Samsung hier ein Ass im Ärmel und einen so sparsamen Chipsatz gebaut, dass die 2.550 mAh ausreichen, um das S6 lang genug mit Strom zu versorgen; oder die Koreaner haben richtig Mist gebaut und die mitunter wichtigste Fähigkeit eines Smartphones — seine Laufzeit — reduziert. Das wollen wir zwar nicht annehmen, bevor wir es aber im Alltag testen können, scheint uns das One M9 wenigstens auf dem Papier die sicherere Alternative für alle Nutzer, die gerne ohne Steckdosen-Stopp über den Tag kommen.
Abmessungen: Schlank und leicht oder „was in der Hand“
Das One M9 ist kein zierliches Smartphone: Mit einem Gewicht von 157 Gramm, einer Dicke von 9,61 Millimetern und 144,6 x 69,7 Millimetern in der Länge ist es ein ganz schöner Brocken — im positiven Sinne: Der 5-Zoller fühlt sich nicht zu groß oder zu schwer an, sondern wertig und edel. Doch wer es leicht und schlank mag, für den dürfte sich das Galaxy S6 besser eignen: 6,8 Millimeter dünn und nur 138 Gramm leicht ist das S6 deutlich filigraner und mit 142 x 70,2 Millimetern auch etwas kürzer.
Welches der beiden Top-Smartphones denn nun das bessere ist, werden wir final erst sagen können, wenn das Samsung Galaxy S6 und das HTC One M9 unseren CURVED-Testparkour durchlaufen haben. Wir hoffen, dass wir entsprechende Testgeräte Mitte des Monats erhalten und Euch dann rechtzeitig zum Verkaufsstart ganz konkrete Empfehlungen geben können.
Bis dahin sagt Ihr uns doch einfach: Welches der beiden Smartphones gefällt Euch besser und warum?