Besser spät als nie: Die Wogen der berüchtigten Bendgate-Affäre um das iPhone 6 Plus haben sich längst geglättet, da biegt Stiftung Warentest noch einmal Smartphones. Im Dienste der Aufklärung müssen sieben Top-Modelle eine qualvolle Testreihe absolvieren. Ein Video fasst das ganze in zweieinhalb Minuten Kompakt zusammen.
Als Quell der Angst vor verbogenen Smartphones darf der Bendgate-Auslöser Sony Xperia Z3 beerbt wurden.
Die Prüfung erstreckt sich über mehrere Etappen: Mit Dehnungsmessstreifen bestückt müssen die Geräte in Vorder- und Gesäßtasche Sitztests absolvieren. Nach normalem Platznehmen folgt ein Härtetest mit rücksichtslosem sich-in-den-Stuhl-fallen-lassen und Sitzen auf harten Kanten – alles mit dem Smartphone in der Hosentasche. Das geht an iPhone 6, iPhone 6 Plus und auch Sony Xperia Z2 nicht spurlos vorbei: Sie verbiegen sich leicht, bleiben aber voll funktionstüchtig. Laut Stiftung Warentest seien diese Smartphone-Qualen auch für die Tester recht schmerzhaft gewesen und sollten so eigentlich nicht im Alltag vorkommen.
"Kaum denkbar, dass solche Belastungen im Alltag passieren." – Stiftung Warentest
Anschließend folgt noch ein Härtetest unter Laborbedingungen – ähnlich wie ihn das US-Pendant zur Stiftung Warentest bereits vorgemacht hat. Das empfindlichste Gerät bei konzentrierter Belastung in der Biegemaschine ist nicht etwa das vielfach gescholtene iPhone 6 Plus, sondern das Sony Xperia Z2. Das Display des einzigen Glasrücken-Smartphones im Test bricht hier bei einer Belastung von 23 Kilogramm. Stiftung Warentest liefert netterweise auch einen Vergleichswert mit: Ein handelsüblicher Bleistift gibt bei einer Belastung von 9,4 Kilogramm nach. Am robustesten zeigen sich Geräte mit Kunststoffrückseite, während Apples Alu-Smartphones im Mittelfeld rangieren.
Das abschließende Fazit des Tests bringt noch einmal auf den Punkt, was die meisten sich bei all dem Hype um Bendgate ohnehin schon gedacht haben werden: "Besonders empfindlich sind moderne Smartphones nicht. Erst ernste Misshandlungen nehmen sie übel." Und denen sollten mehrere hundert Euro teure Mini-Computer nicht unbedingt ausgesetzt werden.