Das ein iPhone in puncto Wertstabilität Android-Smartphones in die Tasche steckt, ist eine Binsenweisheit. Doch es stellt sich die Frage, wie groß der Unterschied in der Praxis tatsächlich ist. Dem geht nun eine Marktanalyse auf den Grund.
Aus dem Android-Lager gibt es immer wieder Gespött gegenüber den hohen Preisen eines neuen iPhones. Doch wer sich in letzter Zeit ein Android-Flaggschiff zugelegt hat, der weiß: Zumindest bei der UVP liegen Apple, Samsung oder Google praktisch gleichauf. Wenn es aber darum geht, das Smartphone wieder zu verkaufen, haben Android-Kunden das Nachsehen. iPhones erzielen auf dem Gebrauchtmarkt deutlich höhere Preise in Relation zur UVP.
Pixel 6 wertstabiler als Galaxy S22
Einen genauen Blick auf diese Preisstabilität gibt es nun durch eine Marktanalyse von SellCell. Die Basis für den Vergleich liefert der Wiederverkaufspreis der Geräte in den zwei Monaten nach dem jeweiligen Release. Verglichen wurden hier die Flaggschiffserien von Apple, Samsung und Google, also die Modelle der Reihen iPhone 13, Galaxy S22 und Pixel 6. Insgesamt gehen die iPhones mit einem Wertverlust von nur 16,4 Prozent als Sieger hervor. Samsungs Geräte erreichen mit 46,8 Prozent den nahezu dreifachen Wert. Und auch bei den Google-Phones liegt der Wiederverkaufspreis recht hohe 41,5 Prozent unter der UVP.
Den größten Wertabsturz musste Samsung beim Galaxy S22+ hinnehmen. Dieses Modell lag bei Wiederverkäufern schon einen Monat nach dem Release 53,8 Prozent unter der UVP. Am stabilsten hingegen verläuft die Wertkurve beim Galaxy S22 Ultra, welches immerhin "nur" 41,7 Prozent verloren hat. Zum Vergleich: Das iPhone-Modell mit dem größten Wertverlust verzeichnete in zwei Monaten einen Rückgang von 29,2 Prozent. Dabei handelt es sich – wenig überraschend – um das iPhone 13 mini (zum Test). Das kleine Smartphone hat zwar auch bei uns seine Fans, aber ist für Apple finanziell wohl trotzdem ein Flop.
Was bedeutet das für euch?
War der Kauf eures Android-Flaggschiffs also eine komplette Fehlinvestition? Vermutlich nicht. Denn schließlich spielt der Ankaufspreis eines Smartphones nur eine Rolle, wenn ihr das Gerät auch verkaufen möchtet. Und die wenigsten Menschen wollen ihr Handy schon zwei Monate nach Release wieder loswerden. Aber wenn ihr zum Beispiel jedes Jahr auf das neueste Flaggschiff umsteigt, müsst ihr bei Android-Herstellern mit einem höheren Wertverlust rechnen. Oftmals ist es hier dann auch besser, das Altgerät beim Hersteller in Zahlung zu geben, anstatt es auf dem Gebrauchtmarkt anzubieten. Gerade Samsung bietet immer wieder recht attraktive Trade-In-Angebote zum Start einer neuen Geräteserie an.