Eine Datenpanne bei Google Plus beschleunigt offenbar die ohnehin geplante Abschaltung des Dienstes. Erst im Oktober 2018 hatte der Suchmaschinenriese angekündigt, sein soziales Netzwerk zum August 2019 einzustellen. Dies geschieht nun mehrere Monate früher. Vom jüngsten Sicherheitsleck seien viele Millionen Nutzer betroffen gewesen.
Sechs Tage lang sei es aufgrund eines Software-Fehlers möglich gewesen, Zugriff auf die Daten von über 52 Millionen Nutzern zu erlangen, teilte Google mit. App-Entwickler hätten über eine Programmierschnittstelle zu Google Plus verschiedene Informationen abgreifen können, darunter auch Namen, E-Mail-Adressen und Alter der User. Hinterlegte Passwörter, Ausweisnummern oder Finanzdaten habe die Sicherheitslücke jedoch nicht offengelegt.
Google Plus wird doch fortgeführt?
Laut Google gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass dieses Leck tatsächlich ausgenutzt wurde. Dennoch habe man damit begonnen, betroffene Nutzer zu benachrichtigen. Als Konsequenz stellt das Unternehmen den Dienst Google Plus für private Nutzer im April 2019 ein und deaktiviert innerhalb von 90 Tagen (gerechnet ab dem 10. Dezember 2018) sämtliche Schnittstellen für Programmierer. Lediglich Geschäftskunden sollen den Dienst weiterhin nutzen können – als Unternehmenslösung für Firmen.
Bisher war das Ende von Google Plus für August 2019 geplant. Dies hatte der Suchmaschinenanbieter im Oktober 2018 nach einer ähnlichen Sicherheitspanne mitgeteilt. Damals waren etwa 500.000 Nutzer betroffen. Ein wesentlicher Grund für die beschlossene Abschaltung dürfte aber die im Vergleich zu Facebook, Twitter und Co. geringe Nutzung des sozialen Netzwerks sein.