Apple hat neue iPads angekündigt und bei einem Modell überraschend eine gravierende Änderung vorgenommen. Das Einsteiger-Tablet setzt jetzt auf ein All-Screen-Design statt auf einen herkömmlichen Home Button. Zeichnet sich hier ein Trend für andere Geräte ab?
Ganz ohne große Keynote hat Apple neue Produkte enthüllt. Das iPad der zehnten Generation sowie ein neues iPad Pro und die nächste Generation Apple TV mit 4K-Auflösung. Gerade bei den letzten beiden Kandidaten setzt Apple auf mehr Rechenleistung durch aktuelle Prozessoren. Das günstige iPad hingegen hat eine deutliche Design-Änderung spendiert bekommen, die womöglich noch mehr über kommende Pläne des Herstellers verraten. Aber der Reihe nach.
Einsteiger-iPad ohne Home Button
Das Einsteiger-iPad hat sich vom Home Button verabschiedet. Stattdessen bekommt ihr ein großes Alle-Screen-Design mit einem 10,9 Zoll großen Display. Dabei handelt es sich um das bewährte Liquid Retina Display, das auch andere Einsteiger-iPads zu Hinguckern gemacht hat. So rückt das günstige Modell optisch näher an das iPad Air heran.
Im Inneren des neuen iPads ist der A14 Bionic Chip verbaut. Im Vergleich zum Vorgänger mit A13 Bionic dürfte hier ein ordentlicher Performance-Boost auf euch warten. Zudem setzt Apple nun beim günstigen iPad auf einen USB-C-Anschluss.
Die Hauptkamera hat ebenfalls ein Upgrade bekommen. Das Ultraweitwinkel löst jetzt mit 12 MP auf. Zu guter Letzt sind WLAN 6 und (optional) 5G an Bord, um die aktuell schnellsten Bandbreiten zu erreichen.
Der Release des günstigen iPads findet am 26. Oktober 2022 statt. Schon jetzt lässt sich das Tablet vorbestellen. Für die Variante mit 64 GB internem Speicher verlangt Apple 579 Euro. Das Modell mit 256 GB Speicher schlägt mit 779 Euro zu Buche. Wer eines der beiden Modelle inklusive 5G-Unterstützung möchte, muss noch einmal zusätzlich 200 Euro bezahlen.
Neues iPad-Design auch für das iPhone SE?
Eine Randnotiz: Die Änderung am günstigen iPad könnte der erste Vorbote für weitere noch kommende Neuerungen bei Apple sein. Bislang hat der Hersteller bei den Budget-Geräten immer noch den Homebutton verbaut. So etwa auch beim beliebten iPhone SE. Wenn der physische Knopf aber nun beim günstigen iPad verschwindet, könnte das auch ein Abschied vom Homebutton beim nächsten SE-Modell bedeuten. Sonst wäre das günstigste iPad dem günstigsten iPhone technisch überlegen – oder?
Gerüchteweise hat Apple für 2023 eine neue Iteration des iPhone SE geplant. Da beim iPhone 14 die Mini-Variante in diesem Jahr weggefallen ist, könnte das SE-Modell die Lücke füllen und gleichzeitig die Neuerungen des iPads übernehmen. Gerüchte sprechen zumindest bereits von einem aktualisierten Design, das sich optisch an den Randlos-Bildschirm des iPhone Xr anlehnen wird.
iPad Pro mit noch mehr Power
Das iPad Pro hingegen setzt weniger auf neue äußere und mehr auf innere Werte. Allem voran der neue M2-Chip (der auch in einigen aktuellen MacBooks zum Einsatz kommt) soll für eine gesteigerte Rechenpower sorgen. Bis zu 15 Prozent mehr Leistung als beim Vorgänger verspricht das Unternehmen. Bei der Grafikleistung sollen es sogar bis zu 35 Prozent sein. In Kombination mit dem vorinstallierten iPadOS 16 soll das iPad Pro bisher unerreichte Leistung bieten, meint Apple.
Neu ist auch eine Schwebefunktion für den Apple Pencil. Das iPad Pro erkennt diesen jetzt auch, wenn er nicht auf dem Display aufsitzt. Bis zu 12 mm Abstand sind möglich. Durch die Neuerung sollen sich die Eingaben verbessern. So soll das iPad Pro etwa Handschrift noch schneller erkennen und in Text umwandeln.
Das iPad Pro ist in zwei Größen erhältlich. Die Variante mit 11 Zoll großem Liquid Retina Display ist ab dem 27. Oktober 2022 ab einem Preis von 1049 Euro erhältlich. Die Version mit 12,9 Zoll großem Liquid Retina XDR Display ist ab 1449 Euro zu haben.
Apple TV 4K wird günstiger und besser
Technisch aufgemöbelt wurde auch Apple TV 4K. In der kleinen Streaming-Box steckt nun der A15 Bionic Chip, der etwa das iPhone 14 antreibt. Wie bei den Vorgängern verbindet ihr das Gerät per HDMI mit eurem Fernseher. Die passende Siri-Fernbedienung, die auch Sprachsteuerung unterstützt, liefert Apple gleich mit. Diese hat einen verbauten Akku, den ihr über USB-C aufladen könnt. Beim Vorgänger war es noch ein Lightning-Anschluss.
Der neue Apple TV 4K ist in zwei Konfigurationen erhältlich. Die Wi-Fi-Variante lässt sich nur per WLAN mit dem Internet verbinden und bietet 64 GB internen Speicher. Dieses Modell kostet 169 Euro. Und das ist der eigentliche Knaller. Denn das Vorgänger-Modell mit 32 GB internem Speicher ist eher um die 200 Euro zu haben. Hier hat Apple also den Einstiegspreis ein gutes Stück gesenkt. Top!
Wollt ihr die Streaming-Box per Ethernet-Kabel verbinden, müsst ihr zur zweiten Variante greifen. Diese bringt dann auch 128 GB Speicher mit sich, kostet aber auch mit 189 Euro etwas mehr. Beide Geräte sind ab dem 11. November 2022 erhältlich.