Samsung Galaxy S7 (Edge) im Kameratest: Besser als Galaxy S6 und LG G4?

Samsung Galaxy S7 und S7 edge im Kamera-Test.
Samsung Galaxy S7 und S7 edge im Kamera-Test. (© 2016 CURVED )
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Beim Galaxy S7 bzw. Top-Kamera-Smartphone von 2015 auch ein Wort mitreden.

Die Specs vorweg: Samsung hat beim Galaxy S7 die Auflösung von 16 auf zwölf Megapixel reduziert und die einzelnen Pixel auf dem Sensor größer gemacht. Sie sind jetzt 1,4 µm groß und verfügen jeweils über zwei Fotodioden. So sollen sie mehr Licht aufnehmen und so für eine bessere Bildqualität sorgen. Die auf f1.7 vergrößerte Blende - beim Galaxy S6 war es noch eine f1.9-Blende - ist ein weiterer Garant dafür, dass mehr Licht auf den Sensor fällt. Die Linse steht beim S7 mit 0,46 Millimetern weniger hervor als beim S6.

Weniger Auflösung, verbesserte Bedienung und RAW-Dateien

In der Kamera-App habe ich noch weitere Änderungen entdeckt. Nicht alle sind so offensichtlich wie die Tatsache, dass das Galaxy S7 in der höchsten Auflösung Fotos im 4:3-Format liefert, während es beim Galaxy S6 das 16:9-Format war. So lässt sich die Auflösung der Fotos beim S7 jetzt direkt über die Schnelleinstellungen am oberen Bildrand auswählen. Der Weg in die Einstellungen ist hierfür nicht mehr nötig. Mit der Bewegungsaufnahme versucht Samsung die Live Photos von Apple zu kontern. Aktiviert Ihr diese Option in den Einstellungen, nimmt das Smartphone vor jedem Foto einen drei Sekunden langen Videoclip auf. Auch wenn es gelegentlich Anlässe für diese Funktion gibt, mich überzeugt sie nicht - auch beim iPhone nicht. Wenn ich bewegte Bilder sehen will, nehme ich ein Video auf. Zudem fürchte ich, dass durch die Bewegungsaufnahme die Laufzeit des Akkus stark leidet, da die Kamera ja jederzeit filmt und drei Sekunden Bildmaterial im Speicher puffern muss.

Mit der Videocollage und Hyperlapse verfügt das Galaxy S7 über zwei neue Aufnahmemodi. Letzterer ersetzt allerdings die Zeitraffer-Aufnahme vom Galaxy S6 - folgt aber dem gleichen, nur leicht veränderten Prinzip und erlaubt weniger Nachbearbeitungen. Wer gerne mit dem Pro-Modus alle Aufnahmeeinstellungen manuell anpasst, darf sich freuen. Samsung lässt Euch jetzt auch die Verschlusszeit direkt aus den Schnelleinstellungen auf dem Aufnahmebildschirm auswählen.

Samsung Galaxy S7 und S7 edge: Mit nur noch zwölf Megapixeln zum Erfolg.
Samsung Galaxy S7 und S7 Edge: mit nur noch zwölf Megapixeln zum Erfolg (© 2016 CURVED )

Im Kamera-Menü des Galaxy S7 habe ich noch die Option "Als RAW-Datei speichern" entdeckt. Sie lässt sich aber nur aktivieren, wenn Ihr den Pro-Modus ausgewählt habt und sorgt dafür, dass Ihr immer zwei Fotos aufnehmt: Eines im JPEG-Format und ein zweites in einem nicht genannten RAW-Format, das sich später am Computer besser nachbearbeiten lässt.

Die Auflösung der Selfie-Kamera auf der Vorderseite bleibt unverändert bei fünf Megapixeln. Aber eine kleine Verbesserung kann das Galaxy S7 auch hier vorweisen: Das Smartphone verfügt jetzt über eine Blitzlicht für Selbstporträts. Mit der "Wide Selfie"-Funktion vergrößert sich der Aufnahmewinkel auf 120 Grad - ideal für Selfies mit mehreren Personen. Dafür hat Samsung die Gestensteuerung gestrichen. Ihr könnt also in Zukunft keine Selfie-Aufnahme mehr auslösen, indem Ihr eine Handfläche in die Kamera haltet.

Die Bildqualität

Das Galaxy S7 verfügt über eine sehr gute Kamera. Schaut man sich einige Punkte detailliert an, stellt man aber fest, dass teilweise das Galaxy S6 oder auch das LG G4 besser sind. Dafür sammelt das aktuelle Flaggschiff an anderer Stelle wieder Pluspunkte. Farben erscheinen zum Beispiel beim S6 ein klein wenig gesättigter, durch die höhere Auflösung wirken die Aufnahmen detaillierter, sind es aber aber gar nicht. Im direkten Vergleich wirkt das G4 farblich und bei der Schärfe etwas stumpfer als die zwei Galaxys.

Mit starken Kontrasten kommt das S7 gut zurecht, allerdings ist das Galaxy S6 in dunklen Bereichen etwas detaillierter. Das G4 liefert in meinen Augen das beste Gesamtergebnis. Im HDR-Modus hellen alle drei Smartphones die dunklen Bereiche deutlich auf, übertreiben es aber nicht, wobei die Farben beim G4 einen Tick natürlicher wirken. Bei Nahaufnahmen wird deutlich, dass der Schärfebereich des S7 durch die größere Blende etwas kleiner ist als beim Vorgänger.

Bei wenig Licht und in der Nacht machen sich die größeren Pixel und die größere Blende des Galaxy S7 deutlich bemerkbar. Hier ist ein noch einmal ein deutlicher Qualitätszuwachs gegenüber den Fotos der beiden letztjährigen Flaggschiffe zu erkennen, wobei hier das G4 noch einmal vor dem S6 liegt.

Bei den Selfies kann ich keinen Unterschied zwischen dem Galaxy S7 und S6 erkennen - außer ich schalte im Dunkeln das Blitzlicht ein. Angesichts der identischen Kamera wäre alles andere auch merkwürdig gewesen. Die Selbstporträts kann man ohne Bedenken verschicken. Zwar nimmt die Detailgenauigkeit ab, wenn man sie sich in Originalgröße anschaut, aber das macht man bei Selfies ja nur sehr selten. Allerdings gefällt mir das Selfie vom LG G4 farblich besser und bietet auch noch eine etwas höhere Detailgenauigkeit. Das unser Beispielfoto spiegelverkehrt ist, liegt nur daran, dass ich vergesse hatte die Drehung in der App zu aktivieren.

Fazit: Immer noch eine sehr gute Kamera

Das Galaxy S5 zum Galaxy S6 gibt es in diesem zwar Jahr nicht, aber mit dem Galaxy S7 kann man viel Freude beim Fotografieren haben.

Falls Ihr Euch unsere Beispielfotos selber einmal in Originalgröße anschauen wollt, dann findet Ihr sie hier bei Google Drive.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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