Fitbit will mit seinen drei neuen Fitnesstrackern drei unterschiedliche Zielgruppen zufriedenstellen: Lifelogger, Hobby-Sportler und Athleten. CURVED hat einen ersten Blick auf den Charge, den Charge HR und den Surge geworfen.
Ich hatte bei einer Veranstaltung von Fitbit kurz die Gelegenheit, die drei neuen Fitnesstracker in die Hand zu nehmen. Ein ausführlicher Test ist erst möglich, wenn ich die Testgeräte etwas länger tragen konnte - was beim Charge HR und Surge leider erst im nächsten Jahr der Fall sein wird. Doch was mir in der kurzen Zeit aufgefallen ist, will ich Euch nicht vorenthalten.
Fitbit Charge: für Alltagstracker
Der Fitbit Charge ist ein verbesserter Fitbit Flex. Neu hinzugekommen sind das OLED-Display, das auf Knopfdruck die wichtigsten Messwerte (Schritte, Kalorien, Strecke, Uhrzeit und Stockwerke) anzeigt. Das ist praktisch, erfordert aber immer einen Griff ans Handgelenk. Sinnvoll finde ich zudem die neue Caller ID-Funktion. Der Charge ist dafür ausgelegt, dauerhaft mit einem Smartphone verbunden zu sein und per Bluetooth seine Daten in Echtzeit zu synchronisieren. Da ist es nur logisch, das Display dazu zu benutzen, den Namen oder die Nummer des Anrufers anzuzeigen.
Ebenfalls neu ist der eingebaute Höhenmesser, der zählt, wie viele Stockwerke Ihr am Tag hoch- und runtergegangen seid. Der Akku soll sieben Tage halten. Im Unterschied zum Fitbit Flex ist der Sensor fest im Armband eingebaut. Das Armband sitzt sicher, wirkt allerdings steif und nicht so bequem wie bei den anderen beiden neuen Trackern. War ich mit anderen Dingen beschäftigt, störte das Charge am Handgelenk nicht und geriet schnell in Vergessenheit. Genau wie ich es von einem Fitnesstracker erwarte.
Zielgruppe für den Charge sind Nutzer, die ihre täglichen Bewegungen messen wollen, aber wenig bis gar keinen Sport betreiben. Der Verkauf soll am 17. November 2014 starten. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 129,99 Euro.
Fitbit Charge HR: für Fitness-Freaks
Der Charge HR ist eine erweiterte Version des Charge, der die gleichen Funktionen bietet und zusätzlich noch über einen Sensor zur Messung der Herzfrequenz verfügt - und ein etwas anderes Armband hat. Er soll Anfang 2015 in den Handel kommen und 149,99 Euro kosten.
Das Armband des Charge HR ist weicher und hat im Vergleich zum Charge einen leichtgängigeren Verschluss. Das Smartband stört am Handgelenk nicht und eignet sich wirklich dazu, den ganzen Tag getragen zu werden. Das soll es auch. Fitbit will vor allem Hobby-Sportler mit einer dauerhaften Messung ihrer Herzfrequenz helfen. Hierzu leuchten zwei LEDs auf und durch die Haut und erkennen nach Angaben des Herstellers anhand der Form und Charakteristik der Blutzellen die Pulsfrequenz. Durch die dauerhafte Pulsmessung hält der Akku fünf Tage lang. Durch das regelmäßige Aufladen entstehen dann immer wieder Lücken in den Messdaten.
Fitbit Surge: für Athleten
Fitbit bezeichnet den Surge selber als Fitness-Superwatch. Dahinter verbirgt sich ein Fitnesstracker mit einem Touchscreen und GPS, der per Bluetooth auch als Smartwatch mit dem Smartphone in Verbindung steht und zum Beispiel eingehende Nachrichten anzeigt oder Kontrolle über die Musik hat. So groß wie bei Geräten mit Android Wear wie der LG G Watch R ist der Funktionsumfang allerdings nicht.
Ich finde, dass sich die Surge noch einfacher anlegen lässt als die beiden Charge-Modelle und im direkten Vergleich das bequemere Armband hat. Zum Sport kann ich mir gut vorstellen, die Surge zu tragen. Für den Alltag wäre sie mir aber zu klobig. Sicher kann ich das aber erst nach einem längeren Test sagen. Aber wer mit einer G Watch R größentechnisch zufrieden ist, hat auch mit der Fitbit keine Probleme.
Sinnvoll finde ich, dass sich das GPS der Surge nur einschaltet, wenn Ihr auf der Uhr bestimmte sportliche Aktivitäten startet. Beim Yoga oder Joggen auf dem Laufband würde die Ortungsfunktion nur unnötig den Akku belasten. Trotz konstanter Messung der Herzfrequenz verspricht Fitbit eine Akkulaufzeit von bis zu sieben Tagen. Bei eingeschaltetem GPS sind es fünf Stunden - was bei der Zielgruppe von sehr aktiven Sportlern aber immer noch für einen Marathon reichen kann.
Nicht so gut gefallen hat mit das doch stark spiegelnde Display. Dafür ist die Bedienung über den Touchscreen und die drei Tasten selbsterklärend. Alle drei Fitnesstracker synchronisieren die gesammelten Daten mit der Fitbit-App, die für iOS, Android und Windows Phone zum Download bereit steht, sowie mit dem Online-Portal des Herstellers.
Die Fitbit Surge soll ebenfalls Anfang 2015 in den Handel kommen und 249,99 Euro kosten. Damit wäre er teurer als das Microsoft Band, wenn man den US-Preis von 200 Dollar umrechnet und mit Zoll und Steuern hochrechnet. Spannend finde ich, dass der Surge mit Microsofts Sprachsteuerung Cortana zusammenarbeiten soll. Ich bin auf den Test gespannt.