Ob Ihr wollt oder nicht, seit dem 9. September habt Ihr das neue Album von U2 in Eurer iTunes-Mediathek. Das zum Abschluss der Apple-Keynote präsentierte Geschenk an seine 500 Millionen Kunden kostet das Unternehmen angeblich satte 100 Millionen Dollar allein für Marketing – und das für etwas, das viele Nutzer eher nervt als freudig überrascht.
Die 100 Millionen Dollar gehen nicht etwa an U2, sondern sollen von Apple in eine großangelegte Werbekampagne für "Songs of Innocence", so der Name des Albums, investiert werden. Diese beinhaltet unter anderem den kurzen Spot, der bereits im Rahmen des Auftritts von Bono und Band bei der Apple-Keynote gezeigt wurde. Immerhin: Die Kampagne nützt ja auch Apple, schließlich wirbt das Unternehmen damit auch für sich und iTunes. Neben der Zusage eines stattlichen Marketing-Budgets hat Apple das Album selbst aber auch noch bezahlt, wie die New York Times berichtet. Ein Betrag unbekannter Höhe soll für die Tantiemen an den zwölf Songs geflossen sein.
„This is a gift from Apple to their customers. They bought it and they are giving it away.“ - Guy Oseary, Manager von U2
Während U2 sein Album also direkt zum Release fast 500 mal so oft an die Hörer bringen konnte wie den Vorgänger "No Line on the Horizon", hat Apple seinen Kunden ein kostspieliges Geschenk gemacht, über das sich viele eher ärgern als freuen. Gleichermaßen hilfreiche wie unterhaltsame Ratgeber, wie man die unerwünschten Songs wieder aus seine iTunes-Mediathek löschen kann, fluten das Internet gemeinsam mit schmähenden Worten für das "U2-Album, das niemand will oder mag". Dieser Teil der Marketing-Kampagne dürfte dem Image beider Parteien nicht wirklich geholfen haben.