Am 4. Oktober um circa 17:30 Uhr deutscher Zeit kam es weltweit zu einem Totalausfall von WhatsApp, Instagram und Facebook. Die drei beliebten Dienste waren über mehrere Stunden down, ehe das Problem behoben werden konnte. Zur genauen Ursache gibt es kein Statement. Jedoch behaupteten einige Stimmen im Netz, es handelte sich um einen Hacker-Angriff. Aber war dem wirklich so?
Zum Ausfall von WhatsApp, Instagram und Facebook teilten einige Nutzer auf Twitter die Meldung, dass zeitlich passend zur Störung Daten von 1,5 Milliarden Facebook-Nutzern in einem Hacker-Forum zum Verkauf angeboten worden sind. Das lässt den Schluss zu, dass es sich vielleicht doch um einen Angriff auf den Social-Media-Riesen gehandelt haben könnte. Die Seite Privacy Affairs, die mit einem Artikel über die angebotenen Nutzer-Daten aufmerksam machte, widerspricht dem nun in einem Update.
Unglücklicher Zufall
Auch wenn der Zusammenhang zwischen dem Facebook-Ausfall und den angebotenen Daten naheliegend wäre: Der Quelle zufolge ist das alles nur ein unglücklicher Zufall. Der Artikel wurde nämlich knapp 12 Stunden vor der Störung von WhatsApp, Instagram und Facebook veröffentlicht. Der Datensatz sei möglicherweise über öffentlich zugängliche Informationen zusammengesammelt worden – nicht über einen gezielten Angriff. Vermutlich lässt sich dies aus einer "Kostprobe" an Daten schließen, die der Verkäufer geliefert haben soll.
Es sei aber noch nicht klar, ob das komplette Paket aus 1,5 Milliarden Nutzer-Daten echt ist. Mutmaßliche Käufer der Daten haben zwar offenbar bezahlt, aber keine Daten vom Verkäufer erhalten. Womöglich handelt es sich hier um einen Betrüger, der nicht wirklich im Besitz der angegebenen Informationen ist.
Wieso waren Insta, WhatsApp und Facebook wirklich down?
Mittlerweile hat sich Facebook zu dem Ausfall geäußert. Genauer gesagt meldete sich Santosh Janardhan zu Wort, der für die Infrastruktur des Unternehmens zuständig ist. Demnach konnten über 6,2 Milliarden Menschen die Dienste aufgrund von Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern nicht mehr nutzen. Das habe zu Problemen bei der Kommunikation zwischen den Datenzentren gesorgt und letztendlich zum Ausfall geführt.
Kurz gesagt: Der aktuellen Informationslage zufolge führte menschliches Versagen dazu, dass Insta, WhatsApp und Facebook down waren. Kein Hacker-Angriff mit Milliarden erbeuteten Nutzer-Daten. Auch Santosh Janardhan stellt in seinem Statement klar, dass es keine Hinweise auf kompromittierte Nutzerdaten gebe.
Verlust für Mark Zuckerberg
Während wir nur den Zugriff auf die Dienste verloren haben, sieht es für Mark Zuckerberg selbst etwas düsterer aus: Knapp sieben Milliarden Dollar hat ihn der Ausfall etwa gekostet. Damit ist der Facebook-Gründer aber lediglich auf Platz fünf der reichsten Menschen der Welt "abgestürzt" und liegt nun wieder hinter Bill Gates. Der Kühlschrank dürfte aber weiterhin gefüllt bleiben: Schlappe 120 Milliarden Dollar Vermögen bleiben Zuckerberg immerhin noch.
So oder so machte der Ausfall eines klar: wie sehr wir von bestimmten Diensten abhängig sind. Während des WhatsApp-Ausfalls schrieb ich – wie womöglich viele von euch auch – wieder SMS an einige Freunde. Gefühlt erstmals seit Jahren.
Der letzte große Ausfall von Facebook-Diensten ereignete sich übrigens im März 2021. Hier war WhatsApp aber schon nach kurzer Zeit wieder verfügbar.