Bei WhatsApp waren die persönlichen Daten der Nutzer stets gut aufgehoben, versicherte das Unternehmen immer wieder. 19 Milliarden Dollar später ist darauf anscheinend kein Verlass mehr. Deshalb reichten Datenschützer in den USA eine offizielle Beschwerde gegen die Übernahme durch Facebook ein.
Bei der US-amerikanischen Handelsaufsicht FTC ("Federal Trade Commission") ging am heutigen Freitag eine Beschwerde der Verbraucherschutzorganisationen Electronic Privacy Information Center (EPIC) und Center for Digital Democracy (CDD) gegen die Übernahme von WhatsApp durch Facebook ein. Die Datenschützer kritisieren, dass beide Firmen unterschiedliche Datenschutzbestimmungen in ihren AGB anführen. Das in der Vergangenheit mehrfach abgegebene Versprechen des Messaging-Dienstes, dass Daten nicht an Dritte weitergegeben werden, verliere nun eventuell seine Gültigkeit, befürchten die Verbraucherschutzorganisationen.
Gibt WhatsApp Daten an Facebook weiter?
Die große Frage, die nach der WhatsApp-Übernahme im Raum steht, ist die mögliche Weitergabe von Nutzerdaten an Facebook. Zwar versicherte das gekaufte Unternehmen in der Vergangenheit, dass es Daten wie Namen, E-Mail-Adressen sowie Telefonnummern nicht sammle und dass Chat-Nachrichten nicht auf den Servern gespeichert würden. Doch über die Jahre hatte WhatsApp die Datenschutzbestimmungen bereits mehrfach geändert - nachteilig für den Nutzer und nicht transparent genug.
Sollten Daten mit Facebook ausgetauscht werden, fordern EPIC und CDD eine deutliche und transparente Änderung der WhatsApp-AGB. Diejenigen, die dann die App weiterverwenden möchten, müssten zunächst erneut den AGB zustimmen. Ansonsten würde der Dienst einer US-Regelung zuwider handeln, die irreführende Geschäftspraktiken verbietet. Diesen Sachverhalt, muss der FTC vor der Abwicklung der Übernahme nun klären.