Mit dem iPad Pro 10.5 untermauert Apple seine Vormachtstellung im Tablet-Segment. Nach einem ersten Hands-on im Rahmen der WWDC konnte ich das neue Profi-Tablet nun ausführlich testen. Und komme zu dem Schluss: Das ist kein Tablet. Das ist ein Biest.
Gleich vorweg: Wir haben die Benchmarks unter iOS 10 laufen lassen, für die neuen Pro-Features haben wir die Developer Preview von iOS 11 installiert. Ein Video mit Testfazit reichen wir in den kommenden Tagen nach. Das Hands-on von der WWDC in San José haben wir der Vollständigkeit halber unten angehängt.
Ich muss gestehen: Apple hat mich überrascht. Und auch Ihr, unsere Leser und Zuschauer, habt mich überrascht. Denn seit rund zwei Jahren lesen wir vom Ende des Tablet-Hypes. Der Markt sei gesättigt, die Verkäufe rückläufig. Und tatsächlich: Auf das Otto-Normal-Couch-Tablet trifft das auch zu. Doch offenbar keineswegs für das Highend-Profi-Segment der Tablets. Samsung konnte mit dem Tab S3 auf dem Mobile World Congress in Barcelona punkten. Dann wären da noch die Surface-Devices von Microsoft, wenngleich es sich hierbei um Hybriden handelt.
Und Apple: In San José auf der Entwicklerkonferenz WWDC stellte der Konzern mit dem iPad Pro 10.5 sein drittes Pro-Tablet vor. Es ersetzt das iPad Pro 9.7 und steht dem großen iPad Pro 12.9 zur Seite. Das Gerät war praktisch der Star des Abends. Nicht nur zelebrierte man die neue Hardware, sondern verpasste ihm mit iOS 11 eine ganze Reihe von Zusatz-Features. Mit anderen Worten: Apple legt enorm viel Wert und offenbar auch Hoffnungen auf und in das iPad Pro. Und liegt damit offenbar richtig: Denn Ihr, unsere Leser und Zuschauer, wart umso mehr daran interessiert, was das neue Apple-Tablet kann, als am brandneuen Smart-Speaker HomePod oder dem neuen iMac Pro.
Umso gespannter war ich auf den Test. Nach nun mehreren Tagen ausführlicher Benutzung muss ich festhalten: Anfangs war ich relativ beeindruckt von der schieren Rechenpower in so kompakter Bauform, dem absoluten Ausreizen des Machbaren und der wohlüberlegten Einführung neuer Features. Doch dieser erste Eindruck ist verflogen. Ich bin nicht beeindruckt vom iPad Pro 10.5, sondern schwer verliebt. Mehr noch: Das könnte was Ernstes werden.
Look & Feel
Der Formfaktor: 10,5 ersetzen 9,7 Zoll
Klar kommt es auch auf die inneren Werte an, doch am Beginn einer jeden Liebesbeziehung steht die Anziehung. Wenn kein Funke überspringt, will man sich vielleicht gar nicht tiefer mit seinem Gegenüber beschäftigen. Eine gute Figur macht das neue Apple-Tablet in der Hand schon mal. Das iPad Pro ist im Vergleich zum iPad Pro 9.7 gewachsen. Allerdings ist es gar nicht mal so viel größer, wie es das Plus an Display vermuten lässt. So maß das nun eingestellte 9.7er-Modell 240 x 169,5 Millimeter. Das iPad Pro 10.5 kommt auf 250,6 x 174,1 Millimeter.
Möglich machen das schmalere Ränder um den Bildschirm, die nun (im Querformat) oben und unten auf einem Niveau mit dem Retina-Display im aktuellen MacBook Pro sind. Links bzw. rechts wird der Bildschirm durch die Facetime-Kamera bzw. den Homebutton begrenzt.
Warum die neue Zwischengröße? Nun, mit 12,9 Zoll ist ein Tablet schon relativ üppig geraten. Derweil waren die 9,7 Zoll im kleineren iPad Pro praktisch von früheren iPad-Modellen übernommen. Doch während solche Maße sich in erster Linie für die Benutzung in der Hand bzw. auf der Couch eignen, ist der Formfaktor für längeres mobiles Arbeiten zu klein geraten. Gerade für mich als Journalist war das Tastaturlayout zu gedrungen, weswegen ich nicht intuitiv tippen konnte. Wohl auch deswegen verzichtet Apple bei den Pro-iPads künftig auf das 9.7er-Modell und ersetzt es durch das iPad Pro 10.5. Dessen knapp 11 Zoll erinnern mich an die kleine Ausführung des Macbook Airs.
Auch der Vergleich zum großen Bruder sei hier gezogen: Mit 6,1 Millimetern ist es schmaler als das große iPad Pro 12.9, das 6,9 Millimeter misst, und wiegt mit 469 Gramm in der WLAN-Ausführung bzw. 477 Gramm (LTE) deutlich weniger als das große iPad Pro 12.9 mit 713 bzw. 723 Gramm. Kurzum: Für mobiles Arbeit eignet sich der Zehnzöller weitaus besser als sein großer Bruder. So ist es deutlich handlicher als das 12.9er-Modell.
Das Display: schnellere Reaktionszeiten und flüssigeres Bild
Ich halte es für überaus wahrscheinlich, dass Apple mit dem nächsten iPhone im September den Wechsel von LCDs zu OLED vollzieht. Doch bis es soweit ist, hat der Konzern aus Cupertino mit dem Display im iPad Pro 10.5 sein Meisterwerk geschaffen. Mehr geht nicht in Sachen LCD. Vom Vorgänger übernimmt der 10,5-Zöller zum einen etliche Hardware- bzw. Software-Features: So sind LCD, Touchsensor und Glasabdeckung miteinander laminiert, aber zusätzlich mit einer Antireflexionsbeschichtung überzogen. Auch wird der DCI-P3 -Farbraum unterstützt, wodurch das Display deutlich mehr Farben als im sRGB-Farbraum darstellen kann. Ebenfalls zum Einsatz kommt wieder das True-Tone-Display-Feature, das den Weißabgleich mit Hilfe von Umgebungslichtsensoren dynamisch anpasst. Gleich geblieben ist auch die Bildschärfe: Das Retina-Display verfügt über eine Auflösung von 2224 x 1668 mit einer Pixeldichte von 264 ppi. Zum Vergleich: Das iPad Pro 12.9 erzielt eine Auflösung von 2732 x 2048 Pixeln bei 264 ppi.
Zum anderen hat Apple aber in beiden Pro-iPads die maximale Bildschirmhelligkeit auf 600 Nits erhöht. Das bedeutet beim 12,9-Zöller eine Verbesserung um 50 Prozent, beim 10.5-Modell im Vergleich zum 9.7er immerhin um 20 Prozent.
Ebenfalls neu: eine neue Technologie namens "ProMotion", die Bildwiederholraten von bis zu 120Hz ermöglicht. Wichtig ist aber der Zusatz "bis zu". Denn tatsächlich passt sich die Wiederholrate dynamisch an. Denn sonst würde die gestiegene maximale Framerate schnell für einen leeren Akku sorgen. "ProMotion" reduziert diese aber beispielsweise beim Lesen eines Buches, erhöht sie beim Filmeschauen und liefert das Maximum bei schnellen Rennspielen oder beim Scrollen in Safari. Während wir noch auf Games warten müssen, die ProMotion entsprechend unterstützen, ist der Unterschied etwa in Safari sofort sichtbar. Auch wenn ich scrolle, bleibt das Schriftbild sauber. Dieser Eindruck lässt sich schriftlich nur schwer vermitteln, weswegen ich jedem Interessierten rate, sich das neue iPad-Display in natura anzuschauen. Der Unterschied fällt jedem sofort "ins "Auge". Diese technische Upgrade ist nicht zu unterschätzen: Schließlich verbringen wir den Großteil unserer Zeit vor dem Tablet im Internet. Da heiße ich bessere Lesbarkeit gerne willkommen. Auch iOS-übergreifend wirkt das Tablet deutlich schneller. Das liegt daran, dass die Benutzeroberfläche nun mit 60 anstatt wie bisher mit 30 Bildern pro Sekunde gerendert wird. Die Folge: Animationen und App-Wechsel wirken umso zügiger auf dem neuen Apple-Tablet.
Die Hardware
Unmittelbarer Schreiben und Zeichnen mit dem Apple Pencil
In Kombination mit der neuen Displaytechnologie arbeitet auch Apple Pencil flotter und soll eine Latenz von 20 Millisekunden erreichen. Das habe ich nun freilich nicht nachmessen können. Ich kann aber versichern, dass es sich auf dem neuen Display praktisch wie auf Papier schreibt. Was ich zu "Papier" gebe, ist sofort, ohne erkennbare Verzögerung, zu sehen. Mag das vor allem für Kreative ein Plus beim Zeichnen auf dem iPad sein, hilft es mir bei handschriftlichen Notizen. Beim iPad Pro 9.7 war die Latenz spürbar höher, was dazu führte, dass ich längst nicht so flüssig schrieb. Doch mit ProMotion ist es völlig egal, ob ich mit einem Kugelschreiber auf Papier oder dem Apple Pencil auf dem Display schreibe.
Das wird zudem noch durch ein kleines, aber verdammt praktisches Feature begünstigt: Tippe ich unter iOS 11 im Lockscreen mit der Stiftspitze aufs Display, öffnet sich automatisch die Notizen-App. Ich kann also direkt losschreiben, ohne das Gerät erst entsperren zu müssen, die Notizen-App zu starten und eine handschriftliche Notiz anzulegen. Ich nutze das Feature ständig. Leider lässt sich in der Beta von iOS 11 Handgeschriebenes noch nicht maschinell durchsuchen. Spätestens mit der finalen Version scannt die Software nämlich im Hintergrund Eure handschriftlichen Notizen, wodurch Ihr dann etwa in Spotlight nach einzelnen Punkten aus einer Notiz suchen könnt. Wie praktisch ist das denn?
Der Chipsatz: Apple hat untertrieben
Apple hat mit dem iPad Pro den professionellen Einsatz des Tablets im Sinn. Doch wer sich mal unter Kollegen umschaut, wird schnell merken, dass Notebooks hier weiterhin das Maß aller Dinge sind. So bin ich mir sicher: Der Großteil derer, die derzeit mit der Anschaffung eines neuen MacBooks liebäugeln, lassen das iPad Pro in ihren Überlegungen außen vor. Das wäre ein Fehler. Denn das Tablet ist nicht nur dünner, leichter und somit transportabler, es liegt in aktuellen Benchmarks sogar auf einem Niveau mit dem MacBook Pro. Ein bisschen Zahlenporn muss an dieser Stelle sein: 3878 Punkte im Single-Core und 9267 Punkte im Multiscore (Geekbench) sowie 227.198 Punkte bei Antutu. Zum Vergleich: Das Galaxy S8 erreicht hier 173.398 Punkte und kommt bei Geekbench auf 2009 Punkte im Single- und 6766 Punkte im Multi-Core-Test. Kurzum: Der neue A10X, Apples hauseigener 64-Bit-Chipsatz verfügt mit Sechskern-CPU und eine Zwölfkern-Grafikeinheit, spielt in einer anderen Liga.
Apple versprach bis zu 30 Prozent mehr CPU-Performance und eine 40 Prozent schnellere Grafikleistung als der A9X-Chipsatz bieten. Mit Blick auf Antutu liegt der Leistungssprung sogar bei rund 47 Prozent, bei Geekbench sogar bei 74 Prozent. Das Unternehmen hat insofern absolut untertrieben.
Damit ist das Tablet nicht nur für alltägliche Aufgaben gewappnet, sondern angesichts der starken Hardware eigentlich unterfordert. "Alltäglich" meint hier das, was Menschen normalerweise mit ihren Tablets anstellen: Filme schauen, im Web surfen und ein paar Spiele zocken. Wer das im Sinn hat, sollte lieber zum neuen, günstigen iPad greifen.
Das iPad Pro ist dafür zu schnell, zu gut ausgestattet und letzten Endes auch zu teuer. Der schnelle A10X-Chipsatz sehnt sich förmlich nach anspruchsvollen Anwendungen, wie etwa CAD-Programmen und Bildbearbeitungssoftware. Auch bei rechenintensiven Augmented-Reality-Anwendungen wird sich die neue Hardware von der Konkurrenz absetzen können.
Dass das Plus an Display und Leistung freilich nicht für Sprünge bei der Akkulaufzeit sorgt, dürfte niemanden überraschen. Die von Apple versprochenen zehn Stunden bei durchschnittlicher Nutzung kann ich allerdings bestätigen. Die weiteren technischen Features übernimmt der 10,5-Zöller zudem vom kleinerem Modell. So verfügt das Tablet ebenfalls über vier Lautsprecher und einen Smart Connector, an den etwa das Smart Keyboard andocken kann. Die Facetime-Kamera auf der Front schießt Selfies mit sieben Megapixeln und Videos mit 720p, während Ihr Fotos mit der rückseitigen Kameras in zwölf Megapixeln aufnehmen und Videos in 4K drehen könnt. Mit anderen Worten: Ihr schießt damit dieselben Fotos wie mit dem iPhone 7. Was auch heißt: Ihr habt damit die beste Kamera, die derzeit in einem Tablet verbaut ist. Ob man das auch nutzen will, ist jedem selbst überlassen. Ich werde mich wohl nie mit dem Bild von Touristen vertraut machen können, die vor Sehenswürdigkeiten lieber ein Tablet zücken anstatt zum Smartphone zu greifen.
Die Software
Auf dem Weg zum Pro-iOS
iOS, so denkt man, fordert die Maschine nicht in dem Maße, als dass sie im Alltag wirklich zeigen könnte, was in ihr steckt. Und als hätte Apple auf seine Nutzer gehört, spendiert der Konzern dem iPad Pro mit iOS 11 auch würdige Pro-Features:
- ein neues individuell anpassbares Dock, das schnellen Zugriff auf häufig verwendete Apps und Dokumente von jedem Bildschirm aus bietet;
- verbessertes Multitasking, einschließlich eines neu gestalteten App-Umschalters, der Spaces auf iOS bringt, sodass es einfacher ist, zwischen Apps oder Paaren aktiver Apps zu wechseln, die in Split View und jetzt Slide-Over verwendet werden;
- die neue "Dateien"-App. Ein Dateimanager, der alles an einem Ort hält, egal ob Dateien lokal, in iCloud Drive oder über andere Anbieter wie Box, Dropbox gespeichert sind;
- Multi-Touch-Drag & Drop, das über das gesamte System hinweg verfügbar ist, um von überall auf dem Bildschirm Text, Fotos und Dateien von einer App in eine andere zu verschieben;
- ein neuer Dokumenten-Scanner in Notizen, mit dem Benutzer einzelne oder mehrseitige Dokumente scannen können, der Schatten entfernt und Bildfilter zur Verbesserung der Lesbarkeit verwendet, und
- eine tiefergehende Integration von Apple Pencil mit Unterstützung für direkte Skizzen, um Text in Notizen und Mail zu schreiben, um Dokumente einfach zu signieren, PDFs zu kommentieren oder auf Screenshots zu zeichnen, sowie eine neue Direkte Notizen-Funktion, die Notizen aus dem Sperrbildschirm durch einfaches Tippen mit Apple Pencil auf das Display öffnet.
In vollem Umfang lassen sich die genannten Features auf den neuen iPad Pros nutzen. Bei älteren Modellen kann es vorkommen, dass trotz iOS 11 nicht alle Funktionen nutzbar sind. Wobei sich in unserem Rundgang in der Developer-Preview von iOS 11 zeigt, wie flüssig das neue System auch auf dem drei Jahre alten iPad Air 2 laufen:
Sie sorgen bei mir dafür, dass ich wieder verstärkt Lust darauf bekomme, das iPad Pro tatsächlich in meinen Job-Alltag zu integrieren. Allein die Möglichkeit, Inhalte zwischen Apps per Drag&Drop zu verschieben und Programme im Split-View zu nutzen, spart viel Zeit und Aufwand. Das hat mich bisher davon abgehalten, das MacBook in der Redaktion zu lassen und stattdessen unterwegs auf dem iPad zu arbeiten.
Auch das "Markup"-Feature, mit dem man etwa Webseiten schnell screenshoten und diese Screenshots mit handschriftlichen Notizen versehen und diese wiederum als PDFs verschicken kann, funktionierte in der Developer Preview schon relativ gut.
Da geht doch noch mehr!
Dennoch ginge da noch so viel mehr: Man wünscht sich ein Pro-iOS, mit mehr Funktionen als iOS und in der Nähe eines für Tablets optimierten macOS. Dann könnte ich mein iPad in der Redaktion in ein Dock stecken und es zusammen mit Tastatur und Monitor als Notebook-Ersatz nutzen. Und zu Hause wiederum könnte ich darauf Filme schauen, ein Buch lesen oder mein Lieblingsspiel spielen. Ausreichend Performance ist schließlich vorhanden.
Wenn das Galaxy S8 mit viel weniger Leistung das kann, dann will ich das auch fürs iPad. Und wenn ich schon dabei bin, mir etwas zu wünschen: Multi-User-Support, bitte! Wenn ich im Job mit einem Login all meine arbeitsrelevanten Apps und User-Logins geladen hätte und zu Hause meiner Freundin das iPad in die Hand drücken und sie es mit ihrem Fingerabdruck sofort auf ihre Accounts und relevanten Apps switchen könnte, dann wäre für mich auch der letzte Zweifel beiseite geräumt, dass das iPad ein Nebenher-Gadget ist.
Ein paar Worte zum Zubehör
Dass ich als Journalist so angetan bin vom neuen iPad Pro als "Schreibmaschine", ist auch der Tastatur geschuldet. Zwar sind meine Hände ein bisschen näher beieinander im Vergleich zur MacBook-Tastatur, allerdings ist das Layout längst nicht mehr so gedrungen wie beim iPad Pro 9.7, an das sich meine Finger nie wirklich gewöhnen wollten. Auf dem Smart Keyboard für das neue iPad kann ich hingegen sofort ohne Vertipper losschreiben – und das wohl auch zur Freude meiner Kollegen leiser als auf dem MacBook ;) Gelungen finde ich auch die neue Lederhülle. In ihr findet nicht nur der Apple Pencil endlich einen Platz, sie ist auch groß genug, um das iPad samt Tastatur aufzunehmen. Die feine Naht an den Kanten ist ein nettes Detail.
Preise und Verfügbarkeit
Apple bringt das Tablet mit 64, 256 und 512 GB ab dem 12. Juni 2017 in den Handel. Die kleinste Ausführung kostet dann 729 (bzw. 889 für das LTE-Modell) Euro, für das nächstgrößere Modell werden 829 (989)Euro fällig. Die größte Ausführung kostet 1049 (1209) Euro. Dafür gibt es dann auch 512 GB Speicher. Für das Smart Keyboard ruft Apple 179 Euro auf. Die neue Lederhülle schlägt in den Farben Schwarz, Braun, Grau oder Blau mit 149 Euro zu Buche. Das ist ganz schön viel Geld für eine Hülle. Der Apple Pencil kostet weiterhin 109 Euro. Zum Vergleich: Apples MacBook (2017) kostet mit 256 GB 1449 Euro, für mehr Rechenleistung und 512 GB Speicher werden 1799 Euro fällig.
Fazit
Mich hat das Gerät im Laufe des Tests enorm getriggert. Zum ersten Mal denke ich mir nicht nur: Hey, das ist ein verdammt gutes Tablet. Sondern kann mir wirklich gut vorstellen, es nicht nur unterwegs gegen ein Notebook dauerhaft einzutauschen. Die neuen Features in iOS 11 machen es für mich produktiver. Auch wenn ich mir sicher bin, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein kann.
Und nach diesem Test bin ich davon überzeugt, dass Apples Ingenieure Produktivität auf dem iPad Pro weiter vorantreiben werden. Schon jetzt läuft das Gerät außer Konkurrenz und zählt für mich nur noch der Form halber zu den Tablets. Nach dieser Meisterleistung wäre es Apple zu wünschen, dass MacBook-Interessenten das iPad Pro zumindest in Erwägung ziehen – und ein Großteil damit wohl sehr glücklich werden dürfte. Zumal der Speicherzuwachs auf bis zu 512 GB auch all jenen willkommen sein dürfte, die als Designer, Entwickler oder anderweitig Kreative tagtäglich mit großen Datenmengen zu tun haben.
Die Quintessenz: Das Display ist großartig. Die Performance sucht ihresgleichen im Tablet-Segment und nimmt es locker mit Highend-Notebooks auf. Wer es braucht: Es verfügt zudem über die beste Kamera in einem Tablet. Nach wie vor liefert das iPad Pro den besten Sound in einem Tablet. Zudem hat es die beste Verarbeitung. Kurzum: Für mich ist das iPad Pro 10.5 das perfekte Tablet.