JBL Endurance Dive im Test: Die Bluetooth-Sportkopfhörer für Schwimmer

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Bei den JBL Endurance Dive handelt es sich um Bluetooth-Kopfhörer speziell für Outdoor-Sportler und Schwimmer mit langer Akku-Laufzeit. Damit man das Handy nicht mit an den Beckenrand nehmen muss, ist auch ein MP3-Player mit verbaut. Für knapp 100 Euro klingt das nach einem sehr guten Angebot. Ob die Performance auf dem Land und zu Wasser mithalten kann, finden wir im Test für euch heraus.

Die JBL Endurance Dive kommen als In-Ear-Hörer mit Sportbügeln daher, die einfach hinter die Ohren geklemmt werden. Ohrstöpsel in drei Größen, ein USB-Mini-Ladekabel sowie ein äußerst praktisches Transportetui aus weichem Silikon sind mit dabei. Auch das kurze Verbindungskabel zwischen dem linken und rechten Hörer ist angenehm weich und liegt gut im Nacken, wo es sich auch unter langen Haaren verstecken lässt. Die In-Ears selbst wirken recht groß und eckig – aber irgendwo muss der integrierte MP3-Player schließlich Platz finden. Auch die Ohrbügel sind recht groß, zumindest für Frauenohren. Kurzum: In den Alltag muss ich mit den JBL Endurance Dive nicht unbedingt eintauchen – aber dafür sind sie ja auch nicht gedacht, sollen sie doch vorwiegend die Herzen von Triathleten oder Schwimmern höher schlagen lassen.

Tragekomfort und Sound

Trotz der Größe drücken die Hörer nicht und bleiben selbst beim Joggen, Springen oder Schwimmen, wo sie sollen. Das Verbindungskabel ist allerdings so kurz, dass man die In-Ears besser direkt in das hübsche Case packt, wenn man sie nicht mehr braucht. Locker über die Schultern legen funktioniert bei der Länge nämlich nicht – ich hatte immer Angst, sie sonst zu verlieren.

Kommen wir direkt zum Sound: Nun ja, der ist leider nicht besonders voll, tief und basslastig, aber auch nicht super mies. Sagen wir mal: Für den Fokus auf die sportliche Performance und den Preis sollte man nicht zu viel erwarten. Ähnlich verhält es sich bei der Telefonie: Sowohl ich hörte meinen Gesprächspartner etwas blechern, als auch er mich. Dennoch war jedes Wort klar und deutlich zu verstehen und die Bluethooth-Verbindung beim Telefonieren war stabil. Tatsächlich kommt die Ausdauer der Endurance-Hörer auch den vom Hersteller angegebenen acht Stunden sehr nahe – zumindest mit dem Kopf über Wasser, aber dazu später mehr. Dank der Schnellladefunktion lassen sich die In-Ears binnen zehn Minuten soweit aufladen, dass sie wieder eine Stunde lang Power haben.

Die Steuerung: JBL hat an Knöpfen gespart

Etwas gewöhnungsbedürftiger ist die Steuerung der Kopfhörer: Hier hat JBL aus meiner Sicht an Knöpfen gesparrt. Zwar braucht man die Hörer nicht extra anknipsen, da sie sich, sofern eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone besteht, automatisch ein- und ausschalten, sobald man sie auf- oder absetzt. Sämtliche Funktionen lassen sich über die Oberfläche des rechten Kopfhörers steuern: Anrufe annehmen, beenden, stumm schalten, Musik pausieren, vor- oder zurückspulen, leiser und lauter regeln sowie zum MP3-Player wechseln – und in die Tastensperre für den Tauchgang. Ihr ahnt es schon: Hier muss man sich diverse Tipp-Kombinationen einprägen, um die gewünschten Funktion zu erwischen.

Einmal tippen für Anrufe und Pause, zwei- beziehungsweise dreimal für ein Lied vor oder zurück und hoch und runter wischen für lauter oder leiser. Legt man den Finger für drei Sekunden auf die Schaltfläche, wechselt man von Bluetooth zum internen Musik-Player. Bis hierher ist es einfach – und funktioniert mit etwas Gefühl immer besser, was vor allem beim Joggen und Fahrradfahren sehr praktisch ist. Ihr müsst wissen, dass die JBL Endurance Dive sehr sensibel reagieren – da kann auch mal eine Geste wie Haarsträhne zurückstreichen, Cappy richten oder eine Welle im Wasser den Impuls geben, das Lied anzuhalten, zu überspringen oder in den MP3-Modus zu springen. Das ist schon nervig, zumal die Kombination für dien Tastensperre so kompliziert ist, dass ich sie nicht immer aktivieren konnte, wenn ich sie brauchte. Dafür soll man im MP3-Modus zweimal auf den rechten Hörer tippen und diesen dann fünf Sekunden gedrückt halten.

Im Test hat das nie richtig funktioniert, weil die Hörer meinen Befehl immer verwechseltet mit Lied überspringen oder Pause. Hier hätte ich mir eine Taste mehr gewünscht! Oder eine App, die mir als Nutzer zeigt, ob die Tastensperre gerade ein- oder ausgeschaltet ist, wie viel Akkulaufzeit das Gerät noch hat und so weiter. Tatsächlich gibt es auch eine JBL-App für iOS und Android, aber entweder funktioniert diese nicht für die Endurance Dive oder mein Testgerät konnte keine Verbindung herstellen – zumindest konnte ich die Kopfhörer über die App nicht finden, wobei es für die Bedienung selbst auch keine App braucht.

Gut funktioniert hat hingegen das Aufspielen von Musik: Per Drag and Drop kann man Songs einfach über USB vom Laptop auf das Gerät ziehen, das geht schnell und einfach. Der MP3-Player bringt ein Gigabyte Speicherplatz mit, das reicht für etwa 200 Songs. Das habe ich im Test allerdings nicht ausgereizt, weil ich meistens über Spotify Musik höre, was aber ebenfalls gut funktioniert hat mit den Endurance Dive – außer unter Wasser.

 Für Krauler sind die JBL Endurance Dive leider nur bedingt geeignet.
Für Krauler sind die JBL Endurance Dive leider nur bedingt geeignet. (© 2018 CURVED )

Die Performance unter Wasser

Im Wasser brach die Bluetooth-Verbindung ständig ab, obwohl das Smartphone direkt am Rand des 25-Meter-Beckens lag. Auch bei der Speicherlösung gab es ein Problem. Die Steuerung funktioniere auch im Wasser gut, allerdings zu gut: Sobald mir ein Schwimmer entgegen kam und kleine Wellen schlug, pausierten die Hörer. Ebenso beim Kraulen oder Tauchgängen. Die Tastensperre wollte sich trotz diverser Tipp-Versuche nicht aktivieren lassen und so nutzen mir die In-Ears leider nur zum Brustschwimmen mit dem Kopf über Wasser – und ohne Gegenverkehr. Übertreiben solltet ihr es mit den Kopfhörern im kühlen Nass ohnehin nicht. Der JBL Endurance Dive ist nach IPX7 wasserdicht, also nur begrenzt geschützt. Der Hersteller gibt an, dass man ihn idealerweise nur bis zu einer Wassertiefe von einem Meter und auch nicht länger als 30 Minuten am Stück nutzten soll.

Fazit: Für Landratten gut, für Schwimmer leider weniger

Als kabellose, robuste und wasserfeste Sport-Kopfhörer mit starker Akku-Leistung und verbautem MP3-Player für bis zu 200 Songs sind die JBL Endurance Dive für knapp 100 Euro überzeugend: So kann das Smartphone beim Sport zuhause bleiben und sie sitzen gut im Ohr, lassen sich mit einem Handgriff bedienen und der Sound ist okay, wenn auch nicht überragend. Die Steuerung über die Hörer ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und reagiert für meinen Geschmack zu empfindlich. Hier hätte ich mir einen zweiten Knopf gewünscht, vor allem für die Tastensperren. Die ist nur schwer zu aktivieren, aber ohne ist das Gerät beim Schwimmen leider unbrauchbar.

Auch die Tatsache, dass man mit dem Endurcance Dive laut Hersteller nur 30 Minuten  Musik unter Wasser hören sollte, passt nicht zum Produktversprechen, das sich speziell an Schwimmer richtet: Beim Kraulen muss man sich demnach auf eine halbe Stunde beschränken. Wer direkt auf die Unterwasser-Funktion verzichten kann, sollte sich lieber die JBL Endurance Sprint oder Jump anschauen: Die kosten nur rund 50 beziehungsweise 80 Euro und bringen bis auf den MP3-Player sämtliche Sport-Features für Landratten mit.

In diesem Artikel

Testwertung: JBL Endurance DIVE

Top
  • Tragekomfort
  • Akku-Leistung
  • praktisches Transportetui mit dabei
  • günstiger Preis
Flop
  • Steuerung
  • Unterwasser-Performance
  • Sound
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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