Die Misfit Vapor ist eine echte Smartwatch mit zusätzlichen Fitness-Funktionen. Wie hilfreich Android Wear beim Sport ist, erfahrt ihr im Test.
Während Fitbit oder Garmin ihre Fitness-Wearables nach und nach smarter machen, aber mit der Ionic oder vivoactive 3 noch nicht an richtige Smartwatches heran kommen, geht Misfit einen anderen Weg. Die Vapor ist eine klassische Smartwatch mit Android Wear 2.0, ergänzt um Fitness-Apps.
Android Wear mit Fitness-Fokus
Liegt die Misfit Vapor auf dem Tisch oder hält man sie in der Hand, wirkt sie mit ihrem 44-mm-Gehäuse klobig und schwer. Am Handgelenk verschwindet dieses Gefühl trotz einer Dicke von 13,5 Millimetern ganz schnell und man trägt sie wie jede andere Uhr. Auf dem 1,3 Zoll großen AMOLED-Display sind bei einer Pixeldichte von 326 ppi die Inhalte klar und gestochen scharf zu erkennen. Viel Platz für lange E-Mails oder ähnliches bietet der Touchscreen trotzdem nicht.
Mit dem Snapdragon Wear 2100 Prozessor steckt in der Misfit Vapor zwar der aktuelle Chipsatz von Qualcomm für Smartwatches, trotzdem erscheinen mir die Ladezeiten verschiedener Apps und teilweise auch von der Nutzeroberfläche ungewohnt lang. In meiner tägliche Nutzung spielte die Touch-Lünette keine Rolle, der Touchscreen reichte mir völlig aus.
Der vier Gigabyte große interne Speicherplatz der Misfit Vapor ist vor allem für das Betriebssystem und Apps vorgesehen. Mit dem Smartphone verbindet sich die Smartwatch per Bluetooth, kann aber auch eigenständig per WLAN online gehen. Fest in ihr verbaut sind ein Beschleunigungs- und ein Bewegungssensor, ein Höhenmesser und ein Herzfrequenzsensor. Die GPS-Daten holt sich die Vapor vom Smartphone und kann deswegen nicht als komplett eigenständiger Begleiter beim Joggen fungieren.
Warum eine App, wenn man auch drei installieren kann
Misfit installiert drei Apps auf der Vapor vor. Eine zur Pulsmessung, die nicht dauerhaft läuft, sondern nur auf Anforderung oder beim aktiven Tracking. Für die Überwachung der eigenen sportlichen Aktivitäten ist die zweite App gedacht. Man kann entweder eine Sportart auswählen und ein freies Training starten oder sich Zeit und Streckenvorgaben machen. Die dritte Misfit-App auf der Smartwatch dient zur Anzeige der gesammelte Daten.
Zusätzlich landen die gesammelten Aktivitätsdaten in der Misfit-App auf dem Smartphone. Insgesamt sind aber nur wenige Daten vorhanden und die Infos deutlich schlechter aufbereitet als etwa bei Fitbit. Die Bewegungserkennung von Misfit unterscheidet nur zwischen "leichter", "moderater" und "aktiver" Aktivität.
Die Akkulaufzeit der Misfit Vapor gibt der Hersteller mit 24 Stunden an. Das kommt hin, wie fast jede andere Smartwatch musste ich sie jeden Tag aufladen. Daran hat man sich beim Smartphone zwar gewöhnt, aber bei einem Gadget, das den Puls messen und ggf. auch den Schlaf überwachen soll, ist die tägliche Ladezeit trotzdem nervig.
Fazit: Smartwatch mit Fitness-Touch
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199 Euro ist die Garmin vivoactive 3, für die man jeweils über 300 Euro einplanen muss. Als Lifestyle-Gadget mit leichten Fitness-Touch eignet sich die Vapor zwar, wer aber ein richtiges Fitness-Gadget sucht, das umfangreiche Trainingsdaten liefert, ist bei der Konkurrenz besser aufgehoben.