Polar M430 im Test: Der Trainingscomputer unter den Sportuhren

Polar 430
Polar 430 (© 2018 CURVED )
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Polar M430 ist der Trainingscomputer unter den Fitness-Smartwatches, mit GPS und ausgeklügelter Pulsmessung am Handgelenk sowie erweiterten Multi-Sportfunktionen. Wir haben den beliebten Dauer(b)renner auf Herz und Nieren getestet.

Die Polar M430 ist seit Sommer 2017 auf dem Markt und für einen Preis von unter 200 Euro nach wie vor unter Hobbysportlern sehr gefragt. Wir haben uns die Mittelklasse-GPS-Sportuhr nochmal genauer für euch angeschaut.

Mehr Trainingscomputer als Fitness-Smartwatch

Um es vorweg zu nehmen: Die Polar M430 fungiert dank Smart Notifications, Wecker und Wetter-Informationen zwar auch als Smartwatch, der Fokus liegt aber eindeutig auf den Sport-Funktionen – und das ist auch gut so, schließlich gilt gilt das finnische Traditionsunternehmen hier als Experte. So kommen zum Beispiel auch Wettervorhersagen auf die Uhr, aber Nutzer können zum Beispiel keine Apps oder Musik auf die Uhr laden. Außerdem verfügt die M430 über ein monochromes statt farbiges Display, dass sich auch beim Outdoor-Sport in der Sonne besonders gut ablesen lässt, aber eben weniger hübsch ist.

Auch eine Touch-Funktion fehlt, stattdessen wird die M430 über robuste Knöpfe am Rand bedient. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber man findet sich schnell zurecht im Menü. Auf stylische Armbänder, die auch zum Business-Outfit passen, verzichtet Polar ebenso. Material und Design sind sportlich statt dezent. Die M430 ist somit ein Trainingscomputer mit  smarten Zusatzfunktionen, so nennt Polar sie auch selbst,  und weniger eine Fitness-Smartwatch. Die Optik ist und bleibt Geschmacksache: Mir persönlich ist die M430 etwas zu groß und klobig, allerdings trumpft sie mit einem ausdauernden Akku (bei mir reicht der je nach Sporteinheiten vier bis fünf Tage) und geballten Multi-Sportfunktionen auf. Dazu jetzt mehr.

Detailliertes Multi-Sport-Tracking

Das integrierte GPS ermittelt bei Outdoor-Workouts zuverlässig Tempo, Distanz und Höhe. Außerdem erkennt die M430 so, wenn der Sportler gerade an der Ampel steht, und pausiert das Workout automatisch. Beim Training im Fitnessstudio kommt der Beschleunigungssensor zum Einsatz. Außerdem verfügt die Sportuhr gleich über sechs optische Sensoren für eine noch genauere Herzfrequenzmessung – andere Uhren haben maximal vier. Die Messung überzeugt im Test, vorausgesetzt, das Armband liegt eng am Handgelenk an. Beim Intervalltraining reagiert die Pulsmessung etwas verzögert, das sollte man einkalkulieren – oder hier eben doch zusätzlich auf einen Brustgurt setzen. Die Uhr ist bis zu 30 Meter wasserdicht und trackt den Puls sogar unter Wasser, ist damit also auch Uhr mit automatischer Triathlon-Funktion sucht, schaut vielleicht in unsere Empfehlungen.

Polar 430
Die Polar M430 trackt rund 100 Sportarten zuverlässig. (© 2018 CURVED )

Über die App Polar Flow könnt ihr aus rund 100 Sportarten bis zu 20 als Shortcut auf der Uhr speichern und so mit zwei Knopfdrücken euer Training tracken. Daten zur Trainingsdauer, dem Kalorienverbrauch sowie sogar dem Fettanteil der verbrannten Kalorien und die Herzfrequenz habt ihr nach dem Workout auf dem Schirm. Zudem erfolgt in der App eine kurze, aber hilfreiche Interpretation der Werte, etwa im Hinblick auf die Ausdauer und Fettverbrennung. Darüber hinaus könnt ihr Trainingspläne verfolgen, zum Beispiel für einen Marathon, oder aber ihr erstellt eure eigenen Pläne über die Polar-Apps. In dem Fall profitiert ihr beispielsweise von Zielzeit-Prognosen, etwa in wie viel Minuten ihr nach dem aktuellen Fitnessstand einen Marathon laufen würdet. Praktisch: Der fünfminütige Fitnesstest direkt im Uhren-Menü gibt auch zwischendurch Einblick in die aerobe Ausdauerleistung.

Polar 430 als Activity und Schlaf-Tracker im Alltag

Über die ausgeklügelten Fitnessfunktionen hinaus dient die Uhr als Aktivitätstracker im Alltag, ermittelt den täglichen Kalorienverbrauch und erinnert auf Wunsch stündlich an Bewegung. Auch die Anbindung an andere Fitnessplattformen wie Google Fit, Apples Health Kit oder Strava ist möglich. Die Polar-Flow-App wirkt auf den ersten Blick etwas klinisch, visualisiert die detaillierten Daten dank der Aufteilung in Aktivität, Schlaf und Training mit der Kalenderübersicht aber sehr praxisnah. Im Feed fließt dann alles nochmal in der Schnellansicht zusammen. Smartphone-Muffel können die Uhr auch über den Computer und die Web-App synchronisieren und ihre Daten auf Wunsch teilen.

Polar hat die Algorithmen für das Schlaftracking verbessert, wodurch die Uhr genauere Ergebnisse erzielt. Der finnische Experte für Sportuhren vertritt die Ansicht, dass es nachts keine durchgehende Herzfrequenzmessung braucht, sondern Bewegungssensoren die Schlafqualität bestimmen können. Dadurch kommt die M430 auch auf eine beachtliche Akkulaufzeit. Und jede der Techniken hat ihre Nachteile: Die Pulsmessung im Schlaf berücksichtigt nicht, ob man vielleicht auch einfach nur intensiv träumt, während Bewegungssensoren nicht erkennen, wenn man still aber wach im Bett liegt. Zum Wach werden bietet die Polar einen sehr penetranten Vibrationsalarm, der aber definitiv seine Wirkung zeigt.

Fazit: umfangreiches Multisport-Tracking zum Schnäppchenpreis

Mit der Polar M430 schnallt ihr euch einen robusten Trainingscomputer mit einer langen Akkulaufzeit und einer hervorragenden Dokumentation und Auswertung eurer Sportleistungen, im Einzelnen wie im Verlauf, ums Handgelenk. Das ist aus meiner Sicht auch das Entscheidende: Was nützen Daten ohne Maßnahmen? Polar gibt mit seinen Feedback-Systemen Auskunft zur Alltagsaktivität und zum Fitnessstatus, zur Trainingsbelastung und -wirkung sowie zum Erholungsgrad. Damit ist die Uhr der perfekte Trainingspartner für ambitionierte Hobbysportler. Neben Ausdauersport finden rund 100 andere Sportarten Berücksichtigung. Nur bei der Optik und der Bedienung über die Knöpfe muss man eventuell Abstriche machen, zumindest hat Polar auf Schnickschnack, der auf Kosten der Akkulaufzeit geht, verzichtet – und so müsst ihr ohne ein farbiges Touch-Display und stylische Accessoires auskommen. Der Preis für den smarten Multi-Sporttracker, wahlweise in grün, blau, weiß, schwarz oder orange, ist mit derzeit rund 180 Euro auf jeden Fall ein Schnäppchen.

In diesem Artikel

Testwertung: Polar M430

Top
  • integriertes GPS
  • 6 Herzfrequenz-Sensoren
  • trackt viele Sportarten
  • lange Akku-Laufzeit
Flop
  • Optik: sehr große, klobige Uhr
  • kein Touch-Farbdisplay
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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