SIMSme: Deutsche Post eifert WhatsApp und Co. nach

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(© 2014 Threema, CURVED Montage )

Mit SIMSme hat die Deutsche Post eine eigene Messenger-App veröffentlicht, die für Pressemitteilung bekannt.

Punkten wollen die Macher vor allem mit dem Versprechen von Sicherheit: Echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet der kostenlose Dienst und versendete Nachrichten lassen sich mit einem Verfallsdatum versehen – Features also, mit denen schon Threema oder Snapchat aufwarten, wenngleich auch nur SIMSme beides vereint, zumal Threema nicht kostenlos ist.

Selbstzerstörung kostet extra

Zwar ist die App selbst kostenlos, die Nutzung der Selbstzerstörungsfunktion von Nachrichten erfordert aber eine einmalige Gebühr in Höhe von 89 Cent. Die Beschreibung von SIMSme weist ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche Server in Deutschland stehen. Da jeder Text, jedes Bild und jedes Video beim Tippen auf den "Absenden"-Button verschlüsselt und erst auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt wird, verspricht die Deutsche Post aber, dass niemand mitlesen kann, selbst wenn er Zugriff auf die Server hätte. Die Süddeutsche Zeitung zitiert zudem einen Unternehmenssprecher, dass selbst dort Daten nur so lange lagerten, bis die Zustellung an den Adressaten erfolgt ist.

"Die Rechte bleiben beim Nutzer"

Einen Seitenhieb auf WhatsApp und Co. konnte sich die Pressemitteilung nicht verkneifen: "Während andere Messenger-Dienste sich in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung der Kunden geben lassen, dass alle Inhalte, auch Bilder, ohne Einschränkung und in allen Medienformaten und über alle Kanäle weiterverbreitet werden können, behält der Nutzer bei SIMSme seine Rechte." Ganz so schlimm wie dargestellt ist die Lage bei der Konkurrenz allerdings nicht, wie CURVED-Redakteur Amir hier ausführlich aufschlüsselt.

Unterm Strich scheint SIMSme genau das zu sein, was es vorgibt: ein sicherer Messenger. Angesichts der NSA-Enthüllungen von Edward Snowden, Hintertürchen hier und dort und einer daraus resultierenden Paranoia schwingt aber doch immer ein wenig Skepsis mit, zumal Angst als Verkaufsargument seit geraumer Zeit im Trend liegt. Wie viel Vertrauen die Deutsche Post verdient, muss also jeder für sich entscheiden.

 

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