So gut funktioniert Amazon Alexa schon auf Kopfhörern

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Kühlschränke, Autos, Thermostate. Amazons künstliche Intelligenz Alexa kommt mittlerweile auf einer Vielzahl von Geräten zum Einsatz. Doch das ist offenbar nicht genug. Das nächste Ziel sind Kopfhörer. Einen Vorgeschmack auf das, was zu erwarten ist, geben The Dash und The Dash Pro von Bragi.

Smarte Kopfhörer werden offenbar das nächste große Ding. Google hatte im Spätsommer 2007 gemeinsam mit Bose den Hersteller zukünftig bei der Integration des Sprachassistenten in Smartwatches und Kopfhörer unterstützen zu wollen. Mit The Dash und The Dash Pro von Bragi gibt es aber auch schon zwei Paar Hörer, die schon seit dem letzten Betriebssystem-Update Zugriff auf Alexa bieten und einen Eindruck davon geben, was ihr erwarten drüft.

Fixe Einrichtung über zwei Apps

Um The Dash mit Alexa zu verbinden, loggt ihr euch in der Bragi-App für Android und iOS mit euren Amazon-Benutzerdaten ein. Danach könnt ihr in der Alexa-App noch passende Einstellungen für The Dash vornehmen, damit etwa die Temperatur beim Wetterbericht nicht in Grad Fahrenheit sondern in Grad Celsius ausgegeben wird. Das war es schon. Um Alexa zu aktivieren, tippt und haltet ihr das Touchpad des rechten Ohrhörers. Schon könnt ihr euren Befehl einsprechen.

Eine Aktivierung der Stimme, wie man sie von Amazons Echo-Geräten kennt, ist nicht möglich. Zwar verfügen beide Varianten von The Dash über Mikrofone (sonst könnte Alexa euch ja nicht hören), die sind aber nicht konstant eingeschaltet. Das soll der Akkulaufzeit zugute kommen und sorgt nebenbei dafür, dass die künstliche Intelligenz gar nicht die Möglichkeit hat, immer zuzuhören.

Alexa unterwegs im Einsatz

Aber wie schlägt sich Alexa im mobilen Einsatz? Zunächst wie gewohnt. Wer einen Echo oder einen anderen Lautsprecher, etwa den UE Blast, zuhause hat, findet sich sofort zurecht. Die meisten Funktionen sind auch mobil verfügbar. So ruft Alexa auf Kommando den aktuellen Wetterbericht für einen Ort eurer Wahl ab, versorgt euch mit den neuesten Nachrichten oder spielt Musik über Amazon Music ab. Darüber hinaus könnt ihr auch über die Ohrhörer eure mit Alexa verbundenen Smart-Home-Anwendungen steuern.

Für uns war es zum Beispiel kein Problem, Philips-Hue-Lampen auch vom Arbeitsplatz zu steuern. Sinnvoll wird das Feature natürlich erst dann, wenn smarte Thermostate zum Einsatz kommen, über die man auf dem Heimweg schon einmal die Heizung hochfährt. Das klappt in der Regel aber auch über die jeweilige Smartphone-App und erfordert in der Öffentlichkeit keinen Sprachbefehl.

Bragi The Dash Pro funktioniert mit Alexa. Die Möglichkeiten sind aber noch begrenzt. (© 2017 CURVED) - https://curved.de

Soweit, so unspektakulär. An vielen Kleinigkeiten zeigt sich allerdings, dass Alexa für den mobilen Betrieb nicht sonderlich gut geeignet ist. Beispiel myTaxi: Natürlich könnt ihr euch ein Taxi auch über The Dash rufen. Allerdings findet Alexa nicht automatisch euren Aufenthaltsort – Auch hier geht es unterwegs mit der App einfacher.

Ohnehin tut sich Alexa im Verkehr schwer: Zugriff auf einen Navigationsdienst hat sie nicht. Die KI kann lediglich die Entfernung von der in der Alexa-App angegeben Heimatadresse zu einem Zielort berechnen. Dabei wäre es in einer fremden Stadt doch eigentlich hilfreich, Anweisungen vom Assistenten direkt ins Ohr zu bekommen. Eine Übersetzer-Funktion für Reisen ins Ausland ist zwar an Bord, in der Bedienung aber viel zu sperrig. Hier seid ihr mit Google Translate schneller.

Auch das Versenden von Nachrichten funktioniert über Alexa nicht. Egal, ob ihr eine SMS, eine WhatsApp-Nachricht oder eine Mail verschicken wollt, die KI versagt euch den Dienst, weil sie dafür nicht ausgelegt ist. Und Amazon bietet zwar ein eigenes Kommunikationssystem zwischen Echo-Geräten und der Smartphone-App an, aber darauf habt ihr über The Dash ebenfalls keinen Zugriff.

Fazit: Alexa ist zu Hause noch besser aufgehoben

Stand jetzt muss Amazon noch stark daran arbeiten, Alexa für den mobilen Betrieb fit zu machen. Viele Funktionen der Assistenz sind zwar ungemein hilfreich, aber nur wenn man sie direkt zu Hause benutzt. Was fehlt, ist eine vernünftige Einbindung von Smartphone-Diensten. Aktuell seid ihr in fast jeder Situation mit der jeweiligen App schneller. Hier macht Google mit dem Google Assistant den besseren Job.

 

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