Das schafft wirklich nur Apple: Sagt ein Produkt ab, welches der Konzern nie offiziell angekündigt hat – und landet damit einen Volltreffer.
Na endlich, Thomas Gottschalk verabschiedet sich mit einem Kindergeburtstag endgültig in die Rente. Was für ein Glück. Mit einem Programm, das selbst für Hugo Egon Balder zu dämlich ist, lockt man eben kein großes Publikum mehr vor dem Schirm.
Die Zeit der TV-Dinosaurier ist vorbei. Gut so, weg mit den Gebührenschleudern. Wir zahlen eh viel zu viel, um uns die Medienauswürfe anzutun, die von geriatrischen Programmplanern um Werbeinseln herum gestrickt werden.
Richtig interessante Sendungen, die einen Grund zum pünktlichen Einschalten liefern, gibt es immer seltener – für die wenigen braucht man nicht mal mehr eine TV-Zeitschrift. Sport? Da gibt es feste Termine. Große Fernsehevents? Ach quatsch, die Highlights schaut man sich später ganz bequem im Internet an. Und Nachrichten? Auch hier hilft ein Blick ins Netz. Spielfilme kann man im Fernsehen dank Werbeunterbrechung nicht mehr gucken. Und bei TV-Serien ist man bei Netflix & Co. besser aufgehoben.
Vom Schmuckstück zum Wegwerfprodukt
Selbst Hersteller von TV-Geräten glauben nicht mehr an das lineare Fernsehen und haben den Flachbildschirmen unzählige smarte Features spendiert. So braucht man fürs Surfen keinen Computer mehr, Apps und Mediatheken können direkt mit der Fernbedienung aufgerufen werden. Der Konsument schaut inzwischen woanders - und vor allem, wann er will.
Doch obwohl die Qualität der Hardware immer besser wird, ist man nicht mehr bereit, für einen Fernseher tief in die Tasche zu greifen. Da können noch so viele coole Bezeichnungen für neue Technologien, wie 3D und 4K, auf den Karton gedruckt werden. Ernsthaft, Leute? Mit den genialen und vor allem günstigen USB-Sticks von Amazon und Google lassen sich selbst ältere Fernseher richtig smart machen – eine Neuanschaffung des Bildschirms wäre so höchstens aus Designgründen nötig.
Das Programm stinkt
Das Fernsehen, mit dem wir aufgewachsen sind, ist vielleicht noch nicht ganz tot. Aber es liegt auf der Intensivstation und riecht schon ziemlich streng – ohne Aussicht auf Besserung. Mit Fernsehern verdient man einfach kein Geld mehr, Inhalte werden auf Computern, Tablets oder Smartphones konsumiert – Geräte, mit denen ein Unternehmen wie Apple gutes Geld verdient. Warum sollte der Konzern also einen Fernseher produzieren wollen? Ein Wunschtraum, besonders von jenen, die alle Produkte aus Cupertino kaufen – ob sie nun sinnvoll sind oder lediglich technische Spielereien fürs Handgelenk.
Ok, die Gerüchte kamen nicht on ungefähr: Angeblich soll Steve Jobs seinem Biografen in den Block diktiert haben, dass er das Fernseh(er)-Problem gelöst habe. So mussten wir in den vergangenen Jahren immer wieder lesen: Jetzt kommt er, der Apple-Fernseher. Der Ruf wurde so laut, dass Apple klarstellen musste: In Cupertino wird kein Fernseher produziert! Und das ist möglicherweise die beste Hardware-Entscheidung des Konzerns seit Jahren. Eine Entscheidung, die vielleicht auch der Apple Watch gut gestanden hätte.
Aber wahrscheinlich hatte Steve Jobs tatsächlich die Lösung für alle TV-Probleme entdeckt: den Ausschaltknopf.
Was ist about:blank? Hier schreibt Gerd über neue Entwicklungen, die ihn begeistern, und unausgereifte Produkte und Trends, die ihn nerven. Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.