Die CeBit in Hannover steht kurz bevor und wird wieder mal einen Vorgeschmack auf die Zukunft liefern. Vor Ort gibt es in diesem Jahr eine besonders interessante Simulation zu bestaunen: Die veranschaulicht, wie sich der Gebrauch von Smartphones und Tablets auf die Muskulatur und Gelenke auswirkt.
Vor Kurzem erst offenbarte eine Studie, dass es einen Zusammenhang zwischen dem häufigen Gebrauch von Smartphones und verminderter Intelligenz gibt. Eine neuartige Simulation zeigt nun, wie sich das ständige Tippen und das Starren auf Smartphones in gebückter Haltung körperlich auswirken. Informatiker der Universität Saarland haben ein Verfahren entwickelt, bei dem die typischen Bewegungsabläufe bei der Smartphone-Bedienung simuliert werden.
Mit Motion-Capture-Technik gegen den SMS-Daumen
Die Forscher greifen für ihre Entwicklung auf die aus Kinofilmen bekannte Motion-Capture-Technik zurück und kombinieren diese mit einer biomechanischen Simulation, so Informatik-Doktorand Myroslav Bachynskyi gegenüber N-TV. Dabei lässt sich genau simulieren, welche Muskeln und Gelenke bei der Nutzung von Smartphones oder Tablets besonders in Anspruch genommen werden. Anhand der erhobenen Daten können die Wissenschaftler zudem genau erkennen, wie schnell und präzise der Nutzer sein jeweiliges Gerät bedienen kann.
Durch die Ergebnisse könnten Geräte-Entwickler in Zukunft ihre IT-Produkte so gestalten, dass auch bei langer Nutzung kein "Handy-Nacken" oder "SMS-Daumen" mehr entsteht. Auch für die Industrie stellen die Studienergebnisse eine gute Ausgangsbasis für verbesserte Bedingungen in computergesteuerten Arbeitsstätten dar. Wer sich selbst ein Bild von dem Simulator machen will, bekommt das gesamte Projekt auf der CeBit präsentiert, die vom 16. bis 20. März 2015 in Hannover stattfindet.