Direkt nach der Vorstellung des Galaxy S8 waren wir erstmal erstaunt: Keine Dualkamera? Das ist doch die Optik aus dem S7, oder? Doch kurze Zeit später das Dementi: In beiden Smartphones befinden sich trotz gleicher Auflösung unterschiedliche Bildsensoren. Ob und wie stark sich die Aufnahmen der beiden Galaxys voneinander unterscheiden, erfahrt Ihr in unserem Vergleichstest.
Um ganz genau zu sein: Im Galaxy S8 verbaut Samsung als Bildsensor den "Sony IMX333" bzw. den "S5K2L2-ISOCELL" aus eigener Produktion. Im Galaxy S7 findet Ihr den "Sony IMX260" oder den "S5K2L1-ISOCELL". Die Eckdaten der Bildsensoren sind trotzdem identisch: Sie verfügen über eine Auflösung von zwölf Megapixeln und zwei Fotodioden, weswegen Samsung von Dual-Pixeln redet. Die einzelnen Pixel sind jeweils 1,4 µm groß, die Blende mit f/1.7 unverändert groß. In unseren beiden Testgeräten befindet sich jeweils der Isocell-Bildsensor.
Unterschiede bestehen dagegen bei der Frontkamera. Hier bleibt die Blende von f/1.7 zwar ebenfalls unverändert, doch die Auflösung steigt von fünf Megapixeln beim S7 auf acht Megapixel beim S8.
Farbe, Kontrast und Details
Die Eckdaten legen ja schon nahe, dass es keine großen Verbesserungen bei der Bildqualität zwischen S7 und S8 geben wird. Zumindest bei der Detailgenauigkeit kann ich keine Unterschiede erkennen. Was mir beim S8 ein klein wenig besser gefällt, sind die helleren Farben, die dadurch frischer wirken. Sind die Kameras dagegen mit starken Kontrasten konfrontiert, gleicht gleicht das Galaxy S8 auch ohne HDR-Modus die unterschiedlich hellen Bereiche stärker einander an.
Selektiver Fokus: der Dualkamera-Ersatz
Der "Selektive Fokus" ist Samsungs Software-Ersatz für eine Dualkamera. In diesem Modus sorgt eine künstlich erzeugte Tiefenschärfe dafür, dass der Hintergrund deutlich unschärfer als bei einer normalen Aufnahme wirkt. Allerdings trifft die Software die Ränder weniger präzise als zum Beispiel das Huawei P10 mit seinen zwei Kameralinsen. An der Software scheint Samsung aber im vergangenen Jahr nicht gearbeitet zu haben. Wirkliche Unterschiede zwischen dem Galaxy S7 und Galaxy S8 kann nicht erkennen.
Große Unterschiede bei schlechten Lichtverhältnissen
In der Nacht sticht das Galaxy S8 seinen Vorgänger aus. Im direkten Vergleich sind die Aufnahmen des aktuellen Samsung-Flaggschiffs detailreicher und farblich natürlicher. Das gelbe Licht der Straßenlaternen kommt durch. Die Bilder des S7 scheinen dagegen einen Rotstich zu haben. Da hilft es auch nicht, dass sie insgesamt minimal heller wirken.
Panoramas im Vergleich
Bei den Panoaramabildern, die schon beim Galaxy S7 sehr groß ausfielen und beim S8 nicht kleiner geworden sind, kann ich wiederum keine Unterschiede erkennen. Die Software setzt die Einzelbilder zuverlässig und ohne Schnittkanten zusammen – zumindest solange sich auf dem Motiv nichts bewegt. Die Belichtung und die Farben überzeugen weiterhin.
Selfies: mehr Details beim S8
Der Unterschied von drei Megapixeln macht sich deutlich bemerkbar: Die Selfies des Galaxy S8 weisen mehr Details auf als die des Galaxy S7. Für einen nicht überbelichteten Himmel solltet Ihr auch bei der Frontkamera den HDR-Modus aktivieren. Auffällig ist, dass der Bildausschnitt beim S7 größer als der beim S8 ist. Hier scheint Samsung etwas an der Brennweite der Kamera verändert zu haben und holt Euch beim S8 näher an die Kamera.
Fazit
Bei Tageslicht und Fotos mit der Hauptkamera sind nur minimale Unterschiede in der Bildqualität des Galaxy S8 und Galaxy S7 zu erkennen. Das aktuelle Samsung-Flaggschiff wirkt nur bei starken Kontrasten etwas souveräner. Seinen Vorgänger lässt es aber im Dunkeln und bei Selfies deutlich hinter sich, sodass die Kamera als Gesamtpaket beim S8 besser geworden ist. Auch im Vergleich zum LG G6, Huawei P10 und iPhone 7 hat das Galaxy S8 die Nase vorn.
Unsere Fotos findet Ihr in Originalgröße bei Google Drive.