Ausgerechnet Motor City tritt auf die Bremse: In Detroit, der US-amerikanischen Stadt der Autohersteller, sind die meisten Firmen skeptisch, wenn es um Googles selbstfahrendes Auto geht. Die meisten Unternehmen bezeichnen die Pläne des Suchmaschinen-Riesen als unrealistisch.
Zu viele Unsicherheiten bezüglich der Entwicklungskosten und der Verantwortung im Falle eines Unfalls sorgen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters für Sekpsis in der Detroiter Automobilindustrie. Vorbehalte gibt es auch in Bezug auf die Daten: Da die Funktionen des selbstfahrenden Autos in erster Linie auf Google Maps beruhen, müsste geklärt sein, wer eigentlich die Rechte an den Daten besitzt. Außerdem würden viele Autohersteller Googles Auftreten als arrogant empfinden, was eine Zusammenarbeit erschwere – denn Google dringt in einen Bereich vor, in dem die Firmen ihre jahrzehntelange Erfahrung nicht ausreichend wertgeschätzt sehen.
Google ist auf die Autohersteller angewiesen
Andererseits hätten auch viele Autohersteller Angst, den richtigen Zeitpunkt für einen Umstieg zu verpassen, sollten sich die Pläne von Google der Realisierung nähern. Google wiederum ist seinerseits auf die Hilfe der Autohersteller angewiesen – allein bei den Entwicklungskosten. Diese liegen für die erfahrenen Firmen zwischen einer und 1,5 Milliarden Dollar für ein neues Automodell. Für das dem Autogeschäft ferne Unternehmen Google wären sie im Alleingang ungleich höher.
Derzeit fängt Google klein an – mit etwa 100 Prototypen von einem bisher nicht identifizierten Partner. Google muss in seinem Geschäftsmodell auch noch definieren, worin im selbstfahrenden Auto für das Unternehmen der Profit liegt. Denn das ist nicht so einfach, wie Menschen zur Nutzung der Suchmaschine zu bewegen. In der Autoindustrie rechnet man jedenfalls nicht damit, dass vor dem Jahr 2035 selbstfahrende Autos flächendeckend verfügbar gemacht werden können.