Fingerabdrucksensor, Dual-Kamera und ein wasserdichtes Gehäuse? Mittlerweile eigentlich schon Standard. Was kommt als Nächstes? Schenkt man den Innovationsabteilungen der großen Hersteller Glauben, dann könnten flexible oder faltbare Displays schon bald Einzug halten.
NFC und kabellose Aufladestationen gibt es schon lange, aber im Alltag konnten sie sich noch nicht durchsetzen. Anders sieht das bei Unibody-Gehäuse mit fest verbauten Akku, Fingerabdrucksensor, Touchscreen, GPS, wasserdichten Gehäusen und Dual-Kameras aus. Es gibt einfach Technik-Trends, denen sich kein Hersteller entziehen kann. Im Idealfall sind sie nicht nur Symptom eines kurzen Hypes, sondern etablieren sich als Standard. So könnte es demnächst auch den Bildschirmen in Smartphones ergehen.
Von Messe-Demos zur Massenproduktion
Denn gehypt wird das Thema "flexible Displays" schon länger. Samsung und LG, die nicht nur für ihre eigenen Smartphones Displays bauen, sondern auch andere Hersteller beliefern, präsentieren seit mehreren Jahren Prototypen biegsamer Bildschirme. Was bisher nur Experimente und Machbarkeitsstudien waren, könnte bald im Alltag von Smartphone-Nutzern Einzug halten. Schon 2018.
So zeigte LG im vergangenen Jahr zum Beispiel auf der CES ein einrollbares Display, das so dünn wie ein Blatt Papier war. Samsung zog im Mai nach. Gerüchten von Ende 2016 zufolge plant LG, 2018 die Massenproduktion faltbarer OLED-Displays zu starten. Sie sollen nicht nur für die eigenen Smartphones zum Einsatz kommen. LG will sie auch an andere Hersteller, wie Apple, Microsoft oder Huawei liefern.
Bei Samsung brodelt die Gerüchteküche noch ein bisschen stärker. Mit dem Galaxy X1 existiert schon eine Modellbezeichnung für das angebliche faltbare Smartphone. Seine Produktion soll den jüngsten Meldungen zufolge Ende 2017 starten. Wenn das zutrifft, könnte kurz nach einer Vorstellung auf der CES oder dem MWC 2018 der Verkauf starten. Angesichts der jahrelangen Technologie-Demonstrationen erscheint ein marktreifes faltbares Display aber nicht unwahrscheinlich.
Und auch andere Hersteller sind in diesem Bereich nicht untätig. So hat Apple beispielsweise erst kürzlich, im Februar 2017, ein Patent zugesprochen bekommen, das schauten wir uns das flexible Display von FlexEnable an, das für Smartwatches gedacht ist.
Zuerst faltbar, später noch flexibler
Aber auch für herkömmliche "feste" Smartphones könnten die neuen Displays Veränderungen bedeuten. Flexible Displays geben Herstellern und Designern mehr Freiheiten bei der Produktion und beim Design. So hat Samsung zum Beispiel auch jahrelange Entwicklungsarbeit leisten müssen, bis Displays mit abgerundeten Kanten tauglich für die Massenproduktion waren. Und nur zwei Jahre nach der Vorstellung des Galaxy S6 Edge ist das einstige Alleinstellungsmerkmal zum Standard geworden.
Wohlgemerkt: Die ersten Smartphones oder Tablets mit flexiblen Displays sollen wohl nur an einer oder mehreren vorgegebenen Stellen faltbar und damit nicht total flexibel sein. Dafür gibt es zwei Gründe: So müsste für ein komplett flexibles Smartphone nicht nur das Display flexibel sein, sondern auch die restlichen Hardware. Bis Ihr aber auch Kameras, Chipsätze und Akkus falten und knicken könnt, wird noch einige Zeit vergehen. Zudem ist der Schritt in der Benutzung von einem festen Gerät zu einem komplett flexiblen Gadget sehr groß.