Elementarer Vorschlag der Techniker Krankenkasse: Ginge es nach dem Chef Jens Baas, könnten bald alle Versicherten mit einem Fitnesstracker ausgestattet sein. Dies käme sowohl der Krankenkasse als auch den Kunden zugute.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Baas, dass er eine Digitalisierung der Datenerfassung für die Krankenkasse befürworte. Seiner Meinung nach könnten so einfacher die Daten der Versicherten erfasst werden, um diese dann in einer digitalen Krankenakte zu sammeln. Darin sollen aber nicht nur die Daten der Fitnesstracker einfließen, sondern auch die auf klassische Weise erhobenen Befunde.
Daten gehören den Versicherten
Die Krankenkasse selbst sieht Bass in dieser Zukunftsvision nur als Verwalter der Daten, die durch die Fitnesstracker erhoben werden. Das Recht daran sollen hingegen die Versicherten haben. Sobald ein Kunde beispielsweise zu einer anderen Krankenkasse wechsle, könne er seine digitale Krankenakte einfach mitnehmen.
Den Vorteil für die Versicherten sieht Baas darin, dass die Risiken minimiert würden: So könnten die Krankenkassen zum Beispiel Erkrankungen schneller erkennen, wenn die Fitnesstracker auffällige Werte übermitteln – und dann mit dem Patienten zusammen die Daten analysieren. "Oder: Wir wissen, dass der Versicherte eine Depression hat, und stellen auf einmal fest, dass seine Bewegungsmuster auffällig werden", beschreibt Baas seinen Plan. "Dann können wir ihm vorschlagen, zum Arzt zu gehen."
Erst kürzlich ist eine Studie erschienen, in der es um die Sicherheit der von Wearables übermittelten Daten geht. Demnach könnten die meisten Daten bei der Übertragung manipuliert werden. Die Wissenschaftler bezweifeln deshalb ausdrücklich, dass Fitnesstracker für Krankenkassen zuverlässig genug sind.