Selbstversuch: Welches Smartphone ist die beste Wahl

Gerd's Test
Gerd's Test (© 2014 CURVED )
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Ein neues Smartphone muss her, mein iPhone 5 reicht mir nicht mehr. Zwei Jahre war es ein guter Kumpel, nun allerdings wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Aber welches neue Smartphone soll es werden? In einem Selbstversuch werde ich eine Woche lang drei Geräte mit verschieden Systemen in mehreren Disziplinen ausprobieren. 

Aber warum will ich überhaupt wechseln? Auch nach zwei Jahren ist das iPhone 5 schließlich ein gutes Smartphone. Die meisten Programme funktionieren, die Schnappschüsse sehen gut aus und das Design der Hardware gefällt mir immer noch sehr gut – aber das Display ist mir zu klein geworden. Außerdem stürzen immer häufiger umfangreiche Anwendungen ab.

Nur welches Smartphone soll es sein? In den vergangenen zwei Jahren hat sich viel getan. Apple baut zwar immer noch tolle Smartphones, aber auch andere Hersteller zeigen eindrucksvoll, was technisch und optisch machbar ist. Hätte Apple bereits im vergangenen Jahr das iPhone mit einem großen Bildschirm herausgebracht – die Entscheidung wäre mir leicht gefallen. Doch rund fünf Zoll und mehr ist inzwischen kein exotisches Format mehr, sondern Standard.

Und obwohl ich auf meinem Computer weiterhin OSX als Betriebssystem nutzen werden, würde mir ein Abschied von Apple mobilen OS inzwischen nicht mehr sonderlich schwer fallen. Auch bin ich nicht mehr auf iTunes angewiesen, um meine Musik und Filme auf das Smartphone zu ziehen. Meine MP3-Dateien sortiere ich wieder wie früher in Ordnern, so dass ich sie auch mit jedem anderen Gerät nutzen kann.

Und Apps? Tja, da ist ein Wechsel der Tat blöd, vor allem bei den Anwendungen, die ich bezahlt habe. Aber beim genaueren Hinsehen sind es relativ wenige kostenpflichtige Apps, die ich regelmäßig nutze. Eigentlich täte es mir bei einem Wechsel lediglich um meine Navigationssoftware leid. Die meisten anderen Programme gibt es entweder auch für Android oder Windows Phone, oder aber wenigstens vergleichbare Anwendungen.

Problematisch stelle ich mir lediglich die Synchronisation mit meinen Kalendern und Kontakten vor. Wie stelle ich sicher, dass meine Daten auf allen Systemen immer aktuell sind? Denn diesen Service schätze ich sehr in meiner Apple-Welt: Egal, ob ich mit dem Macbook, iPad oder iPhone arbeite – die Daten sind immer auf dem aktuellsten Stand.

Um herauszufinden, welches aktuellen Smartphone für mich die optimale Lösung bietet, werde ich eine Woche lang mit drei Smartphones gleichzeitig unterwegs sein und alle meine digitalen Aktivitäten entweder mit allen Geräten durchführen – oder, wenn das nicht geht, zumindest abwechselnd. Am Ende der Woche fälle ich dann mein Urteil und sage, was jedes System kann – und was andere Telefone möglicherweise besser machen. Aber vor allem entscheide ich mich dann, welches Smartphone mit welchem System mein ständiger Begleiter wird.

Vorbereitung ist alles

Das Angebot an neuen Smartphones ist gigantisch. Welche wähle ich für meinen Versuch aus? Das iPhone ist gesetzt, schließlich nutze ich iOS seit mehreren Jahren. Ich wähle, aufgrund der besseren Vergleichbarkeit, das iPhone 6 mit dem 4,7-Zoll großem Display. Und vielleicht genügt mir ja dieses Upgrade statt gleich komplett in eine neue Welt einzutauchen. Außerdem rücken iOS und das Mac-Betriebssystem OSX immer dichter zusammen – das verspricht in meinem Nutzungsverhalten große Vorteile.

Aber welches Android-Gerät sollte ich wählen? Und welches Windows Phone? Es gibt so unglaublich viele Varianten, die interessant sind. Ein Samsung-Gerät? Schließlich sind die Koreaner Marktführer. Aber auch Sony, LG oder HTC haben schöne Geräte im Porfolio. Oder doch einen Exoten aus China? Das iPhone 6 Plus (5,5 Zoll).

Auf dem ersten Blick haben alle drei Geräte einen entscheidenden Nachteil: Der Speicher lässt sich nicht per Micro-SD-Karte erweitern. Beim iPhone habe ich die Wahl zwischen 16, 64 und 128 GB, beim Moto X kann ich zwischen 16 und 32 GB wählen, beim Nokia 930 sind von Haus aus 32 GB an Bord. Das könnte knapp werden – bei meinem iPhone 5 kam ich von Zeit zu Zeit an die Speichergrenzen und ich musste immer wieder Musik, Fotos und Videos löschen.

Bevor ich starte, aktualisiere ich noch meine Daten auf dem Computer. Ich möchte keine bösen Überraschungen erleben und versehentlich meine ganzen Kontakte löschen. Also installiere ich zuerst einmal die aktuellsten Programme, um Daten und Medien auf die Geräte zu übertragen. Die gibt es kostenlos bei den Geräteherstellern oder sogar wie im Fall der Windows-Software im App Store von Apple. Außerdem erlaube ich meinem Google-Konto den Zugriff auf meinen Kontaktdaten und Kalendereinträge.

Anschließend werde ich mir Liste mit den Apps erstellen, die ich auf dem iPhone am häufigsten nutze und die entsprechenden Versionen für die anderen Geräte suchen – oder zumindest passende Alternativen.

Einrichten der Geräte

Die Erstinstallation des iPhone 6 geht flott von der Hand. Da ich meine Daten auch in der Cloud gesichert habe, könnte ich das Apple-iPhone jetzt direkt beim Hochfahren mit meinen Daten versorgen. Aber ich wähle den Weg über iTunes: Sobald ich das iPhone mit meinem Computer verbinde, kann ich wählen, ob ich das iPhone neu einrichten oder es mit dem gespeicherten Backup wieder herstellen will. Nach dem Backup sind nicht nur meine Kontakte auf dem Telefon: Die E-Mail-Konten sind eingerichtet, die Lesezeichen im Browser sind an der richtigen Stelle und selbst Fotos und Apps sind auf dem neuen Gerät.

Auch beim Google-Gerät sind meine persönlichen Daten schnell übertragen: Dank meinem Google-Konto sind Kalendereinträge und Kontakte in der Cloud gespeichert. Und wenn ich nicht aufpasse, landen auch alle Apps, die ich schon einmal aus dem Play Store geladen habe, auf dem neuen Smartphone. Hier muss ich beim ersten Start die Erlaubnis hierfür widerrufen. Ich möchte mich lieber selbst entscheiden, welche Programme ich erneut installiere.

Das Windows Phone ist ebenfalls schnell eingerichtet, da ich auch hier den Zugriff auf meine Google-Konten erlauben kann. Alternativ könnte ich auch meine im bei Microsoft gespeicherten Daten nutzen – aber ich denke, zwei Cloud-Dienste mit meinen aktuellen Daten genügen. Nach dem Start kann ich im Store alle Programme, die ich bereits für andere Windows Phones heruntergeladen, erneut installieren. Und inzwischen muss ich auf kaum Programme verzichten, die ich mit den anderen Systemen nutze.

Nachdem alle drei Geräte betriebsbereit sind, gibt es das erste Problem mit meinem Versuch: Die App Whatsapp funktioniert nur auf jeweils einem Gerät. Ich habe zwar in allen drei Smartphones eine Simkarte mit der selben Nummer eingelegt, doch die Messenger-App mag nur ein Telefon zur Zeit bedienen. Will ich also auch bei diesem Service wechseln, muss ich die App jedesmal verifizieren, das ist umständlich. Also entscheide ich mich für eine Notlösung: Whatsapp werde ich nur auf dem Windows Phone nutzen, bei dem Android-Gerät verwende ich dann Google-Hangout und beim iPhone die Nachrichten-App von Apple. Auf allen drei Geräten wiederum setze ich den Messenger von Facebook ein – das sollte genügen.

Und los geht's

Ab morgen heißt es dann also: alle drei zusammen! Ich bin selbst gespannt, welches Smartphones sich für welche Aufgabe am besten eignet und sich als mein idealer Begleiter entpuppt. In den kommenden Tage werde ich hier täglich von meinen Erfahrungen berichten. Und sollte ich mal vor einem Problem stehen, freue ich mich auf Eure Tipps und Kommentare. Schon die Facebook-Ankündigung zu dem Test hat für viele Nutzerkommentare gesorgt. Und auch wenn die meisten Leser dafür plädieren, dass ich bald ein iPhone 6 nutzen werde, gab es auch Stimmen für das Moto X und das Lumia 930. Lest im zweiten Teil, wie sich die drei Smartphones in meinem Alltag und im Urlaub schlagen.

Links zu den Testberichten auf CURVED:
Mehr Infos zum iPhone 6 von Apple
Mehr Infos zum Lumia 930 von Nokia
Mehr Infos zum Moto X von Motorola

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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