Die Fitbit Ionic macht das Smartphone beim Sport überflüssig. Die Fitness-Smartwatch hat GPS an Bord und spielt Musik direkt auf Bluetooth-Kopfhörern ab. Wofür das gut ist und was das Wearable sonst noch kann, verrät der Test.
Die Fitbit Ionic bezeichnet der Hersteller als seine erste Smartwatch, dabei gibt es mit der Fitbit Surge zwei Fitness-Uhren, die man problemlos als Vorgänger bezeichnen kann. Der Blaze fehlte allerdings ein eigenes GPS und nur auf der Ionic lassen sich Apps installieren – zum Start allerdings nur wenige. Nur die Strava-App stammt nicht von Fitbit. Mit einem SDK hat Fitbit erst zum Verkaufsstart der Ionic Entwicklern die Möglichkeit gegeben Apps für die Smartwatch zu programmieren. Da sich noch nicht genau einschätzen lässt, wohin sich das App-Angebot entwickelt, betrachte ich die Ionic erstmal als Fitness-Gadget.
GPS, Pulsmessung und Musik an Bord
Hat man die Fitbit Ionic am Handgelenk, braucht man zum Joggen kein Smartphone mehr mitnehmen. GPS hat das Wearable an Bord und auch 2,5-Gigabyte-Platz für über 300 Songs. Die kann man zwar über Bluetooth-Kopfhörer hören – Einrichtung und Verbindung klappte im Test unkompliziert und einwandfrei – muss sie allerdings als MP3 vom Computer auf die Ionic kopieren. Meine Auswahl an Musik in diesem Format ist in Zeiten von Streaming-Diensten wie Spotify oder Apple Music allerdings nicht mehr auf dem neuesten Stand. Da sind die Samsung Gear Fit2 Pro aus musikalischer Sicht attraktiver.
Die Fitbit Ionic misst aber nicht nur beim Laufen die Aktivität, sondern auch beim Radfahren, Schwimmen, auf dem Laufband, beim Gewichtheben, allgemein beim Training und kann als Intervall-Timer fungieren. Darüber hinaus zählt das Wearable den ganzen Tag Schritte und überwacht auch den Schlaf. Solltet ihr mal vergessen, eine Aktivität manuell zu tracken, greift das automatische Tracking. Zumindest beim Laufen und Radfahren funktioniert das sehr zuverlässig. Beim Joggen schaltet die Uhr sogar das GPS von alleine an. Den Puls misst die Ionic den ganzen Tag – egal ob man Sport treibt oder schläft.
Die Ionic überwacht Euch aber nicht nur, sondern versucht sich auch als Coach. Voreingestellt sind ein Sieben-Minuten-Workout, ein zehnminütiges Bauchmuskel-Trainig und eine 20-minütige "Schatzkiste" mit unterschiedlichsten Übungen. Um diese Anleitungen richtig nutzen zu können, braucht man einiges Fitness-Vorwissen. Sie werden nur kurz schematisch erklärt und während man trainiert, kann man nicht konzentriert auf das Handgelenk schauen. Eine Sprachausgabe zur Anleitung fehlt hier eindeutig. Immerhin vibriert die Uhr, wenn ein Intervall zu Ende ist und wenn das nächste beginnt.
Die Trainingsroutinen sollen sich an verschiedene Nutzer anpassen können. Ich habe dafür aber in den letzten zwei Wochen zu wenig gleiche Sportarten trainiert. Zumindest habe ich noch keine Tipps erhalten.
Wasserfest und anpassbar
Das Display der Fitbit Ionic leuchtet auch bei Sonnenschein hell genug und ist dank Gorilla Glass 3 kratzfest. Die gesamte Smartwatch ist wasserfest. Fitbit verspricht eine Tauchtiefe von 50 Metern und auch Salzwasser im Meer und gechlorte Schwimmbecken sollen kein Problem sein. Die Armbänder sind austauschbar. Momentan stehen ein Sport-, ein Leder- und das Klassik-Armband in mehreren Farben zur Auswahl. Im Test stand ein Klassik-Armband zur Verfügung mit dem das Wearable angenehm am Handgelenk sitzt. Für das Zifferblatt stehen in der Fitbit-App zahlreiche sogenannte "Clocks" zur Auswahl bereit.
Der Akku der Fitbit Ionic soll dem Hersteller zufolge vier Tage lang halten. Am Ende ist die Laufzeit stark davon abhängig, wie oft und wie lange man das GPS einschaltet. Nutzt man das nur wenig, hält das Fitness-Gadget auch problemlos eine Woche mit einer Akkuladung durch.
Fazit: Praktisches Fitness-Tool, aber noch keine Smartwatch
Die Fitbit Ionic ist für eine unverbindliche Preisempfehlung von 349 Euro erhältlich. Das ist ein stattlicher Preis. Vor allem, da sie mich zwar als Fitness-Wearable überzeugt, aber als vollwertige Smartwatch würde ich sie noch nicht bezeichnen. Dafür ist die Auswahl an Apps zum Start zu klein und die Anzeige von Benachrichtigungen vom Smartphone macht ein Wearable noch nicht zur Smartwatch.