LG Cam Plus für das LG G5 im Test: Das taugt das Kamera-Modul

LG G5 Kameramodul
LG G5 Kameramodul (© 2016 CURVED )
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"LG Friends" nennt der koreanische Hersteller die verschiedenen Gadgets, die Ihr zu Eurem LG G5 dazu kaufen könnt. Das Bekannteste ist das LG Cam Plus - ein Erweiterungsmodul, das den sogenannten Magic Slot nutzt und das Fotografieren mit dem Smartphone erleichtern soll.

Dass die Kamera des LG G5 gut ist, habe ich schon im Vergleichstest mit anderen aktuellen Smartphones festgestellt. Das Cam Plus-Modul ist neben dem Audio-Modul von Bang & Olufsen die erste Erweiterungsmöglichkeit im modularen System des LG G5.

Drei Tasten und ein Dreh-Rädchen

LG spricht davon, dass das LG G5 mit Cam Plus so griffig sei wie eine richtige Kameras mit einer Ausbuchtung als Griff an der rechten Seite. Das stimmt. Man kann das Smartphone beim Fotografieren recht gut mit einer Hand halten. Aber so bequem und komfortabel wie bei einer eigenständigen Kamera ist das nicht. Deswegen und aus Gewohnheit habe ich das G5 meistens doch wie ein Smartphone beim Fotografieren gehalten.

Mit Cam Plus erhält das G5 einen extra Ein- und Ausschaltknopf, mit dem Ihr mit minimaler Verzögerung die Kamera aktiviert - auch bei gesperrten Bildschirm - und auch wieder zur vorherigen App zurückkehrt. Allerdings ist er, vor allem wenn man das G5 mit einer Hand hält, nicht gut zu erreichen. Für Videos und Fotos gibt es einen eigenen Aufnahmeknopf. Dieser lässt sich wie bei einer richtigen Kamera leicht eindrücken, um das Motiv zu fokussieren, und löst erst aus, wenn Ihr ihn ganz durchdrückt. Die Druckpunkte sind dabei sehr weich, aber immer noch gut spürbar. Für meinen Geschmack dürften sie aber noch deutlicher zu spüren sein. Aber insgesamt erlaubt die Taste so mehr Kontrolle über die Aufnahme.

Für völlig überflüssig halte ich dagegen das Zoom-Rad. Nicht weil der Zoom von Stufe zu Stufe stolpert oder weil die zweite Kamera mit Weitwinkel-Objektiv eingebunden ist, sondern weil das LG G5 nicht über einen optischen Zoom verfügt. Stattdessen bewegt Ihr nur einen digitalen Zoom, der zwar ein Motiv näher heranholt, aber die Bildqualität verschlechtert. Da könnte man auch später am Computer einfach den Bildausschnitt vergrößern.

Mehr Energie für Fotografen

Beim Fotografieren ist mit dem Display einer der größten Stromfresser von Smartphones dauerhaft aktiv. Da ist es nur sinnvoll, dass im Cam Plus ein Akku mit 1200 mAh steckt. Zusammen mit dem wechselbaren Akku des G5 ergibt das 4000 mAh. So könnt Ihr ohne Bedenken auch bei längeren Fototouren das Display als Sucher nutzen, ohne nach der Hälfte des Tages ohne Strom dazustehen. Das Smartphone versorgt sich selbstständig mit Energie aus dem Zusatzakku, wenn Ihr das Modul aktiviert. Das führt bei aufgeladener Batterie im Smartphone allerdings längere Zeit zu dem nervigen Hinweis, dass der Akku voll sei und man das Ladegerät ausstecken solle, um Energie zu sparen. Sauber programmiert ist das nicht.

Fazit: für Schnappschüsse zu sperrig

Ich bin vom LG Cam Plus enttäuscht: Als es hieß, das LG G5 wäre ein modulares Smartphone, habe ich mir davon mehr von versprochen als ein Modul mit Akku und ein paar Tasten. Klar es ist praktisch, eine längere Akkulaufzeit zu haben. Und mit dem Aufnahmeknopf fotografiert es sich wirklich besser. Aber dafür wird das Smartphone sperriger. Und an eine richtige Kamera reicht der Bedienkomfort dann doch noch nicht heran.

Falls Ihr Euch das Cam Plus zulegen wollt, dann solltet Ihr das LG G5 in Silber kaufen. Denn das 99 Euro teure Erweiterungsmodul gibt es nur in dieser Farbe, nicht in Gold oder Titan - den anderen zwei Farbvarianten, in denen LG das Smartphone anbietet.

In diesem Artikel

Testwertung: LG CAM Plus

Top
  • Längere Akkulaufzeit
  • Richtige Aufnahmetaste
Flop
  • Sperrig
  • Zoom-Rad überflüssig
  • nur in Silber erhältlich
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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