Mit watchOS 4.1 macht Apple seine Uhr fit fürs Fitness-Studio. Wir erklären euch, wie Gymkit funktioniert und welche Vorteile euch die Schnittstelle beim Training bringt.
Ringe schließen, Ringe schließen, Ringe schließen! Apple-Watch-Besitzer kennen das Spiel: Jeden Tag motiviert einen die Uhr aufs Neue, sich genug zu bewegen, lange genug zu trainieren und häufig genug zu stehen. Wer das schafft, schließt damit alle Ringe, die gut sichtbar auf dem Homescreen der Smartwatch dargestellt werden. Spätestens seit watchOS 4 gibt es kaum noch Möglichkeiten, das sportliche Tagesziel aus den Augen zu verlieren. Wer sich am Tag noch nicht genug bewegt hat, erhält spätestens am Abend eine Erinnerung, sich noch etwas anzustrengen. Wer am Tag zuvor seine Ringe geschlossen hat, wird am nächsten Tag motiviert „Weiter so!“ zu machen. Zum Wochenstart folgt schon der nächste digitale Kick, um auch in den kommenden Tagen zu sportlichen Höhenflügen anzusetzen.
Besonders leicht erreichen Watch-Trägerinnen und -Träger die Bewegungs- und Trainings-Ringe, wenn das Wearable beim Sport getragen und das Training aufgezeichnet wird. Das klappt zwar auch im Fitnessstudio, da die Fitness-App auf der Apple Watch Trainings-Programme für Ergometer, Crosstrainer, Laufband, Rudergerät und Stepper bereithält. Bislang waren die Daten aber ungenauer als beim Outdoor-Training, wo iPhone oder Apple Watch GPS-Daten und Höhenmeter zum Training beisteuern. Dieses Defizit will Gymkit beseitigen.
Einfach synchronisieren
Die präzisere Messung betrifft sowohl die Daten auf der Apple Watch als auch die Daten auf kompatiblen Trainingsgeräten. Die Apple Watch kann automatisch gespeicherte Daten wie Größe und Gewicht, aber auch die gemessene Herzfrequenz an das Trainingsgerät übermitteln. Das Training startet dadurch schneller und die Messung der verbrauchten Kalorien auf dem Gerät ist präziser. Im Gegenzug erhält die Apple Watch Daten wie Strecke, Geschwindigkeit, gestiegene Etagen, Steigung und Schritte. Somit ergänzen sich Trainingsgerät und Apple Watch gegenseitig mir ihren jeweiligen Stärken.
Der Datenaustausch funktioniert dabei per Bluetooth. Die obligatorische Einrichtung mit Suche nach einem Bluetooth-Gerät und Code-Eingabe entfällt. Stattdessen müssen Apple-Watch-Träger ihre Smartwatch für wenige Sekunden auf eine gekennzeichnete Fläche halten, um die Geräte zu koppeln. Sobald Trainingsgerät und Apple Watch sich per NFC gefunden haben, wird automatisch eine Verbindung aufgebaut und das Training kann gestartet werden. Nach Abschluss des Trainings speichert die Apple Watch die Session und löscht die Daten vom Fitnessgerät. Praktisch: Wenn ihr vergesst, eure Apple Watch zu Trainingsbeginn zu koppeln, beeinträchtigt das die Messung nicht. Wird die Uhr während eines laufenden Trainings gekoppelt, tauschen Fitnessgerät und Apple Watch Daten auch rückwirkend aus.
Das braucht ihr für Gymkit
Voraussetzung für Gymkit ist eine Apple Watch Series 1 oder neuer. Die erste Generation aus dem Jahr 2015 unterstützt das automatisierte Trainingsprogramm nicht. Außerdem muss mindestens watchOS 4.1 installiert sein – und das Fitnessgerät Gymkit unterstützen. Zu den Herstellern, die bereits ihre Unterstützung zugesagt haben, zählen TechnoGym, Matrix, Life Fitness, StairMaster, Star Trac und Schwinn. Trotzdem ist die Technologie bisher nur in wenigen Studios in den USA und in Australien verfügbar. Zwar ist in „Down Under“ Fitness First mit von der Partie, das auch hierzulande Filialen unterhält. Auf Nachfrage teilte das Unternehmen aber mit: „Eine Kooperation mit Gymkit ist für Fitness First Germany aktuell nicht geplant.“ Auch die Fitness-Kette Injoy hat aktuell keine Pläne. FitX will kurzfristig zwar keine Geräte austauschen, betonte aber auf Nachfrage: „Digitalisierung ist innerhalb unserer Branche für uns ein wichtiges Thema. Unsere zuständigen Teams prüfen und bewerten alle aufkommenden Fitnesstrends – dazu gehören natürlich auch digitale Themen wie Gymkit.“