Das Wichtigste in Kürze:
- Über einen PC sichert ihr die Daten eures Handys.
- Ist das Display defekt, könnt ihr eure Handy-Daten dennoch retten.
- Ihr solltet regelmäßig Backups durchführen, um eure Daten zu sichern.
Einmal kurz nicht aufgepasst und das Handy ist kaputt. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass auch all eure Fotos, Videos oder Kontakte verloren sind. Wie ihr eure Handy-Daten retten könnt, zeigen wir euch in unserem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
- Handydaten retten: Diese Dinge benötigt ihr
- Android-Handys: Daten mit Windows und USB-Debugging retten
- iPhone-Daten am PC sichern
- Vorsorgen ist alles: Daten sichern mithilfe der Cloud
- Smartphone lässt sich nicht mehr bedienen? Das sind eure Optionen
- Kaputtes Handy mit Wasserschaden: Sofort die Datenrettung einleiten
- Gelöschte Bilder vom Handy retten
- Zusammenfassung: Alle Maßnahmen und Vorkehrungen im Überblick
- Häufige Fragen zum Thema Handy-Daten retten
Handydaten retten: Diese Dinge benötigt ihr
Wenn euer Smartphone plötzlich nicht mehr funktioniert und der Bildschirm dunkel bleibt, scheinen die wertvollen Fotos und Videos zunächst verloren. Allerdings könnt ihr in vielen Fällen eure Handy-Daten mit ein paar Tricks retten. Das solltet ihr für unsere Tipps vorbereiten:
- euer angeschaltetes und aufgeladenes Handy (falls kein Wasserschaden vorliegt)
- das passende Datenkabel oder Ladekabel deines Smartphones
- einen Windows-PC bei einem Android-Handy
- einen Rechner mit iTunes bei iPhones
Ob eine Datenrettung beim Handy möglich ist, hängt von einigen Faktoren ab. Bei Schäden am Display ist es meist kein Problem, die Smartphone-Daten wiederherzustellen. Ist allerdings der interne Speicher direkt beschädigt, ist die erfolgreiche Datenrettung deutlich unwahrscheinlicher. In den meisten Fällen habt ihr jedoch zumindest Zugriff auf einen Teil eurer Daten.
Android-Handys: Daten mit Windows und USB-Debugging retten
Am einfachsten könnt ihr die Daten eines Android-Handys retten, wenn ihr einen Computer zur Hand habt:
- Schließt das Datenkabel zunächst an das angeschaltete Handy an.
- Verbindet das Kabel nun mit einem USB-Port des Computers.
- Schaltet den Computer an.
- Erkennt der Windows-PC euer Handy automatisch als Datenträger, ist es im Windows Explorer zu finden.
- Öffnet diesen Datenträger.
- Dort könnt ihr Dateien wie Bilder, Downloads und Videos aufrufen und von euerem Handy kopieren.
Das klappt besonders gut mit Android-Handys, da diese von Windows in der Regel schnell erkannt werden. Sollte Windows euer Handy nicht erkennen, muss womöglich USB-Debugging angeschaltet werden. Diese Funktion erlaubt den erweiterten Zugriff auf das System.
Geht dafür wie folgt vor:
- Öffnet die "Einstellungen" und scrollt bis nach ganz unten.
- Tippt auf "Über das Telefon".
- Drückt siebenmal schnell hintereinander auf die Angabe bei "Build-Nummer".
- Geht zurück zu den "Einstellungen".
- Tippt auf "System & Aktualisierungen".
- Wählt die neu freigeschalteten "Entwickleroptionen" aus.
- Scrollt hinunter zu "Debugging" und aktiviert dort den Schieberegler bei "USB-Debugging".
Bedenkt, dass die Menünamen von Hersteller zu Hersteller bei Android leicht unterschiedlich heißen können. Kopiert alle Fotos, Videos und Dokumente, die ihr retten wollt, in einen Ordner auf dem Computer und trennt die Kabelverbindung wieder.
Tipp: Solltet Ihr auf diesen Artikel stoßen und euer Android-Smartphone tadellos funktionieren, könnt ihr USB-Debugging vorsorglich aktivieren. Das erspart euch womöglich Zeit und Nerven, solltet ihr künftig eure Handy-Daten retten wollen.
iPhone-Daten am PC sichern
Um Handy-Daten von einem iPhone zu retten, benötigt ihr unbedingt iTunes auf einem Mac oder einem Windows-Rechner. So geht ihr anschließend vor:
- Verbindet den Rechner und das Handy über das Datenkabel miteinander.
- Startet iTunes auf dem Rechner.
- Funktioniert euer iPhone noch, sollte es jetzt in der Liste der angeschlossenen Geräte auftauchen.
- Öffnet das iPhone in der iTunes-Geräteübersicht.
- Entsperrt das iPhone, wenn nötig.
- Erlaubt die Verbindung mit dem iPhone, falls in iTunes ein Pop-up auftaucht.
- Klickt oben links auf das iPhone-Symbol, das neben dem Dropdown-Menü für die iTunes-Kategorien auftaucht.
- Klickt im Bereich "Automatisches Backup" auf "diesen Computer"
- Klickt "Jetzt sichern".
Taucht das iPhone gar nicht erst in der Liste der Geräte auf, liegt möglicherweise ein gravierenderes Problem vor. Ihr solltet euch dann an den Reparatur-Service von Apple wenden. Die Experten können euer iPhone reparieren und womöglich wichtige Daten retten. Selbiges gilt, wenn ihr das iPhone nicht mehr entsperren könnt.
Vorsorgen ist alles: Daten sichern mithilfe der Cloud
Viele Smartphones erlauben euch, automatisch Daten-Backups bei Cloud-Diensten anzulegen. So werden alle wichtige Daten nicht nur auf dem Gerät, sondern auch in der Cloud gesichert. Automatische Cloud-Backups lohnen sich vor allem als Absicherung, um einem kompletten Datenverlust vorzubeugen. Allerdings ist der kostenlose Speicherplatz begrenzt.
Android-Handys per Cloud sichern
Android-Smartphones bieten euch mit Google Drive ganze 15 GB gratis Speicherplatz. Ab 1,99 Euro im Monat erhaltet ihr bei Bedarf auch 100 GB. So viel Speicher ist auch dann nützlich, wenn ihr eure Daten auf ein neues Handy übertragen wollt. Im verlinkten Ratgeber schildern wir euch ausführlich, wie das funktioniert.
iPhone-Daten in die Cloud laden
Apple stellt in der iCloud hingegen nur 5 GB zur Verfügung. Ausreichend für Kontakte, Termine und Einstellungen, aber bei Fotos und Videos kommt der Speicher schnell an seine Grenzen. Allerdings könnt ihr schon für 0,99 Euro im Monat auf 50 GB Speicher upgraden.
Alternative zur Cloud: Backup auf dem PC
Die Alternative ist ein regelmäßiges Backup auf dem eigenen PC oder Mac. Ein iPhone-Backup erstellt ihr zum Beispiel mit iTunes (siehe oben). Damit könnt ihr eine lokale Sicherung der Handy-Daten anlegen. Dabei habt ihr die Option, die Dateien verschlüsselt oder unverschlüsselt zu sichern. Danach könnt ihr sie sogar auf eine externe Festplatte oder einen anderen Speicherdienst legen.
Smartphone lässt sich nicht mehr bedienen? Das sind eure Optionen
Ihr könnt euer Display noch ablesen, es akzeptiert aber keine Touch-Eingaben mehr? Dann können euch diese Tipps je nach Smartphone weiterhelfen:
iPhone-Display kaputt: So rettet ihr die Daten
Sollte euer iPhone-Display nicht mehr funktionieren, könnt ihr dennoch der Anleitung weiter oben folgen, um eure Daten am PC zu sichern. Wird das iPhone in iTunes erkannt, ist ein Backup problemlos möglich. Alternativ helfen Drittprogramme wie "dr.fone", die wir euch im Android-Abschnitt unter diesen Zeilen genauer beschreiben.
Android-Handy: Eure Optionen
Bei Android-Smartphones habt ihr gleich mehrere Optionen, um die Handy-Daten zu retten, obwohl das Display nicht mehr reagiert.
- Versucht, das Handy zu entsperren. Ist das möglich, könnt ihr mithilfe eines Adapters eine Maus an euer Android-Smartphone anschließen und das USB-Debugging in den Einstellungen aktivieren. Folgt dann der Anleitung weiter oben, um die Daten auf einem PC zu sichern.
- Eine weitere Alternative sind Fernsteuerungs-Apps wie AirDroid. Sie ermöglichen es euch, das USB-Debugging von einem PC aus zu aktivieren. Aber: Die App muss bereits auf eurem Android-Smartphone installiert sein.
- Nutzt ihr eine microSD-Karte in eurem Gerät, könnt ihr die Daten von dieser auch ohne Smartphone auslesen. Dafür braucht es nur einen entsprechenden Adapter, den ihr an euren PC anschließt. Alternativ legt ihr die Karte in ein anderes Smartphone. Meistens könnt ihr so alle Handy-Daten retten, die ihr auf dieser externen Speicherkarte gesichert habt.
- Habt ihr die USB-Debugging-Funktion aktiviert, benötigt ihr ein Datenrettungsprogramm, das USB-Debugging unterstützt. "dr.fone" kann beispielsweise Kontakte, Nachrichten, Notizen, Termine und mehr Handy-Daten retten – sowohl vom internen Speicher als auch von einer microSD-Karte.
Kaputtes Handy mit Wasserschaden: Sofort die Datenrettung einleiten
Ist das Smartphone ins Wasser gefallen und verfügt über keine ausreichende IP-Schutzklasse, solltet ihr schnell sein:
- Holt das Handy aus dem Wasser.
- Schaltet das Handy ab.
- Trocknet das Smartphone gründlich.
Übrigens: Wie ihr mit einem Handy umgeht, das ins Wasser gefallen ist, zeigen wir euch im verlinkten Artikel ausführlich.
Könnt ihr das Smartphone nach ausgiebigem Trocknen normal bedienen, dann schließt es direkt an den PC an, um eure Handy-Daten zu retten. Ob das Smartphone durch Wasserschäden kaputtgegangen ist, stellt ihr in der Regel erst Wochen oder Monate später fest, wenn interne Komponenten anfangen zu korrodieren.
Entsprechend solltet ihr vorsichtig sein, auch wenn das Gerät ordnungsgemäß zu funktionieren scheint. Eine Datensicherung ergibt auf jeden Fall Sinn, solange das Gerät noch funktionsfähig ist.
Gelöschte Bilder vom Handy retten
Egal, ob euer Smartphone kaputt oder im einwandfreien Zustand ist: Habt ihr Fotos gelöscht, dürft ihr euch mit dem Datenretten nicht zu viel Zeit lassen. Die Löschung erfolgt nämlich nicht umgehend:
- Smartphones merken den entsprechenden Speicherbereich zunächst vor.
- Erst später werden die Bereiche mit neuen Daten überschrieben.
- Solange es nicht dazu kommt, ist eine Wiederherstellung möglich.
- Sobald ihr etwas aus Versehen gelöscht habt, solltet ihr daher euer Gerät ausschalten oder den Flugmodus aktivieren.
Bei einigen Smartphones findet ihr in der Fotos-App den Ordner "Zuletzt gelöscht". Bei der weitverbreiteten "Google Fotos"-App gibt es ebenfalls einen "Papierkorb". Darin enthalten sind eure zuletzt "gelöschten" Bilder. Ihr könnt sie vor der endgültigen Löschung bewahren, indem ihr sie aufruft und auf "Wiederherstellen" tippt.
Auf manchen Android-Smartphones besteht diese Möglichkeit nicht. Es gibt aber Apps, die euch die Wiederherstellung gelöschter Bilder auch unter Android ermöglichen. Beachtet: Viele dieser Tools finden eure gelöschten Bilder gratis für euch. Für die Wiederherstellung fallen dann aber mitunter Kosten an.
Zusammenfassung: Alle Maßnahmen und Vorkehrungen im Überblick
- Ihr könnt viele Handy-Daten retten, indem ihr das Gerät über ein USB-Kabel mit dem Rechner verbindet.
- Um vollen Zugriff zu erhalten, müsst ihr das USB-Debugging in den Entwickler-Einstellungen eures Android-Smartphones aktivieren. Bei iPhones könnt ihr so nur Fotos sichern. Für Apple-Geräte benötigt ihr zusätzlich iTunes.
- Reagiert das Display nicht mehr, könnt ihr Android-Handys mit einer Maus oder AirDroid steuern.
- Um wirklich alle Handy-Daten zu retten, benötigt ihr ein Datenrettungsprogramm. Zum Beispiel dr.fone, das auch für iPhones verfügbar ist.
- Schaltet ins Wasser gefallene Handys sofort ab und trocknet sie. Danach schließt ihr sie an den PC an und rettet die Daten, bevor die Korrosion den internen Komponenten schadet.
- Sichert ihr eure Daten regelmäßig in einer Cloud, ist das Verlustrisiko geringer.
Häufige Fragen zum Thema Handy-Daten retten
Wie komme ich an meine Daten bei einem kaputten Handy?
Es gibt verschiedene Methoden, um Handy-Daten zu retten: Android-Geräte verbindet ihr am besten via USB-Kabel mit einem Windows-Rechner. Aktiviert ihr vorher das USB-Debugging, könnt ihr viele Daten sichern. Bei iPhones könnt ihr auf diesem Weg nur Fotos retten. Mit einem kostenpflichtigen Datenrettungsprogramm lassen sich sowohl mit Android als auch mit iOS viele Daten wiederherstellen.
Wie kann ich die Bilder von meinem kaputten Handy retten?
Habt ihr Fotos versehentlich gelöscht, findet ihr diese unter Umständen in dem "Zuletzt gelöscht"-Ordner eurer Foto-App. Lässt sich euer Smartphone nicht mehr bedienen, verbindet ihr es mit einem Computer und kopiert die Fotos vom Handy auf die PC-Festplatte.
Was ist, wenn sich das Handy nicht mehr einschalten lässt?
Versucht, das Smartphone mit einem PC zu verbinden. Sollte es sich dabei selbst nach einigen Sekunden nicht mehr einschalten lassen und auch nach einem langen Ladevorgang nichts anzeigen, kann nur noch ein Reparaturdienst weiterhelfen.