Mein Jahr mit der Apple Watch Series 2: Nicht nur die Zeit im Blick

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Apple Watch Series 2 (© 2016 CURVED )

Egal ob von Motorola, Samsung, Pebble oder Fitbit: Ich habe schon etliche Smartwatches in meinem Leben getestet. Aber nur die Apple Watch Series 2 hat mich so sehr überzeugt, dass ich sie seit einem Jahr fast täglich nutze.

Seitdem ich die Apple Watch Series 2 trage, ist die Smartwatch für mich viel mehr als nur ein Gadget. Sie ist für mich zum praktischen Begleiter in allen Lebenslagen geworden. Dabei hatte mich die erste Version der Apple-Uhr noch kalt gelassen. Langsame Apps, die ohnehin nur vom iPhone gespiegelt wurden, ein Gehäuse, das nicht wasserdicht war – und beides für viel Geld. Das war nichts für mich. Aber auch die Konkurrenz konnte mich zu dem Zeitpunkt nicht überzeugen.

Android Wear hat die gleichen Probleme wie Android

Dabei hatte mich Googles allererster Trailer zu Android Wear erstmal richtig angefixt. Da waren Menschen, die über die Uhr mit anderen Menschen kommunizierten, das Garagentor damit öffnen konnten und kurz vor dem Strandbesuch eine Warnung vor Quallen aufs Handelenk bekamen. Rocket Science! Heute wissen wir: Das System konnte seine Versprechen (noch) nicht einhalten. Im Gegenteil: Die Uhren haben dieselben Probleme wie die Smartphones: Hersteller haben Probleme beim Verteilen der Updates, wenn es eine neue Version überhaupt auf eine ältere Uhr schafft.

Anders sind die Samsung-Uhren. Die September 2016 die Apple Watch Series 2 vorstellte.

Die Vorzüge der Uhr haben wir ja bereits in unserem Test herausgearbeitet: schnellerer Chip, flüssigere Steuerung, wasserdicht bis 5 bar, GPS und verbesserte Akkulaufzeit. Das hat auch mich in Versuchung geführt, die neue Version der Uhr noch einmal umzulegen. Dabei ist es geblieben. Seit einem Jahr begleitet sie mich im Dauertest durch den Alltag. Und mittlerweile gehe ich gar nicht mehr ohne Uhr aus dem Haus.

Die Apple Watch Series 2 wurde zum täglichen Begleiter. (© 2016 CURVED) - https://curved.de

Beim Sport, auf der Messe oder im Alltag immer dabei

Beim Dauertest habe ich mich vor allem an einem erfreut: der vergleichsweise guten Akkulaufzeit. Ja, die Gear-Uhren von Samsung sind mit vier Tagen und mehr echte Dauerläufer. Aber auch die Apple Watch schafft, je nach Einstellung, bis zu zweieinhalb Tage. Mit Android-Wear-Uhren bin ich nie auf diesen Wert gekommen. So kann ich auch mal für eine Abendveranstaltung in eine andere Stadt reisen, ohne an das Ladekabel denken zu müssen.

Auf solchen ist mir die Smartwatch im Berufsleben auch vom größten Nutzen. Nicht nur kann ich auf dem Hin- und Rückweg mein Bahn- oder Flugticket beim Check-in auf dem Display aufrufen, ohne das iPhone oder das ausgedruckte Ticket heraussuchen zu müssen. Ich habe auch mein Mail-Postfach immer im Blick. Gerade auf Messen wie der IFA mit langen Wegen zwischen einzelnen Veranstaltungen ist das von unschätzbarem Wert.

Wenn etwas Dringendes per Mail oder WhatsApp reinkommt, lässt sich das auch per Spracheingabe schnell beantworten. Ist es unwichtig, geht's direkt in den Papierkorb. So bleibt die Inbox sauber. Ähnlich sieht es mit Kalender-Einträgen aus. Einmal darauf schauen und ich weiß, was der Tag bringt. Kommt eine Einladung, nehme ich sie sofort am Handgelenk an. Auch dabei kann das Telefon in der Tasche bleiben.

Privat nutze ich die Apple Watch natürlich überwiegend zum Sport. Das hilfreichste Feature ist die GPS-Funktion, mit der ich meine Laufstrecke und die Geschwindigkeit genau festhalten kann, ohne das iPhone mitzunehmen. Dafür nutze ich Apples eigene Workout-App. Die bietet eine solide Basis und ich kann mir meine Ergebnisse später auf dem iPhone ansehen. Außerdem motiviert das Badge-System, auch an Regentagen rauszugehen und die nötigen Kilometer zu sammeln. Nur gut, dass die Uhr nun wasserdicht ist.

Die Apple Watch Series 2 hält auch Tauchgänge aus. (© 2016 CURVED) - https://curved.de

Die Zukunft der Smartwatch heißt Apps

Was mich aber stört: Ich kann meine Läufe nicht mit Runtastic absolvieren. Die App ist zwar mit der Apple Watch kompatibel. Sie unterstützt aber nur Assistant GPS. Heißt: Das iPhone müsste doch wieder mit auf die Laufrunde. Eine Lösung hat Runtastic bereits vor geraumer Zeit angekündigt, aber noch nicht umgesetzt. Zum Glück handelt es sich aber um einen Einzelfall.

Denn viele Apps, die ich täglich nutze, sind bereits auf der Apple Watch angekommen. Kurz mal auf die Twitter-Timeline oder in den Instagram-Feed schauen, ist kein Problem. Außerdem gibt es eine Umsetzung meiner Lieblings-Podcast-App und sogar einen Shortcut von Philips Hue fürs Handgelenk, mit dem ich Widgets steuern kann.

Die einzige App, die mir noch fehlt, ist Spotify. Hier hat Samsung mit den neuen Wearables Gear Sport und Gear Fit2 Pro ganz klar die Nase vorn. Für beide Geräte gibt es wegen des Tizen-Betriebssystems eigentlich nur wenige wirklich brauchbare Anwendungen. Zu denen zählt aber Spotify samt Offline-Modus.

Was bringt die Zukunft?

Übers Jahr gesehen hat mir die Apple Watch Series 2 nicht nur die Zeit gezeigt, sie hat mir auch sehr viel Zeit geschenkt. Ganz einfach, weil ich ungemein viel am Handgelenk erledigen konnte, ohne das Telefon aus der Tasche zu kramen, zu entsperren, die richtige App zu suchen und so weiter. Nun steht fürs Event am 12. September eine neue Apple Watch im Raum.

watchOS 4 und da besonders auf die neuen Fitness-Features und das Siri-Watchface, das Apples künstliche Intelligenz mehr in den Vordergrund stellt. Bis das Update ausrollt, bleibt die Series 2 für mich persönlich die beste Smartwatch am Markt.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!