WhatsApp: Datenweitergabe an Facebook europaweit gestoppt

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Facebook kommt den Forderungen von EU-Datenschützern entgegen und setzt die Datenweitergabe von WhatsApp an den Mutterkonzern bis auf Weiteres aus. Wie Business Insider berichtet, wolle Facebook Kritikern Zeit geben, Bedenken zu äußern.

Als WhatsApp Ende August seine Nutzungsbedingungen änderte und eine Datenweitergabe an Facebook ankündigte, war der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar schnell zur Stelle, um ein Verbot auszusprechen. Ein Widerspruch war für Nutzer nämlich nicht vorgesehen. Eine Reaktion von Facebook und WhatsApp blieb jedoch aus. Auch eine Abmahnung von Verbraucherschützern schien nicht zu helfen.

Waffenstillstand?

Vor wenigen Tagen lenkte das soziale Netzwerk dann zunächst teilweise ein und beendete die Datenweitergabe von WhatsApp in Großbritannien. Nun ist der Stopp auch im Rest Europas in Kraft getreten, wobei allerdings offen ist, ob nicht bereits alle für Facebook interessanten Informationen übermittelt worden sind. Großbritanniens Datenschutz-Beauftragte Elizabeth Denham schreibt unterdessen in einem Blog-Eintrag, warum sie den Informationsaustausch zwischen Facebook und WhatsApp für unzulässig hält.

"Ich glaube nicht, dass Nutzer ausreichend darüber informiert worden sind, welche Pläne  Facebook für ihre Daten hat und ich glaube nicht, dass WhatsApp eine gültige Zustimmung zur Weitergabe erhalten hat", so Denham. Facebook wiederum hatte schon Ende Oktober gegen das ausgesprochene Verbot von Caspar geklagt und vertritt den Standpunkt, das deutsche Recht sei hier nicht anwendbar. In jedem Fall klingt der aktuelle Stopp nur nach einer vorübergehenden Lösung. Eine zufriedenstellende Einigung für alle wird wohl noch auf sich warten lassen.

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